Mevalonatweg

Mevalonatweg
Schema des Mevalonatwegs
Übergeordnet
Phospholipid-Biosynthese
Gene Ontology
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Der Mevalonatweg ist ein Stoffwechselweg, über den, von Acetyl-CoA ausgehend, in Eukaryoten die Biosynthese von Isoprenoiden erfolgt, und damit der Aufbau von Steroiden und Sekundärmetaboliten ermöglicht wird. Endprodukt des Mevalonatwegs ist nach sechs Schritten Isopentenylpyrophosphat (IPP) und Dimethylallylpyrophosphat (DMAPP), die Ausgangsstoffe im Mensch für die Cholesterinbiosynthese und die Steroidbiosynthese. Teile des Mevalonatwegs finden im Zytosol und in den Peroxisomen statt.

Die meisten Bakterien benutzen zur Synthese von Isoprenoiden den Methylerythritolphosphatweg, vielen stehen aber auch die Enzyme des Mevalonatwegs zur Verfügung. Archaeen hingegen nutzen ausschließlich den Mevalonatweg in einer leicht veränderten Reihenfolge, bei der Phosphomevalonat zuerst zu Isopentenylphosphat decarboxyliert und dann weiter zum IPP phosphoryliert wird.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Reaktionsschritte

Acetoacetyl-CoA

Der Mevalonatweg beginnt in den Mitochondrien mit der Übertragung eines Acetylrests von Acetyl-CoA auf ein zweites Acetyl-CoA-Molekül. Dieses von dem zytosolischen Enzym Acetyl-CoA-Acetyltransferase (ACAT2) katalysierte Reaktionsgleichgewicht ist außerdem Teil der beta-Oxidation, des Auf- und Abbaus von Ketokörpern und mancher Aminosäuren.

Acetyl-CoA + Acetyl-CoA Acetoacetyl-CoA

Zwei Moleküle Acetyl-CoA werden zu Coenzym A und Acetoacetyl-CoA umgesetzt und umgekehrt.

HMG-CoA

Die Verknüpfung eines weiteren Moleküls Acetyl-CoA mit Acetacetyl-CoA zu 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-CoA (HMG-CoA) in den Mitochondrien benötigt die zytosolische Isoform des Enzyms HMG-CoA-Synthase (HMGCS1).

Acetyl-CoA + Acetoacetyl-CoA HMG-CoA + CoA-SH

Acetoacetyl-CoA wird zu HMG-CoA acetyliert.

R-Mevalonat

Die HMG-CoA-Reduktase ist ein Membranprotein am endoplasmatischen Retikulum, das die Reduktion von HMG-CoA zu Mevalonat katalysiert. Dieser Schritt ist geschwindigkeitsbestimmend für den Mevalonatweg, und damit auch beispielsweise für den Aufbau von Cholesterin.

HMG-CoA + 2 NADPH/H+ Mevalonat + CoA-SH + 2 NADP+

HMG-CoA wird zu Mevalonat reduziert.

5-Phospho-R-mevalonat

Die Phosphorylierung von Mevalonat mithilfe der Mevalonatkinase findet im Zytosol statt.

Mevalonat + ATP Phosphomevalonat + ADP

R-Mevalonat wird zu 5-Phospho-R-mevalonat umgesetzt. Ein Molekül ATP wird verbraucht.

5-Diphospho-R-mevalonat

Eine weitere Phosphorylierung führt zum 5-Pyrophosphomevalonat. Katalysator ist hier die Phosphomevalonat-Kinase, die bisher nur in den Peroxisomen gefunden wurde.

Phosphomevalonat + ATP Diphosphomevalonat + ADP

5-Phospho-R-mevalonat wird zu 5-Diphospho-R-mevalonat umgesetzt.

Isopentenyldiphosphat

Der letzte Reaktionsschritt zum IPP stellt die von der Diphosphomevalonat-Decarboxylase katalysierte Decarboxylierung von Diphosphomevalonat dar. Sie findet im Zytosol statt.

Diphosphomevalonat + ATP IPP + ADP + Pi + CO2

5-Diphospho-R-mevalonat wird zu Isopentenyldiphosphat (IPP) umgesetzt.

Dimethylallyldiphosphat

Die wechselseitige Isomerisierung von IPP zu DMAPP und umgekehrt wird von der Isopentenyldiphosphat-Isomerase katalysiert. Beide Isoformen des Enzyms wurden in Peroxisomen lokalisiert.

IPP DMAPP

Isopentenyldiphosphat (IPP) und Dimethylallyldiphosphat (DMAPP) gehen in einander über.

Literatur

  • Qureshi N, Porter W: Conversion of acetyl-coenzyme A to isopentenyl pyrophosphate. In: JW Porter, SL Spurgeon (Hrsg.): Biosynthesis of Isoprenoid Compounds, Vol 1.. John Wiley & Sons, New York, 1981, S. 47–94.
  • McGarvey DJ, Croteau R: Terpenoid metabolism. In: Plant Cell. 7, Nr. 7, Juli 1995, S. 1015–26. doi:10.1105/tpc.7.7.1015. PMID 7640522. Volltext bei PMC: 160903.
  • Newman JD, Chappell J: Isoprenoid biosynthesis in plants: carbon partitioning within the cytoplasmic pathway. In: Crit. Rev. Biochem. Mol. Biol.. 34, Nr. 2, 1999, S. 95–106. doi:10.1080/10409239991209228. PMID 10333387.

Einzelnachweise

  1. MetaCyc: mevalonate pathway I
  2. MetaCyc: mevalonate pathway II (archaea)

Weblinks


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