Meet Nero Wolfe

Meet Nero Wolfe
Filmdaten
Originaltitel Meet Nero Wolfe
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1936
Länge 73 Minuten
Stab
Regie Herbert J. Biberman
Drehbuch Joseph Anthony,
Howard J. Green,
Bruce Manning, nach dem Roman Fer-de-Lance von Rex Stout
Produktion B. P. Schulberg
Musik Howard Jackson
Kamera Henry Freulich
Schnitt Otto Meyer
Besetzung
  • Edward Arnold: Nero Wolfe
  • Lionel Stander: Archie Goodwin
  • Dennie Moore: Mazie Gray
  • Victor Jory: Claude Roberts
  • Nana Bryant: Sarah Barstow
  • Joan Perry: Ellen Barstow
  • Russell Hardie: Manuel Kimball
  • Walter Kingsford: E.J. Kimball
  • John Qualen: Olaf
  • Gene Morgan: Det. Lt. O'Grady
  • Rita Hayworth: Maria Maringola
  • Juan Torena: Carlo Maringola
  • Boyd Irwin: Prof. Edgar Barstow
  • Frank Conroy: Dr. Nathaniel Bradford

Meet Nero Wolfe ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm mit Edward Arnold als Romanheld Nero Wolfe und Rita Hayworth in einer Nebenrolle aus dem Jahr 1936. Als literarische Vorlage diente der Roman Die Lanzenschlange (Fer-de-Lance, 1934) von Rex Stout.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Golfclub von Westchester werden E.J. Kimball und sein Sohn Manuel vom ältlichen Professor Barstow und dessen zukünftigen Schwiegersohn Claude Roberts zu einem Spiel zu viert eingeladen. Nachdem Barstow seinen Caddie samt seiner Schläger ins Clubhaus geschickt hat, um sich seine Mütze holen zu lassen, leiht er sich spontan den Schläger von Kimball aus, als er an der Reihe ist, seinen Golfball zu schlagen. Bei seinem Abschlag fühlt er einen stechenden Schmerz und scherzt, von einer Mücke gestochen worden zu sein. Während sich das Quartett dem ersten Loch nähert, bricht Barstow plötzlich zusammen und stirbt scheinbar an einem Herzinfarkt.

Kurz darauf sucht in New York eine junge Frau namens Maria Maringola den Freizeitdetektiv Nero Wolfe in seinem Büro auf. Sie bietet ihm 50 Dollar in der Hoffnung, er könne ihren Bruder Carlo finden. Dieser hatte trotz guter Qualitäten als Metallarbeiter Schwierigkeiten eine Anstellung in den Vereinigten Staaten zu finden. Er wollte deshalb zurück in sein Heimatland, doch am Vorabend seiner Abreise, teilte er Maria überraschend mit, dass er doch noch einen Job gefunden hätte. Gemeinsam wollten sie diesen Anlass feiern, doch Carlo erschien nicht zur verabredeten Feier und verschwand hingegen spurlos.

Nero Wolfe übernimmt den Fall und schickt sogleich seinen Assistenten Archie Goodwin zu Carlos Appartement, um erste Nachforschungen anzustellen. Archie findet dort Beweise, die nahelegen, dass Carlo Maringola nicht mehr am Leben ist und sein Tod in Verbindung mit Professor Barstows angeblichem Herzinfarkt steht. Wolfe schlussfolgert, dass Barstow durch einen speziell angefertigten Golfschläger getötet wurde und dass es Carlo war, der eben diesen Schläger mit einer giftigen Nadel präpariert hatte, die dem Spieler bei einem Abschlag ins Fleisch sticht. Seine Theorie wird schon bald von Barstows Autopsie und der Entdeckung von Carlos Leiche bestätigt.

Die Terciopelo-Lanzenotter ist eine der giftigsten Schlangenarten.

Nun werden Wolfe 50.000 Dollar geboten, um auch den Mord an Barstow aufzuklären. Doch seine Befragungen von Barstows Tochter Ellen, der Witwe Sarah Barstow und Leibarzt Dr. Nathaniel Bradford ergeben vorläufig keine neuen Erkenntnisse. Nachdem Wolfe jedoch die Caddies des Golfspiels befragt, wird ihm schließlich klar, dass nicht Barstow das Opfer werden sollte, sondern E.J. Kimball. Dieser bezweifelt, dass sein Leben in Gefahr schwebt, bis sein verunglückter Wagen gefunden wird – darin sein Chauffeur, der beim Fahren durch den Biss der Terciopelo-Lanzenotter, einer hochgiftigen lateinamerikanischen Schlangenart, getötet wurde. Es handelt sich dabei um das gleiche Gift, dass auch Barstow und Carlo dahinraffte. Nun bittet Kimball Wolfe verzweifelt um Hilfe und erzählt ihm daraufhin von seiner abenteuerlichen Vergangenheit in Lateinamerika.

