Marstall beim Welfenschloss

Marstall beim Welfenschloss
Der Marstall beim Welfenschloss, rechts (in Richtung Alter Jüdischer Friedhof an der Oberstraße) das angebaute Treppenhaus
Details über dem (heutigen) Haupteingang mit dem königlich-hannoverschen Wappen Löwe und Einhorn, die Jahresangabe „1865“ und eine Uhr

Der Marstall beim Welfenschloss im hannoverschen Stadtteil Nordstadt ist ein ehemaliger Marstall, der im Auftrag des letzten hannoverschen Königs Georg V. erbaut wurde. Er entstand in unmittelbarer Nähe des ursprünglich als Residenz vorgesehenen Welfenschlosses. Der Rest der ehemaligen Pferdeställe wird heute von der Technischen Informationsbibliothek an der Universität Hannover genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Baubeschreibung

Der Torso einer ursprünglich vierflügeligen Anlage ist eine Mischung aus Rundbogenstil und englischer Gotik. Der ehemalige Pferdestall war ursprünglich im anfangs neuartigen Basilika-Querschnitt erbaut. Nach dem Vorbild von Lord Pembrokes Reitstall in Paris wurden die Ställe durch die Obergaden-Fenster entlüftet.

Der denkmalgeschützte zweigeschossige Südflügel aus gelben Ziegeln mit Deistersandstein zeigt Seitenrisalite und ein mittelrisalitähnliches, vorkragendes Bauteil mit gotisierenden Elementen.[1] Über dem Portal befinden sich noch heute neben einer Uhr Pferdeköpfe und das königlich-hannoversche Wappen mit Löwe und Einhorn.

An der östlichen Gebäudewand wurde ein vollverglastes Treppenhaus durch Ingeborg und Friedrich Spengelin angebaut.

Geschichte

Nach einer Idee von Christian Heinrich Tramm[1] schuf der Architekt Eduard Heldberg den Bau ab 1863 noch in den letzten Jahren des Königreichs Hannover und vollendete ihn 1867, nach der Annexion durch das Königreich Preußen. Der Stall diente jedoch schon 1866 (bis 1912) zur Unterbringung der Pferde preußischer Königs-Ulanen.

Seit 1912 gehörten die Gebäude zur Technischen Hochschule Hannover, die 1913 die drei nördlichen Flügel zur Straße Am Puttenser Felde abbrach, um an deren Stelle ein Maschinen-Ingenieur-Laboratorium mit Heizkraftwerk zu errichten.

Der Südostflügel diente von 1922–53 als Mensa, die zwischendurch, 1935, modernisiert wurde durch den Professor und Architekten Otto Fiederling (mit Wandbildern von Berthold Hellingrath). Doch auch die Mensa wurde 1960 abgebrochen und wich dem Neubau der Universitätsbibliothek.

Lediglich der heute erhaltene Torso wurde 1982-86 restauriert: Nachdem das Treppenhaus durch Ingeborg und Friedrich Spengelin angebaut war, wird auch dieser Rest seitdem von der Bibliothek genutzt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, (Bd.) 10.1, S. 102. ISBN 3-528-06203-7
52.3818611111119.7205555555556

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