Michael Wetzel

Michael Wetzel

Michael Wetzel (* 1952 in Berlin) ist ein deutscher Literatur- und Medienwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Michael Wetzel studierte Philosophie, Literaturwissenschaft, Linguistik und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Bochum und Düsseldorf von 1972 bis 1980. Die Promotion folgte 1980 an der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf mit seiner Dissertation über Autonomie und Authentizität. Untersuchungen zur Konstitution und Konfiguration neuzeitlicher Subjektivität. 1986/87 arbeitete Michael Wetzel als Assistent an der Université de Savoie in Chambéry. Von 1987 bis 1990 war Wetzel der Koordinator für das überregionale DFG-Forschungsprojekt Literatur und Medien an der Gesamthochschule Kassel.[1] 1992 wurde er Programmdirektor des Projektes Langues et nations am Collège international de philosophie in Paris. Er habilitierte sich 1996 an der Universität Essen mit der Arbeit Kindsbräute. Motive und Medien einer Männerphantasie.

Michael Wetzel ist seit 2002 Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft am Germanistische Seminar der Universität Bonn. Von 2005 bis 2008 hat Wetzel das Teilprojekt Von der Intermedialität zur Inframedialität geleitet. Dieses Teilprojekt gehörte zum Forschungskolleg Medien und kulturelle Kommunikation, einem Projekt der Universitäten Aachen, Bonn, Bochum und Köln.

Forschungsgebiete

Wetzels Forschungsgebiete sind Intermedialität („Inframedialität“), Geschichte des Autor- und Künstlerbegriffs, Konzepte und Praktiken gegenwärtiger künstlerischer Kreativität sowie Männerphantasien und Genderkonzepte in ihrer literarischen und audiovisuellen medialen Umsetzung.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Autor
  • Mit „bewaffnetem Auge”. Von der ’Phänomenologie des Geistes‘ zur ’Mikrophysik der Kräfte‘. In: Georg Christoph Tholen, Rudolf Heinz (Hrsg.): Schizo-Schleichwege. Beiträge zum Anti-Ödipus. Impuls, Bremen 1984.
  • Die Zeit der Entwicklung. Photographie als Spurensicherung und Metapher. In: Georg Christoph Tholen, Michael O. Scholl: Zeit-Zeichen. Aufschübe und Interferenzen zwischen Endzeit und Echtzeit. VCH, Weinheim 1990, ISBN 3-527-17713-2, S. 265-280.
  • Die Enden des Buches oder die Wiederkehr der Schrift. Von den literarischen zu den technischen Medien. VCH, Weinheim 1991, ISBN 3-527-17777-9
  • Die Wahrheit nach der Malerei. Literatur − Kunst − Medien. Fink, München 1997, ISBN 3-7705-3203-1.
  • Mignon. Die Kindsbraut als Phantasma der Goethezeit. Habilitation. Fink, München 1999 ISBN 3-7705-3333-X
  • Lemma Autor/Künstler. In: Karlheinz Barck, Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs, Friedrich Wolfzettel (Hrsg.): Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch. 7 Bde., Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-476-00913-5.
  • Der Autor-Künstler. Von der Wiederkehr eines ästhetizistischen Konzepts in der Kunstpraxis der Gegenwart. In: Martin Hellmold, Sabine Kampmann, Ralph Lindner, Katharina Sykora (Hrsg.): Was ist ein Künstler? Das Subjekt der modernen Kunst. Fink, München 2003.
  • Derrida. Reclam, Ditzingen 2010, ISBN 978-3-15-020310-1.
Herausgeber
  • Armaturen der Sinne. Literarische und technische Medien 1870 bis 1920. Gemeinsam mit Jochen Hörisch. Fink, München 1990, ISBN 3-7705-2657-0.
  • Ehtik der Gabe. Denken nach Jacques Derrida. Hrsg. gemeinsam mit Jean-Michel Rabaté. Akademie, Berlin 1993, ISBN 3-05-002370-8.
  • Der Entzug der Bilder. Visuelle Realitäten. Gemeinsam mit Herta Wolf. Fink, München 1994, ISBN 3-7705-2933-2.
  • Just not in time. Inframedialität und non-lineare Zeitlichkeiten in Kunst, Film, Literatur und Philosophie. Gemeinsam mit Ilka Becker u. Michael Cuntz. Fink, München 2009, ISBN 978-3-7705-4837-8.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Michael Wetzel, Jean-Michel Rabaté (Hrsg.): Ethik der Gabe. Denken nach Jacques Derrida. Akademie, Berlin 1993, S. 367f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Michael Poppmeier — Full name Michael Poppmeier Date of birth July 24, 1982 (1982 07 24) (age 29) Place of birth Durban, South Africa Height 1.97 m (6 ft 6 in) Weight 112 kg (17 …   Wikipedia

  • Michael Schlierf — (* 17. März 1965) ist ein deutscher Pianist, Komponist, Arrangeur und Musikproduzent. Leben Michael Schlierf spielte seit seinem fünften Lebensjahr Klavier. Er begann zunächst eine klassische Ausbil …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Smith House — U.S. National Register of Historic Places …   Wikipedia

  • Michael Mauke — (* 1928; † 30. Januar 1966) war ein deutscher Aktivist der Studentenbewegung. Leben und Werk Mauke gehörte seit 1948 der SDS Gruppe an der FU Berlin an, wo er Philosophie, Soziologie und Geschichte studierte. Um 1950 war er aktiv bei den SJD –… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Engelhardt — (* nach 1601 in Korbach; † nach 1684) war Hof und Leibarzt am Hof zu Kassel und landgräflicher Bibliothekar. Leben Engelhardt ist der Enkel des Korbacher Bürgermeisters und Köthener Superintendenten Justus Engelhardt. Engelhardt studiert Medizin… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Kaspar Wetzel — Johann Kaspar Wetzel, zeitgenössischer Kupferstich Johann Kaspar Wetzel (auch: Johann Caspar Wezel; * 22. Februar 1691 in Meiningen; † 6. August 1755 ebenda[1]) war ein deutscher evangelischer Theologe, Hymnologe und Kirchenlieddichter …   Deutsch Wikipedia

  • Erhard Wetzel — Erhard Wetzel, in der Literatur auch fälschlich Ernst Wetzel oder Alfred Wetzel genannt, (* 7. Juli 1903 in Stettin; † 24. Dezember 1975) war ein deutscher Jurist, der in der Zeit des Nationalsozialismus im Reichsministerium für die besetzten… …   Deutsch Wikipedia

  • Edit Wetzel — Edit Buchholz (später Edit Wetzel) (* 19. April 1941 in Neumünster) gehörte in den 60er und 70er Jahren zu den besten deutschen Tischtennisspielerinnen. Die dreifache deutsche Meisterin gewann zweimal mit der Damenmannschaft die… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Wetzel — (* 27. Oktober 1936 in Berlin; † 2. September 2006 in Frankfurt am Main) war von Beruf Diplom Ingenieur und Soziologe und von 1987 bis 1990 Mitglied des Bundestags (Grüne). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Studentenbewegung …   Deutsch Wikipedia

  • Sylvia Wetzel — (* 5. Juli 1949 in Wolfach im Schwarzwald) ist eine buddhistische Feministin, die es in Deutschland in buddhistischen Kreisen zu einem hohen Bekanntheitsgrad gebracht hat, da sie die Themen Buddhismus, Meditation und Spiritualität als Frau für… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”