- Michael Wendl
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Michael Wendl (* 29. Oktober 1950 in Mudersbach) ist ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär und Politiker.
Wendl studierte Soziologie und Volkswirtschaftslehre in München und Berlin.
1980 wurde er Gewerkschaftssekretär bei der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) in München. 1991 sprach ihm diese aufgrund seiner Kritik am damaligen Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst die Kündigung aus[1], sie musste dies jedoch aufgrund einer breiten Solidaritätskampagne der Gewerkschaftsbasis zurücknehmen. Von 1996 bis 2001 war er Vorsitzender der ÖTV in Bayern und für diese im Rahmen der Mitbestimmung Aufsichtsratsmitglied bei einigen Firmen. Mit Bildung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wurde er 2001 dort stellvertretender Landesvorsitzender. Als Arbeitnehmervertreter war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Städtischen Klinikum München und Aufsichtsratsmitglied der Rhön-Klinikum AG.
Wendl war ab 1972 Mitglied der SPD und wechselte am 3. September 2008 zur Partei Die Linke[2], für die er 2009 im Wahlkreis 220 (München-Süd) für den Bundestag kandidierte. Seit dem 26. Oktober 2008 war Wendl Sprecher des Kreisverbandes München. Auf dem außerordentlichen Landesparteitag in Schweinfurt wurde er am 17. April 2010 zum Sprecher des Landesverbands Bayern gewählt.[3] Am 3 Juli 2010 trat er nach nur 77 Tagen als Landessprecher zurück.[4]
Im Zusammenhang mit der Entlassung des verurteilten Rechtsextremisten Martin Wiese und den Aktivitäten gegen diesen im Landkreis seines Wohnortes, forderte Wendl, dass die Menschenrechte auch für Wiese gelten müssen.[5]
Im November 2011 trat Wendl aus der Partei Die Linke aus. Als Grund gab er an, wesentliche Aussagen des Grundsatzprogramms nicht tragen und vertreten zu wollen.[6]
Zu Fragen der Tarifpolitik, Wirtschaftspolitik und Konjunkturanalyse publizierte er in diversen Sammelbänden und Zeitschriften. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus.
Publikationen (Auswahl)
- Michael Wendl: Niedergang des Lohns: Eine Bilanz gewerkschaftlicher Tarifpolitik 1993-2005. VSA-Verlag, Hamburg 2006 ISBN 3-89965-187-1.
- Werner Sauerborn, Michael Schlecht, Michael Wendl: Jenseits der Bescheidenheit: Löhne und Einkommen im Casino-Kapitalismus. VSA-Verlag, Hamburg 2001 ISBN 3-87975-834-4.
- Karl Georg Zinn, Michael Wendl: Alternative Wirtschaftschaftspolitik an der Jahrtausendwende. In: ISW-Report 39. ISW (Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.), München 1999.
- Michael Wendl: Neue Akzente der Arbeitszeitpolitik: Zusammenhänge mit Beschäftigung und Lohnausgleich werden zunehmend vernachlässigt. In: Sozialismus 1997, 7/8 = Heft 203, S. 25–28.
- Michael Wendl: Gescheiterte Anpassung: Kritik sozialdemokratischer Modernisierungsstrategien. VSA-Verlag, Hamburg 1988. ISBN 3-87975-460-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Elke Bröder in Die Zeit, 14. Juni 1991, Nr. 25.: Mit harten Bandagen. Die ÖTV kündigte einem kritischen Kollegen — nun rebelliert die Basis
- ↑ Münchner Merkur: Ehemaliger bayerischer ver.di-Vize wechselt von der SPD zur Linken
- ↑ Augsburger Allgemeine: Neue Parteichefs für die Linke in Bayern, 17. April 2010
- ↑ dts Nachrichtenagentur: Bayern-Chef der Linkspartei erklärt Rücktritt, vom 4. Juli 2010, Abgerufen am 4. Juli 2010
- ↑ Sueddeutsche Zeitung: „http://www.sueddeutsche.de/o5G38K/89464/Es-geht-um-Macht-bezahlte-Posten-und-EitelkeitenLeiden-an-sich-selbs.html“, vom 6 Juli 2011, Abgerufen am 7. Juli 2011
- ↑ Sueddeutsche Zeitung: „http://www.sueddeutsche.de/g5638Q/303393/Kleinkrieg-und-keine-Manieren.html“, vom 8. November 2011, Abgerufen am 8. November 2011
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