- Schwirle
-
Schwirle Schlagschwirl (Locustella fluviatilis)
Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes) Unterordnung: Singvögel (Passeri) Familie: Grasmückenartige (Sylviidae) Gattung: Schwirle Wissenschaftlicher Name Locustella Kaup, 1829 Die Schwirle (Locustella) sind eine Gattung kleiner bis mittelgroßer Singvögel aus der Familie der Grasmückenartigen, deren Brutverbreitung in der Paläarktis und in Ostasien liegt. Die meist braun oder grau gefärbten Vögel besiedeln vor allem Röhrichte, Sumpf- und Grasland. Schwirle ernähren sich von Insekten. Charakteristisch ist der ausdauernde Gesang einiger Arten, der dem Gesang von Insekten sehr ähnlich ist. Die Arten der gemäßigten Breiten sind Zugvögel und überwintern in den Tropen.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Schwirle sind kleine bis mittelgroße Singvögel mit vorwiegend bräunlichem oder grauem Gefieder. Einige Arten sind ungezeichnet, andere oberseits gestrichelt bis gestreift. Im Unterschied zu den gestreiften Rohrsängerarten zeigt der Kopf keine auffällige Scheitelzeichnung, sondern allenfalls einen hellen Überaugenstreif. Ein Geschlechtsdimorphismus besteht nicht.
Der Schwanz ist keilförmig und stark gestuft. Die Unterschwanzdecken sind verlängert, so dass die längsten länger sind, als die äußeren Steuerfedern. An den beiden außenliegenden Handschwingen sind die Schäfte oft stark nach innen gebogen. Der schmale Schnabel zeigt keine oder nur sehr schwach ausgeprägte Borsten in den Mundwinkeln.
Stimme
Bei den drei europäisch verbreiteten Arten sowie dem Strichelschwirl ist der Gesang ein typisches, lang anhaltenden Schwirren unterschiedlicher Tonlage (Hörbeispiel Feldschwirl), das an Heuschrecken oder Singzikaden erinnert und beim Schlagschwirl eine rhythmische Ausprägung zeigt. Die Gesänge der übrigen Arten weichen davon stark ab. So ist der des ostasiatisch verbreiteten Riesenschwirls (Hörbeispiel) ein nachtigallenähnlicher Schlag, der der Streifenschwirls (Hörbeispiel) teils rohrsängerähnlich. Manche Arten zeigen einen Singflug, alle drehen den Kopf beim Singen hin und her.
Arten
Die Gattung umfasst nach herkömmlicher Auffassung acht Arten, heute wird der in Ostasien beheimatete Riedsänger (bisher Megalurus pryeri) oft in die Gattung eingegliedert.
- Streifenschwirl (Locustella certhiola)
- Riesenschwirl (Locustella fasciolata)
- Schlagschwirl (Locustella fluviatilis)
- Strichelschwirl (Locustella lanceolata)
- Rohrschwirl (Locustella luscinoides)
- Feldschwirl (Locustella naevia)
- Middendorffschwirl (Locustella ochotensis)
- Pleskeschwirl (Locustella pleskei)
- Riedsänger (Locustella pryeri)
Belege
Literatur
- Urs N. Glutz von Blotzheim, Kurt M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas (HBV). Band 12/I, Passeriformes (3. Teil), Sylviidae, AULA-Verlag, 1985/2001, ISBN 3-923527-00-4
- Drovetski, S.V., Zink, R.M., Fadeev, I.V., Nesterov, E.V., Koblik, Ye.A, Red’kin, Ya.A., and Rohwer: Mitochondrial phylogeny of Locustella and related genera. Journal of Avian Biology 35/2004, S. 105-110
- Del Hoyo, J.; Elliot, A. & Christie D. (Hrsg.). (2006). Handbook of the Birds of the World. Volume 11: Old World Flycatchers to Old World Warblers. Lynx Edicions. ISBN 849655306X.
Weblinks
Commons: Schwirle – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Schwirl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikimedia Foundation.