- Friedrich von Preußen (1794–1863)
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Prinz Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen (* 30. Oktober 1794 in Berlin; † 27. Juli 1863 in Berlin) war königlich preußischer General der Kavallerie und Divisionskommandeur.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Prinz Friedrich war der Sohn des Prinzen Friedrich Ludwig Karl von Preußen (1773–1796) und der Prinzessin Friederike von Mecklenburg-Strelitz (1778–1841); er war ein Neffe des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.
Er heiratete am 21. November 1817 auf Schloss Ballenstedt (Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt) Wilhelmine Luise Prinzessin von Anhalt-Bernburg (* 30. Oktober 1799 auf Schloss Ballenstedt; † 9. Dezember 1882 auf Schloss Eller bei Düsseldorf), die Tochter des Alexius Herzog von Anhalt-Bernburg (1767–1834) und seiner ersten Ehefrau Prinzessin Marie Friederike von Hessen-Kassel (1768–1839). Prinzessin Luise war eine sehr begabte Zeichnerin.
Das Ehepaar hatte zwei Söhne:
- Prinz Alexander von Preußen (1820–1896)
- Prinz Georg von Preußen (1826–1902)
Leben
Von 1815 bis zu seinem Tod (1863) war Prinz Friedrich Kommandeur des Leib-Kürassier-Regiments „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr. 1.
Nach der Hochzeit bewohnte er bis 1820 sein Palais in Berlin, Wilhelmstraße 72.[1]
Nachdem die Rheinprovinz im Jahr 1815 preußisch geworden war (siehe auch: Koalitionskriege), wurde Prinz Friedrich 1820 Kommandeur der 20. Division in Düsseldorf und residierte dort im Schloss Jägerhof, das er um zwei Seitenflügel erweitern ließ. Seine Familie ließ er 1821 nachkommen. Die Hofhaltung der folgenden Jahre auf Schloss Jägerhof erinnerte die Düsseldorfer stark an frühere Zeiten als Residenzstadt und versöhnte sie mit der Tatsache, als Katholiken nun zum evangelischen Preußen gehören zu müssen. Da sowohl Prinz Friedrich als auch seine Gemahlin Prinzessin Luise äußerst kunstinteressiert waren, beide sogar selbst sehr gut zeichnen konnten, wurde Schloss Jägerhof bald zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt. Prinz Friedrich gehörte zu den Begründern des Düsseldorfer Kunst-, Musik- und Theatervereins und wirkte als deren Protektor.
Wie auch sein Cousin, der spätere preußische König Friedrich Wilhelm IV., war er ein Fan des Mittelalters und der Burgen am Mittelrhein. 1821 erwarb er die Ruine der Burg Fatzberg und ließ diese als erste zu einem Sommersitz ausbauen. Er gab der Burg den neuen Namen Rheinstein. 1839 bis 1844 ließ er zusätzlich das Schweizerhaus am Rhein – als Gästehaus für Rheinstein – und eine Kapelle errichten. In der Gruft der Kapelle wurde er zusammen mit seiner Gemahlin und seinem Sohn Georg später beigesetzt.
Im April 1842 war Prinz Friedrich in Biebrich bei Mainz das ranghöchste der 21 adligen Gründungsmitglieder des Mainzer Adelsvereins, der sich die Förderung der deutschen Auswanderung nach Texas zum Ziel setzte.
Im Zuge der Revolutionswirren (siehe auch: Märzrevolution) wurde Prinz Friedrich im Jahr 1848 nach Berlin zurückgerufen. Seine Beliebtheit in Düsseldorf war jedoch so groß, dass man ihn 1856 zum ersten Ehrenbürger der Stadt ernannte. Seine an einem Nervenleiden erkrankte Frau lebte seit 1855 getrennt von ihm auf Schloss Eller nahe Düsseldorf, den gemeinsamen Geburtstag des Paares am 30. Oktober verbrachte Prinz Friedrich jedoch bei ihr in Eller.
Literatur
- Ernst Dietrich Baron von Mirbach: Prinz Friedrich von Preußen. Ein Wegbereiter der Romantik am Rhein. Böhlau-Verlag 2006, ISBN 3-412-33305-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Laurenz Demps: Berlin-Wilhelmstraße. Eine Topographie preußisch-deutscher Macht. 3. aktualisierte Auflage, Ch. Links Verlag, 2000, ISBN 386153228X
Das Palais war nach 1863 „Palais der Prinzen Alexander und Georg“, später Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
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