- Liste der größten Monolithen der Welt
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Die folgenden Tabellen listen die größten Monolithen der Welt nach ihrem Gewicht (in t) auf. Ein Monolith im Sinne dieser Liste ist ein von Menschenhand aus dem Mutterfels gelöster Stein, der aus einem einzigen Stück besteht.
Bei der Verwendung von Monumentalsteinen besteht die eigentliche technische Herausforderung im Transport vom Steinbruch und der Aufstellung am Bestimmungsort; dies legt eine Unterteilung in vier Kategorien nahe, nämlich in solche Monolithen, die
- unfertig im Steinbruch liegengelassen wurden.
- an ihren Zielort über Land und ggf. Wasser bewegt wurden.
- an ihrem Zielort vertikal in die Höhe befördert wurden (Architrave usw.).
- an ihrem Zielort in eine aufrechte Position gehievt wurden (Säulen usw.).
Die beiden letztgenannten Operationen erfordern den Einsatz von Kränen, die im griechisch-römischen Kulturraum seit dem Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. nachweisbar sind.[1]
Caveat: Die Gewichtsangaben beruhen praktisch nirgends auf Wägungen, sondern Schätzungen des Volumens und der Dichte des Steins (Gewicht = Volumen x Dichte). Erschwert wird die Ermittlung präziser Abmessungen häufig dadurch, dass die Monolithen mittlerweile zerbrochen sind, sich im verbauten Zustand befinden oder – wie etwa Kolossalstatuen – keine leicht kalkulierbare geometrische Form aufweisen. Zur Bestimmung der Gesteinsart werden normalerweise keine Gesteinsproben entnommen, sondern Standardwerte zugrundegelegt (z.B. 2,75 t/m³ für Marmor). Dies führt zu einer großen Streubreite an Gewichtsangaben in der Fachliteratur, so dass das Zahlenmaterial nur begrenzt belastbar ist und besser als Indikator der Größenordnung denn als genauer Wert aufgefasst werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
Monolithen im Steinbruch
Diese Liste führt Monolithen auf, die im Steinbruch verblieben sind und an ihrer Unterseite zumeist nicht vollständig vom Muttergestein abgetrennt wurden.
Bild Gewicht in t Name/Stätte Typ Ort Erbauer Bemerkung 1.242 [2] Unbenannter Monolith Baustein Baalbek (Libanon) Römisches Reich 19,5–20,5 m lang, 4,34–56 m breit, 4,5 m hoch; erst in den 1990ern entdeckt 1.100 [3] Unvollendeter Obelisk Obelisk Assuan (Ägypten) Altes Ägypten 41,75 m lang, 2,5–4,4 m breit 1.000,12 [4] Stein des Südens Baustein Baalbek (Libanon) Römisches Reich 20,31–76 m lang, 4–5,29 m breit, 4,21–32 m hoch [5] 207N.N. Säulenschaft Mons Claudianus (Ägypten) Römisches Reich Ca. 17,7 m lang[6] Transportierte Monolithen
Diese Liste führt Monolithen auf, die über Land und ggf. auch zu Wasser befördert wurden.
Bild Gewicht in t Name/Stätte Typ Ort Erbauer Bemerkung 1.250 [7] Donnerstein Felsblock St. Petersburg (Russland) Russisches Kaiserreich 6 km über Land gezogen, danach Schifftransport 1.000 [8] Ramesseum Statue Theben (Ägypten) Altes Ägypten Fast 19 m hoch, roter Assuan-Granit, um 1260 v. Chr. ∅800 [9] Trilith Bausteine, drei Baalbek (Libanon) Römisches Reich Podium des Jupitertempels ∅700 [10] Memnonkolosse Statuen, zwei Theben (Ägypten) Altes Ägypten 550–600 'Western Stone' Baustein Jerusalem (Israel) Klagemauer ∅350 [9] Steinlage unter Trilith Bausteine, mehrere Baalbek (Libanon) Römisches Reich Podium des Jupitertempels [11] 350Großer Menhir Megalith Locmariaquer (Frankreich) Megalithkultur Im 5. Jahrtausend v. Chr. errichtet [12] 285Pompeiussäule Säulenschaft Alexandria (Ägypten) Römisches Reich 297 n. Chr. errichtet [13] 230Mausoleum des Theoderich Kuppeldach Ravenna (Italien) Ostgotenreich Kranbewegte Monolithen
Diese Liste führt Monolithen auf, die über Land und ggf. auch zu Wasser befördert und an ihrem Bestimmungsort mit Kränen in ihre Schlußposition gebracht wurden.
