Māris Riekstiņš

Māris Riekstiņš
Māris Riekstiņš (2005)

Māris Riekstiņš (* 8. April 1963 in Riga, Lettland) ist ein lettischer Diplomat und Politiker. Von 2007 bis 2010 war er Außenminister seines Landes.

Biografie

Nach der Schulausbildung studierte er zunächst von 1982 bis 1985 Pädagogik am Lettischen Sport Institut und war danach als Lehrer tätig. Zugleich war er von 1987 bis 1991 Stellvertretender Vorsitzender des Komitees der Lettischen Jugendorganisationen. Zwischen 1989 und 1993 absolvierte er auch ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Lettlands und beendete dieses mit der Zulassung zum Rechtsanwalt.

Noch während des Studiums trat er im Januar 1992 kurz nach der Unabhängigkeit des Landes in den Diplomatischen Dienst und war kurz aufeinander folgend Direktor der Abteilung Westeuropa, Direktor der Abteilung Europa sowie zuständiger Sachbearbeiter in der Politischen Abteilung für Europa. Bereits im November 1992 wurde er Unterstaatssekretär im Außenministerium.

Weniger als ein Jahr darauf erfolgte im August 1993 seine Ernennung zum Staatssekretär im Außenministerium. Dieses Amt übte er mehr als elf Jahre bis November 2004 aus. Zugleich war er zwischen 1995 und 2004 auch Vorsitzender des Kontrollausschusses für strategische Güter sowie mehrfach Leiter von Delegationen Lettlands bei Internationalen Organisationen sowie Konferenzen.

Am 9. Dezember 2004 wurde er nach Übergabe des Beglaubigungsschreibens an US-Präsident George W. Bush Botschafter in den USA und übte dieses Amt bis Januar 2007 aus. Zugleich war er von März 2006 bis Januar 2007 als Botschafter in Mexiko akkreditiert. Nach seiner Rückkehr nach Lettland war er zwischen Januar und November 2007 Stabschef von Ministerpräsident Aigars Kalvītis.

Trotz der Ankündigung von Ministerpräsident Kalvītis am 5. Dezember 2007 zurückzutreten, wurde noch am 7. November 2007 seine Ernennung zum Minister für Auswärtige Angelegenheiten durch das Parlament (Saeima) gebilligt. Das Amt des Außenministers hat er seitdem auch in den nachfolgenden Kabinetten der Ministerpräsidenten Ivars Godmanis und Valdis Dombrovskis inne. Im November 2008 zog er den Anschluss Georgiens und der Ukraine zum MAP-Aktionsplan (Membership Action Plan) der NATO im Dezember 2008 in Zweifel.[1][2] Nach der Entführung der "Arctic Sea" forderten sowohl er als auch der Außenminister von Estland, Urmas Paet, die Regierung Russlands am selben Tag auf, Informationen zur aktuellen Situation herauszugeben. Kurz nach diesen Appellen erhielten beide Länder von der russischen Generalstaatsanwaltschaft eine Liste mit den Namen der mutmaßlichen Entführer.[3]

Weblinks

 Commons: Māris Riekstiņš – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Außenminister Lettlands Maris Riekstins zieht MAP-Anschluss für Ukraine und Georgien im Dezember in Zweifel. EU-Länder warten auf US-amerikanische Position.
  2. Ein mulmiges Gefühl
  3. Arctic Sea: Entführer sind vorbestraft

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Māris Riekstiņš — (born 8 April 1963, Riga, Latvia) is a Latvian politician and diplomat with an extensive experience in the foreign service, former Foreign Minister of the Republic of Latvia (November 2007 – April 2010). He is currently the Permanent… …   Wikipedia

  • Maris Riekstins — Māris Riekstiņš Maris Riekstins (né en 1963), est un homme politique letton. Il est le ministre des Affaires étrangères depuis le 8 novembre 2007. Ce document provient de « M%C4%81ris Rieksti%C5%86%C5%A1 ». Catégories : Diplomate letton |… …   Wikipédia en Français

  • Māris Riekstiņš — Maris Riekstins (né en 1963), est un homme politique letton. Il est le ministre des Affaires étrangères depuis le 8 novembre 2007. Portail de la politique …   Wikipédia en Français

  • Anatols Dinbergs — (born Riga, March 3 1911, died Washington, D.C., November 9 1993) was one of the preeminent career diplomats of Latvia. He entered service in Latvia s Foreign Ministry in 1932. Dinbergs remained abroad when the Soviet Union occupied Latvia,… …   Wikipedia

  • Élection présidentielle lettonne de 2007 — Élection présidentielle lettone de 2007 2003 …   Wikipédia en Français

  • Latvia — /lat vee euh, laht /, n. a republic in N Europe, on the Baltic, S of Estonia, an independent state 1918 40; annexed by the Soviet Union 1940; regained independence 1991. 2,437,649; 25,395 sq. mi. (63,700 sq. km). Cap.: Riga. Latvian, Latvija… …   Universalium

  • Ivar Brok — Infobox Military Person name=Ivar BrokEstonian Ground Force born= birth date|1977|07|20 died= death date and age|2008|05|23|1977|07|20 placeofbirth= placeofdeath=military hospital † Kandahar, Afghanistan caption=Estonian Defence Forces File Photo …   Wikipedia

  • Reacciones internacionales a los atentados de noviembre de 2008 en Bombay — Anexo:Reacciones internacionales a los atentados de noviembre de 2008 en Bombay Saltar a navegación, búsqueda Artículo principal: Atentados de noviembre de 2008 en Bombay Los atentados de noviembre de 2008 en Bombay lograron acaparar una fuerte… …   Wikipedia Español

  • Birkavs — Valdis Birkavs (* 28. Juli 1942 in Rīga) ist ein lettischer Politiker. Birkavs wurde 1990 erstmals ins lettische Parlament gewählt und war Mitbegründer der Partei Latvijas Ceļš (lettischer Weg). Nachdem seine Partei 1993 die Parlamentswahlen… …   Deutsch Wikipedia

  • Valdis Birkavs — (* 28. Juli 1942 in Rīga) ist ein lettischer Politiker. Birkavs wurde 1990 erstmals ins lettische Parlament gewählt und war Mitbegründer der Partei Latvijas Ceļš (Lettischer Weg). Nachdem seine Partei 1993 die Parlamentswahlen gewonnen hatte,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”