- Mara Genschel
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Mara Genschel (* 1982 in Bonn) ist eine deutsche Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Nach dem Abitur studierte Mara Genschel Musikwissenschaft in Köln und bis 2004 Schulmusik an der Hochschule für Musik Detmold mit dem Hauptfach Violine. Von 2004 bis 2008 studierte sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie verfasst in erster Linie Gedichte, die in Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden. 2008 debütierte sie mit Tonbrand Schlaf. Nach dem Gedicht Grobkorn sein entstand 2006 der von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Kurzfilm Großvater und Enkelin, der in Chemnitz uraufgeführt wurde.[1] Für das Hörspiel Krieg der Manifeste – Futurismus erobert Europa von Bernd Kempker, das vom WDR produziert und im Februar 2009 von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Monats ausgezeichnet wurde, komponierte Mara Genschel die Musik.[2][3]
Mara Genschel lebt in Berlin.
Rezeption
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung rezensierte Genschels Debüt-Gedichtband Tonband.Schlaf 2008 unter dem Titel Bulettenexperiment: „Manches klingt nach Jandl, anderes nach Kling, dem sie eines der Gedichte widmet. Oder sind es Rudimente von Gedichten? [...] Eine Tagebuchnotiz, typographisch aufgemotzt – aber ein Gedicht?“[4]
literaturkritik.de resümiert: „Mara Genschel nivelliert ihre Texte nicht auf eine abgeklärte poetical correctness, sondern lässt neben allem Sprach-Zweifel auch die Extreme und damit das Ver-Zweifeln zu. Mehr von dieser radikalen Schreibhaltung täte der Gegenwartslyrik gut.“[5]
SWR2, das Kulturprogramm des Südwestrundfunks, widmete ihr im September 2008 eine Hörfunksendung, beschrieb sie mit „Musik und Wort, Klang und Bedeutung – das sind die Pole, um die ihr Schaffen kreist“ und strahlte ihr Kurzhörspiel Der blinde Dichter aus.[6]
Einzeltitel
- Tonbrand Schlaf. Gedichte, Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig 2008.
- Vom Nachtalpenweg (mit Valeri Scherstjanoi), Hybriden-Verlag, Berlin 2009.
Anthologien und Literaturzeitschriften (Auswahl)
- Christoph Buchwald & Uljana Wolf (Hg.), Jahrbuch der Lyrik (2009).
- Björn Kuhligk und Jan Wagner (Hg.), Lyrik von JETZT zwei (2008).
- Shafiq Naz (Hg.), Der deutsche Lyrikkalender. Jeder Tag ein Gedicht (2009).
- Literaturzeitschriften: comma, poet[mag], EDIT.
Auszeichnung und Förderung
- 2010: Stipendium Stiftung Künstlerdorf Schöppingen
- 2007: Finalistin beim Leonce-und-Lena-Preis.
Weblinks
- Literatur von und über Mara Genschel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mara Genschel im Poetenladen
- Die Liedertafel
- Textenet-Galerie
- Mara Genschel in der Internet-Zeitschrift karawa.net
Einzelnachweise
- ↑ Großvater und Enkelin
- ↑ Krieg der Manifeste - Futurismus erobert Europa In: Dradio online]
- ↑ hördat.de
- ↑ Bulettenexperiment In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. April 2008
- ↑ Tobias Amslinger: Ungebremste Sprachwut In: literaturkritik.de, Nr. 9, September 2008
- ↑ Machete In: SWR 2 online
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