- Saeima
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Die Saeima ist das Parlament der Lettischen Republik.
Sie besteht aus einer Kammer mit 100 Sitzen. Die Mitglieder der Saeima werden in freier Verhältniswahl ermittelt. Parteien, welche mindestens 5 % der abgegebenen Stimmen erringen, ziehen in die Saeima ein. Wahlen zur Saeima werden alle vier Jahre, jeweils am ersten Sonnabend im Oktober, durchgeführt. Abweichend davon fanden die letzten Wahlen aufgrund eines Volksentscheids am 17. September 2011 statt. Den Vorsitz im Parlament hat der Präsident der Saeima (Saeimas priekšsēdētājs).
Das Haupt- und Sitzungsgebäude des lettischen Parlaments befindet sich in der Altstadt von Riga, in Jēkaba ielā 11. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind drei weitere Gebäude, die von parlamentarischen Fraktionen und Kommissionen genutzt werden. Alle diese Bauten dienten ursprünglich anderen Zwecken und wurden der neuen Nutzung angepasst.
Inhaltsverzeichnis
Wahlergebnisse
Elfte Saeima
Die Wahlen zur 11. Saeima fanden am 17. September 2011 statt. Es handelte sich um die ersten vorgezogenen Wahlen in der Geschichte Lettlands. Das hauptsächlich von der russisch sprechenden Bevölkerung gewählte Saskaņas Centrs wurde erstmals stärkste Partei.
Vorherige Wahlen seit der Unabhängigkeits Lettlands 1990
- Parlamentswahlen in Lettland 2010
- Parlamentswahlen in Lettland 2006
- Parlamentswahlen in Lettland 2002
- Parlamentswahlen in Lettland 1998
- Parlamentswahlen in Lettland 1995
- Parlamentswahlen in Lettland 1993
Saeima 1920 bis 1934
Am 18. November 1918 erklärte der lettische Volksrat als Übergangsparlament die Republik Lettland für unabhängig. Eine lettische sozialistische Räterepublik war bis Frühjahr 1920 vom Staatsgebiet vertrieben. Im Frieden von Riga erkannte auch die Sowjetunion die Unabhängigkeit Lettlands an. Am 17. und 18. April 1920 wurde eine aus 150 Abgeordneten bestehende verfassunggebende Versammlung (Satversmes Sapulce) gewählt, die den Volksrat als Parlament ablöste. Die vorläufige Verfassung vom 1. Juni 1920 regelte die Bildung eines Ein-Kammern-Parlamentes, der Saeima.
Die Saeima bestand aus 100 Abgeordneten, die in fünf Wahlkreisen gewählt wurden. Das Mindestalter für die Wählbarkeit lag bei 21 Jahren.
Die Wahlkreise waren:
- Riga-Stadt
- Livland
- Kurland
- Semgallen
- Lettgallen
Die Saeima wurde in vier Wahlperioden gewählt:
- Saeima, gewählt am 7./8. Oktober 1922 (7. November 1922 – 29. Mai 1925)
- Saeima, gewählt am 3./4. Oktober 1925 (3. November 1925 – 9. Juni 1928)
- Saeima, gewählt am 6./7. Oktober 1928 (6. November 1928 – 23. Juli 1931)
- Saeima, gewählt am 3./4. Oktober 1931 (3. November 1931 – 15. Mai 1934)
Am 15. Mai 1934 wurde die Saeima nach einem Staatsstreich von Kārlis Ulmanis aufgelöst und die Parteien verboten.
Sonstiges
- Die Bezeichnung des Lettischen Parlaments – gebildet aus dem Präfix sa- „zusammen“ und eima „[sie] gehen“ (einer archaischen Form des Verbs iet „gehen“) – sollte nicht verwechselt werden mit Seimas, dem Litauischen Parlament, und Sejm, dem Unterhaus des Polnischen Parlaments.
Literatur
- Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Südosteuropa 1919–1945, Band 1, 2. Auflage. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-3-4, S. 133.
Weblinks
- Latvijas Republikas Saeima (englisch)
Einzelnachweise
56.95111111111124.105Koordinaten: 56° 57′ 4″ N, 24° 6′ 18″ OEuropäische Union: Europäisches Parlament
Albanien: Kuvendi i Shqipërisë | Andorra: Consell General de les Valls | Belgien: Parlament (Abgeordnetenkammer und Senat) | Bosnien und Herzegowina: Abgeordnetenhaus | Bulgarien: Narodno Sabranie | Dänemark: Folketing | Deutschland: Bundestag und Bundesrat | Estland: Riigikogu | Finnland: Eduskunta | Frankreich: Parlement français (Assemblée nationale und Sénat) | Griechenland: Parlament | Irland: Oireachtas (Dáil Éireann und Seanad Éireann) | Island: Althing | Italien: Camera und Senato | Kroatien: Sabor | Lettland: Saeima | Liechtenstein: Landtag | Litauen: Seimas | Luxemburg: Chambre des Députés | Malta: Kamra Tad-Deputati | Mazedonien: Parlament | Moldawien: Parlamentul Republicii Moldova | Monaco: Conseil National | Montenegro: Parlament | Niederlande: Staten-Generaal (Eerste Kamer und Tweede Kamer) | Norwegen: Storting | Österreich: Parlament (Nationalrat und Bundesrat) | Polen: Sejm und Senat | Portugal: Assembleia da República | Rumänien: Camera Deputaților und Senatul | Russland: Föderationsversammlung (Duma und Föderationsrat) | San Marino: Consiglio Grande e Generale | Schweden: Riksdagen | Schweiz: Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat) | Serbien: Nationalversammlung | Slowakei: Nationalrat | Slowenien: Državni zbor und Državni svet | Spanien: Cortes Generales (Congreso de los Diputados und Senado) | Tschechien: Abgeordnetenhaus und Senat | Türkei: Türkiye Büyük Millet Meclisi | Ukraine: Werchowna Rada | Ungarn: Országgyűlés | Vatikanstadt: – | Vereinigtes Königreich: Parliament (House of Commons und House of Lords) | Weißrussland: Repräsentantenhaus und Rat der Republik
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