Wolfe ist durch Kimballs Geschichten überzeugt, dass mindestens fünf Leute als Mörder in Frage kommen und dass die Familie Barstows ebenfalls verdächtig erscheint. Archie zieht daraufhin bei Kimball und seinem Sohn Manuel ein, um auf sie aufzupassen. Nachdem die drei einen Abend auf Kimballs Terrasse verbringen und sich anschicken, ins Haus zu gehen, um zu abendzuessen, fallen plötzlich Schüsse. Nach diesem Vorfall fordert Wolfe alle Beteiligten auf, in sein Haus zu kommen und dort die Nacht zu verbringen. Am nächsten Abend empfängt Wolfe ein Paket mit einer Bombe, die zu seinem Glück nicht hochgeht. Um den Mörder zu enttarnen, lässt er sich das Paket vor seinen Gästen erneut bringen. Manuel Kimball greift daraufhin zu Wolfes Waffe und verkündet, dass er seinen Vater umbringen wollte, weil dieser seine Mutter auf dem Gewissen habe, die in Südamerika einst unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Um Carlo zum Schweigen zu bringen, habe er ihn ebenfalls beseitigen müssen. Doch Wolfes Waffe ist nicht geladen und so gelingt es den Anwesenden, Manuel zu überwältigen.

Nach der Aufklärung des Mordfalls, kann Archie endlich seine langjährige Verlobte Mazie Gray heiraten. Wolfe bezahlt ihnen die Flitterwochen in Paris als Hochzeitsgeschenk, aber nicht ohne Archie mit dem nächsten Fall vertraut zu machen.

Hintergrund

Meet Nero Wolfe basiert auf Rex Stouts Roman Die Lanzenschlange (Fer-de-Lance) von 1934, in dem der übergewichtige Privatdetektiv Nero Wolfe zusammen mit seinem Assistenten Archie Goodwin seinen ersten Fall löst. 32 Romane und 41 Erzählungen über diese Figuren sollten aus der Feder von Stout folgen. Columbia Pictures plante daher, eine Nero Wolfe Serie zu starten und kaufte von Stout zunächst die Rechte an drei Romanen und einer Kurzgeschichte.[1] Schauspieler Edward Arnold galt als ideale Besetzung von Nero Wolfe. Doch er wollte sich nicht auf nur eine Rolle festlegen lassen, sodass er eine Mitwirkung in weiteren Teilen ablehnte.[2] Columbia versuchte es daraufhin mit Walter Connolly als Wolfe in The League of Frightened Men (1937). Doch da Connolly unter schwerem Asthma litt, beschloss Columbia, die Serie nach nur zwei Teilen wieder einzustellen.[1]

Anmerkungen

  • Der Film beginnt mit einer Einstellung, die eine Ausgabe der Zeitschrift The American Magazine zeigt, in der im November 1934 eine gekürzte Fassung des Rex Stout Romans Die Lanzenschlange veröffentlicht wurde. Die besagte Zeitung wird dabei geöffnet und es erscheint die Zeile „Edward Arnold in Meet Nero Wolfe“ als Titelsequenz.
  • Die größte Abweichung des Films von der Romanvorlage war das Hinzufügen der Figur der Mazie Gray, gespielt von Dennie Moore, die 1939 auch als geschwätzige Maniküre Olga in George Cukors Film Die Frauen (The Women) zu sehen war.
  • Schauspieler Lionel Stander verkörperte die Rolle des Archie Goodwin sowohl in Meet Nero Wolfe als auch in The League of Frightened Men. Autor Rex Stout meinte jedoch, dass Stander fehlbesetzt war.[2]
  • In einer Nebenrolle ist Rita Hayworth unter ihrem damaligen Namen Rita Cansino zu sehen. Meet Nero Wolfe war der erste von fünf Filmen, in denen sie als freiberufliche Schauspielerin auftrat, nachdem ihr Vertrag bei 20th Century Fox aufgelöst worden war und bevor sie bei Columbia Pictures 1937 erneut von einem Studio fest unter Vertrag genommen wurde.
  • Joan Perry, die im Film die Rolle der Ellen Barstow übernahm, heiratete 1941 Hayworths späteren Arbeitgeber, Columbia-Chef Harry Cohn.

Kritiken

„Die Elemente von Komödie und Rätselraten sind geschickt miteinander verwoben, die gut gestrickte Geschichte verhindert jedwede Langeweile und die Besetzung vergnügt sich in einer erstklassigen Kriminalfilmmanier.“

Weekly Variety[3]

„Melodram und Komödie halten sich geschickt die Waage unter Herbert Bibermans Regie und B. P. Schulbergs Produktion erfüllt sämtliche Anforderungen der Handlung an die Kulisse, die Besetzung und die technischen Aspekte. Nun, da wir Mr. Wolfe getroffen haben, hoffen wir, dass wir noch mehr von ihm sehen werden.“

Motion Picture Herald[4]

Nero Wolfe ist ein sehr tröstlicher Kriminalfilm für verregnete Tage […]. Mr. Wolfes Schlussfolgerungen in seinem ersten Fall auf der Leinwand sind ganz im Stil von Sherlock Holmes.“

The New York Times[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 69-70
  2. a b John McAleer: Rex Stout: A Biography. Little Brown and Company, 1977, S. 254–255
  3. "The comedy and the guessing elements have been deftly mixed, the well-knit narrative precludes any drooping in interest and the cast disports itself in crack whodunit fashion.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 70
  4. "Melodrama and comedy are adroitly balanced under Herbert Biberman's direction and B. P. Schulberg's production is wholly adequate to story requirements as to settings, cast and technical aspects. Now that we've met Mr. Wolfe, we hope to see more of him.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 70
  5. "A most comforting sort of detective for these humid days is Nero Wolfe […]. Mr. Wolfe's deduction in the first of his cases to receive cinema attention is nothing short of Sherlockian.", New York Times

Weblinks


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