- Max Nadler (Jurist)
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Max Nadler (* 9. Mai 1880; † Oktober 1946 vermisst) war ein deutscher Jurist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nadler promovierte 1902 an der Universität Rostock. Später war er Senatspräsident beim Kammergericht in Berlin.
Nadler trat am 1. Mai 1933 - so der Historiker Lothar Gruchmann - als "Märzgefallener" der NSDAP bei, wurde im Juni vom preußischen Justizminister Hanns Kerrl zum Ministerialdirektor ernannt und wechselte dann in das Reichsministerium der Justiz .[1]
Im Justizministeriaum leitete Nadler die Abteilung I (Personalwesen und Gerichtsorganisation). Zusammen mit seinem Minister Franz Gürtner handhabte er die von der Parteiführung gewünschte Einleitung von Verfahren gegen Richter wegen "unehrenhafter" Gesinnung so restriktiv als möglich und erwirkte 1939 von der Reichskanzlei die Bestätigung, dass in Fällen gegensätzlicher Auffassung von Justiz und Parteiführung bei der Einleitung solcher Verfahren, kein Zwang bestand, "eine Entscheidung Hitlers herbeizuführen".[2] Er nahm am 23./24. April 1941 an einer Tagung der höchsten Juristen des Deutschen Reichs teil, in der über die „Vernichtung unwerten Lebens“ informiert wurde.[3] Im Zuge der von Staatssekretär Curt Rothenberger vorangetriebenen „personellen Erneuerung“ im Justizministerium musste Nadler, der zu diesem Zeitpunkt nach den Angaben von Susanne Schott nicht Mitglied der NSDAP war,[4] am 4. September 1942 seinen Abschied einreichen.
Nadler war ständiger Mitarbeiter der Juristischen Rundschau. Daneben veröffentlichte er mehrere Kommentare.
Werke
- Grundbuch- und Aufwertungsfragen. – Berlin : Sack, 1926
- Nachlaßwesen. – Berlin : Vahlen, 1928 (mit Reinhold Fechner)
- Aufwertungsstundungsgesetz: Kommentar zu dem Gesetz über die Fälligkeit und Verzinsung der Aufwertungshypotheken. – Berlin: Heymann, 1930
- Deutsches Beamtengesetz. – Berlin : de Gruyter, 1937 (mit Hermann Wittland, Kuno Ruppert)
- Deutsches Beamtenrecht. – Berlin : Stilke, 1937 (mit Hermann Wittland)
Literatur
- Herrmann A.L. Degener (Hrsg.): Degeners Wer ist's? Degener, Berlin 1935.
- Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933-1940. Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner. München, Oldenbourg Verlag, 3. Auflage 2001, ISBN 978-3-4865-3833-5.
- Susanne Schott: Curt Rothenberger - eine politische Biographie. Universität Halle, Halle/Saale 2001, urn:nbn:de:gbv:3-000002445.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Einzelnachweise
- ↑ Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933-1940. Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner. München, Oldenbourg Verlag, 3. Auflage 2001, S. 219.
- ↑ Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich 1933-1940, München, 3. Auflage 2001, S. 203
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, S. 427
- ↑ Susanne Schott: Curt Rothenberger - eine politische Biographie, S.123
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