- Charles Mangin
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Charles Marie Emmanuel Mangin (* 6. Juli 1866 in Sarrebourg, Frankreich; † 12. Mai 1925 in Paris) war ein französischer General im Ersten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Laufbahn
Mangin in Afrika
Seine militärische Laufbahn begann er in der Militärschule Saint-Cyr. Mangin diente im französischen Sudan (unter Jean-Baptiste Marchand) an der Spitze der Senegalesischen Schützen (frz. Tirailleurs Sénégalais) bei der Kongo-Nil-Mission (1898-1900), die zur Faschoda-Krise führte. Im weiteren Französisch-Westafrika nimmt er 1912 unter dem Befehl von Hubert Lyautey im Rang eines Oberst an der Eroberung von Marokko teil. Er zeichnet sich bei der Einnahme Marrakeschs aus und war einer der Hauptbeteiligten der Marokkokrisen (1907–1914), bevor er am Weltkrieg teilnahm. Aufgrund seiner Erfahrungen in Afrika trat er für die Aufstellung schwarzafrikanischer Truppenteile der französischen Armee ("armée noire") ein.
Dienst in Europa
Während des Ersten Weltkrieges kommandierte er zwischen 1914 und 1915 eine Infanteriebrigade innerhalb der 5. Infanterie-Division aus Rouen. Er errang er den Sieg von Charleroi und kämpfte dann an der Marne, der Aisne und im Artois. In der Schlacht von Verdun begann er am 22. Mai 1916 einen französischen Großangriff auf das Fort Douaumont (Maas), bei dem die deutsche Besatzung in die untersten Kasematten zurückgedrängt wurde. Er leitete bei Verdun die Rückeroberungsangriffe an der Seite von Nivelle. Von seinen Männern wurde er wegen seiner offensiven Angriffe um jeden Preis „der Metzger“ oder auch „Blutsäufer“ genannt.
1917 nahm er an der Spitze der 6. Armée an der Nivelle-Offensive (16. April–9. Mai 1917) an der Aisne teil. Doch der Angriff blieb stecken und Mangin wurde nach der Schlacht an der Aisne entlassen. Auch Robert Nivelle wurde im Mai als Oberbefehlshaber abgesetzt und durch Henri Philippe Pétain ersetzt. Pétain setzte auf eine defensivere Kriegsführung als sein Vorgänger, es gelang ihm, die Moral der französischen Truppen allmählich wieder herzustellen.
Nach der Nominierung von Ferdinand Foch zum Marschall wurde Mangin von Premierminister Clemenceau zurückgeholt. Ihm wurde die 10. Armee unterstellt, an deren Spitze er die zweite Marneschlacht (27. Mai bis 6. August 1918) leitete. Mit der französischen Gegenoffensive bei Villers-Cotterêts am 18. Juli 1918 legte er den Grundstein für seine militärische Reputation.
Gegen Ende des Krieges diente er in Noël de Castelnau's Armeegruppe Ost und stieß gegen die Festung Metz vor. Der Waffenstillstand machte seinen in Lothringen vorgesehenen Angriff überflüssig. Am 19. November marschierte er in Metz ein und bis zum 11. Dezember stießen seine Truppen bis Mainz vor. Am 14. Dezember ritten die kommandierenden Generäle Fayolle und Mangin in die Stadt ein. Damit besetzte Frankreich wieder das Gebiet westlich des Rheins und träumte erneut den Traum einer Rheinischen Republik. Mangin war einer der Generäle, die mit Beginn dieser Besetzung separatistische deutsche Kräfte im Rheinland und der Pfalz unterstützten. Letztlich konnte die deutsche Zusammengehörigkeit, begründet im Jahr 1871, nicht mehr gespalten werden.
Im Großherzoglichen Palais nahm General Mangin Quartier. Auf dem Dach wehte fortan die Trikolore. Mangin nutzte jede Gelegenheit, auf die historischen Verbindungen hinzuweisen, die zwischen Mayence und Frankreich bestanden. Er wurde Oberkommandierender der französischen Besatzungsarmee am Rhein mit Sitz in Mainz.
General Mangin zettelte im Juni 1919 einen Separationsputsch in Wiesbaden an, offensichtlich mit stillschweigender Billigung Clemenceaus. Dieses Putschunternehmen scheiterte zwar, weil es absolut dilettantisch vorbereitet worden war, und Clemenceaus musste auf der Druck der Alliierten hin sein Militär zurechtweisen. Geschehen war dieser Putschversuch jedoch hinsichtlich des Versuches das Rheinland, nach Versagung in den Versaillervertragsbesprechungen doch an Frankreich angliedern zu können.
Mangin mischte sich gerne an Markttagen unter die Zivilbevölkerung. Auf seine Veranlassung hin erscheinen die Zeitungen Le Rhin Illustré / Der Rhein im Bild (zweisprachig) und L'écho du Rhin (französisch).
Nach dem Krieg wurde Mangin außerdem Mitglied des Supreme War Council und Generalinspekteur der französischen Kolonialtruppen. Er starb am 12. Mai 1925 und ruht im Invalidendom.
Werk
La Force Noire (1910): In diesem teils autobiografischen Buch, befürwortet Mangin den schnellen und massiven Einsatz der sogenannten kolonialen Truppen, die „schwarze Kraft“ im Kriegsfall.
Literatur
- Evans, M. M. (2004). Battles of World War I. Select Editions. ISBN 1-84193-226-4.
Weblinks
- Charles Mangin in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
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