Lütgenrode

Lütgenrode
Lütgenrode
Unter silbernem Schildhaupt mit blauem, linkshin liegenden Schlüssel in Grün zwei schräggekreuzte silberne Rodehacken mit goldenen Stielen.
Koordinaten: 51° 38′ N, 9° 55′ O51.6316611111119.9085722222222140Koordinaten: 51° 37′ 54″ N, 9° 54′ 31″ O
Höhe: 140–152.7 m ü. NN
Fläche: 3,49 km²
Einwohner: 332 (2011)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 37176
Vorwahl: 05503

Lütgenrode ist ein Ortsteil von Nörten-Hardenberg im Landkreis Northeim in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Lütgenrode liegt am Rand des Leinegrabens, westlich des Flecken Nörten-Hardenberg, dessen Ortsteil es ist. Durch das Gebiet des Dorfes fließen die Espolde und der Ümmelbach, welcher am östlichen Ortsausgang in die Espolde mündet. Der höchste Punkt des Ortes ist der Steinbühl mit 152,7 m ü. NN. Nachbardörfer sind Parensen, Wolbrechtshausen und Behrensen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Lütgenrode fand 1333 als Luttekerode statt. Die Namensgebung des Ortes steht im Zusammenhang mit der Neuschaffung von Ackerland aus Waldflächen (Rodung), welche zur Zeit der Gründung auf dem Gebiet vorgenommen wurde, ebenso wie bei dem in der Nähe befindlichen Ort Großenrode. Der Name Lütgenrode kann daher als „kleine Rodung“ übersetzt werden [1]. Zu dieser Zeit verkauften die Herren von Hanstein das Lehnsgut in Lütgenrode an das Adelsgeschlecht Hardenberg, das von da an über das Dorf bestimmte[2] . Im 15. Jahrhundert wurde das Dorf Opfer von Fehden. In einem Zeitraum von nur sechs Jahren brannte der Ort zweimal durch Angriffe fast vollständig ab.

Doch auch danach, zu Zeiten der Reformation, waren die Konflikte des Dorfes nicht vorbei. Dies lag darin begründet, dass sich Lütgenrode und andere Dörfer im Einflussbereich des Adelsgeschlechts Hardenberg viel schneller zum evangelischen Glauben bekehrten als ihre Herren. Es fand so eine kirchliche Spaltung statt, bei der sich die Lütgenröder zuerst der 1542 bereits reformierten Kirche von Parensen zugehörig fühlten, später aber sich dem Kloster Marienstein zuwandten, als dieses seinen Glauben neu ausrichtete. Formell gehörte Lütgenrode jedoch weiter zur Pfarre Nörten, welche sich bis 1808 das Recht vorbehielt kirchliche Handlungen im Ort vorzunehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg, wurde Lütgenrode dann wieder der Kirche in Parensen zugeordnet[3]. Eine Zugehörigkeit die heute noch besteht.

Ab dem 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort friedlich weiter und der landwirtschaftliche Alltag prägte das Leben der Menschen. Jedoch fanden im Zuge der Industrialisierung auch immer mehr Menschen Arbeit in den nahegelegenen Fabriken.[4].

St.-Johannis-Kapelle

Kapelle St. Johannis

Oberhalb der Espolde steht die evangelisch-lutherische Kapelle St. Johannis. Ihre Geschichte lässt sich bis in die Zeit der Ortsgründung im 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals wurde sie als Wehrkapelle errichtet und nahm daher bis zu ihrer teilweisen Zerstörung bei einer Fehde 1484–86 neben ihrer kirchlichen Funktion auch eine Funktion als Schutz- und Lagerraum ein. Beim Wiederaufbau, der laut Inschrift auf 1592 zu datieren ist, wurde der Bau nach Westen erweitert, was heute durch eine Baunaht in der Mitte der Längsmauer noch gut zu erkennen ist. Die Kapelle, die ihren Wehrcharakter im 18. Jahrhundert durch weitere Baumaßnahmen endgültig verlor, gilt als Keimzelle des Dorfes und prägt das Ortsbild noch heute maßgeblich.[5]

Die Kapellengemeinde Lütgenrode wurde zum 1. Januar 2009 aufgehoben und vollständig in die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Parensen-Lütgenrode integriert.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Das größte in Lütgenrode ansässige Unternehmen ist die Firma Beckers Bester; daneben gibt es eine Tankstelle, einen Hofladen, einen Floristen und einen Gasthof mit Restaurant.

Verkehr

Mitten durch Lütgenrode verläuft die Bundesstraße 446 von Duderstadt nach Hardegsen, die am östlichen Ortsausgang die A7 unterquert und dort eine Auffahrt zu dieser besitzt. An den öffentlichen Nahverkehr ist Lütgenrode mit Buslinien der RBB Regionalbus GmbH angebunden. Der nächste Bahnhof befindet sich in Nörten-Hardenberg.

Weblinks


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