Aufgerichtete Monolithen
Monolithen, von denen man weiß oder vermutet, dass sie von Kränen in eine aufrechte Stellung gezogen wurden.
Bild Gewicht in t Name/Stätte Typ Ort Erbauer Bemerkung 600 Alexandersäule Säulenschaft St. Petersburg (Russland) Russisches Kaiserreich 1834 aufgestellt 361 [14] Vatikan-Obelisk Obelisk Rom (Italien) Papst Sixtus V. [A 1] Reloziert und aufgestellt von Domenico Fontana 1586 Emporgehievte Monolithen
Monolithen, von denen man weiß oder vermutet, dass sie mit Kränen vom Boden frei in die Höhe gehievt wurden.
Bild Gewicht in t Höhe Name/Stätte Typ Ort Erbauer Bemerkung 108 [15] 19 m Jupitertempel Gesimsblock Baalbek (Libanon) Römisches Reich [15] 6319 m Jupitertempel Architrav-Friesblock Baalbek (Libanon) Römisches Reich [16] 53,3~34 m Trajanssäule Kapitellblock Rom (Italien) Römisches Reich 113 n. Chr. geweiht Anmerkungen
- ↑ Letztmaliger Errichter
Einzelnachweise
- ↑ Coulton 1974, S. 7
- ↑ Ruprechtsberger 1999, S. 17
- ↑ Klemm & Klemm, 1993, S. 323f.
- ↑ Ruprechtsberger 1999, S. 15
- ↑ Maxfield 2001, S. 158
- ↑ Scaife 1953, S. 37
- ↑ Adam 1977, S. 42−45
- ↑ Schulz; Seidel 1997, S. 193
- ↑ a b Adam 1977, S. 52
- ↑ Isler 2001, S. 236f.
- ↑ Isler 2001, S. 236
- ↑ Adam 1977, S. 50f.
- ↑ Heidenreich, Robert; Johannes, Heinz 1971, S. 63
- ↑ Lancaster 1999, S. 428
- ↑ a b Coulton 1974, S. 19
- ↑ Lancaster 1999, S. 419, 426
Literatur
- Adam, Jean-Pierre (1977): "À propos du trilithon de Baalbek: Le transport et la mise en oeuvre des mégalithes", in: Syria, Bd. 54, Nr. 1/2, S. 31–63
- Coulton, J. J. (1974): "Lifting in Early Greek Architecture", in: The Journal of Hellenic Studies, Bd. 94, S. 1–19
- Heidenreich, Robert; Johannes, Heinz (1971): Das Grabmal Theoderichs zu Ravenna, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden
- Isler, Martin (2001): "Sticks, Stones, and Shadows. Building the Egyptian Pyramids", University of Oklahoma Press, ISBN 0-8061-3342-2
- Klemm, Rosemarie; Klemm, Dietrich D. (1993): Steine und Steinbrüche im Alten Ägypten, Springer, Berlin, ISBN 3-540-54685-5
- Lancaster, Lynne (1999): "Building Trajan's Column", in: American Journal of Archaeology, Bd. 103, Nr. 3, S. 419–439
- Maxfield, Valerie A. (2001): "Stone Quarrying in the Eastern Desert with Particular Reference to Mons Claudianus and Mons Porphyrites", in: Mattingly, David J.; Salmon, John (Hrsg.): Economies Beyond Agriculture in the Classical World, Leicester-Nottingham Studies in Ancient Society, Bd. 9, Routledge, London, S. 143–170, ISBN 0-415-21253-7
- Erwin M. Ruprechtsberger (1999): Vom Steinbruch zum Jupitertempel von Heliopolis/Baalbek (Libanon), in: Linzer Archäologische Forschungen, Bd. 30, S. 7–56
- Scaife, C. H. O. (1953): "The Origin of Some Pantheon Columns", in: The Journal of Roman Studies, Bd. 43, S. 37
- Schulz, Regine; Seidel, Matthias, Hrsg. (1997): Ägypten. Die Welt der Pharaonen, Könemann, Köln, ISBN 3-89508-541-3
Siehe auch
Kategorien:- Liste (Bauwerke)
- Technischer Rekord
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