Luise von Anhalt-Bernburg

Luise von Anhalt-Bernburg
Luise von Anhalt-Bernburg, Prinzessin von Preußen

Wilhelmine Luise von Anhalt-Bernburg (* 30. Oktober 1799 in Ballenstedt; † 9. Dezember 1882 in Eller bei Düsseldorf) war eine Prinzessin von Anhalt-Bernburg und durch Heirat Prinzessin von Preußen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Luise kam als zweites Kind des Fürsten Alexis von Anhalt-Bernburg (1767–1834) und der Fürstin Friederike (1768–1839), Tochter des Landgrafen Wilhelm IX. von Hessen-Kassel auf Schloss Ballenstedt zur Welt. Am Ballenstedter Hof hatte Luise Umgang mit der Malerin Caroline Bardua und deren Schwester und die Prinzessin entwickelte sich auch selbst zu einer talentierten Zeichnerin.

Luise heiratete am 21. November 1817 auf dem väterlichen Schloss in Ballenstedt Prinz Friedrich von Preußen (1794–1863), den sie bei Hof in Dessau kennengelernt hatte. Sie lebten zunächst in Berlin, wo 1820 der erste Sohn Alexander geboren wurde. Mit ihrem Mann, der als Divisionskommandeur nach Düsseldorf beordert worden war, lebte Luise seit 1821 auf dem dortigen Schloss Jägerhof und im Sommer auf Burg Rheinstein, dessen Ruine Prinz Friedrich 1823 erworben und bis 1827 hatte ausbauen lassen. Der zweite Sohn Georg kam 1826 in Düsseldorf zur Welt. Das Paar förderte die Kunst und hatte erheblichen Einfluss auf das kulturelle Leben Düsseldorfs. In der Residenzstadt erhielt die Prinzessin Luise Zeichen- und Malunterricht von Wilhelm Kaulbach, Theodor Hildebrandt, Caspar Scheuren und Friedrich Heunert.

Zwischen 1834 und 1835 ließ Prinzessin Luise aus ihren privaten Mitteln die Klemenskirche in Trechtingshausen unterhalb der Burg Rheinstein erbauen.[1]. 1837 wurde sie Protektorin der neu gegründeten "Höheren Privatschule für evangelische Mädchen" in Düsseldorf, die ihr zu Ehren Luisenschule (heutiges Luisen-Gymnasium) benannt und an ihrem Geburtstag, den 30. Oktober 1837 eröffnet wurde.

1843 erwarb sie Schloss Eller bei Düsseldorf, auf das sie sich zurückzog, um sich fernab vom Repräsentationsbetrieb Düsseldorfs ihrer geliebten Malerei zu widmen. Wegen der Revolution von 1848 wurde Prinz Friedrich mit seiner Familie jedoch nach Berlin zurückgerufen. Als Luise im Sommer 1855 für ein Musikfest nach Düsseldorf zurückkehrte, verhinderte ein chronisches Nervenleiden die Rückreise nach Berlin und sie verblieb auf Dauer bis zu ihrem Tod auf Schloss Eller. Ihr Mann kam aber jedes Jahr aus Berlin zu Besuch, um den gemeinsamen Geburtstag in Eller zu feiern.

Im Juli 1863 starb Luises Mann Prinz Friedrich und nur drei Wochen später auch ihr einziger Bruder Herzog Alexander Carl. Seitdem sah Luise sich als letztes Mitglied des Hauses Bernburg und lag mit Herzog Leopold von Anhalt in jahrelangem Streit um das Allodialerbe. Nach ihrem Tod auf Schloss Eller 1882 wurde sie neben ihrem Mann in der Gruft der Kapelle von Burg Rheinstein bestattet.

Luise war eine der prominentesten Patientinnen des homöopathischen Arztes Samuel Hahnemann, mit dem sie einen ausführlichen Briefwechsel führte.[2]

Nach ihr sind die Luisenstraße in Düsseldorf und der 1823 errichtete Luisentempel in Alexisbad benannt. Das Düsseldorfer Stadtmuseum ist im Besitz mehrerer ihrer Aquarelle.

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Luise zwei Söhne:

  • Alexander (1820–1896), blieb unverheiratet und kinderlos
  • Georg (1826–1902), blieb unverheiratet und kinderlos

Literatur

  • Bettina Fügemann: Prinzessin Wilhelmine Luise von Anhalt-Bernburg (1799-1882). Biografische Skizzen, Anhalt Edition Dessau, 2010
  • A. Vollert (Hrsg.): Blätter fur Rechtspflege in Thüringen und Anhalt, Band 16, S. 169 ff., Jena, 1869

Einzelnachweise

  1. Christian von Stramburg, Anton Joseph Weidenbach: Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius, Band 2, S. 234, Koblenz, 1860
  2. Samuel Hahnemann, Monika Papsch: Die Krankenjournale: Krankenjournal D 38, Band 38, S. 49, Karl F. Haug Verlag, Stuttgart, 2007

Weblinks


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