- Mickey Thompson
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Marion Lee "Mickey" Thompson (* 7. Dezember 1928 in Alhambra (Kalifornien); † 16. März 1988 in den San Gabriel Mountains) war ein US-amerikanischer Rennfahrer, Konstrukteur, Geschäftsmann und Erfinder. Er gründete die SCORE International Off-Road Racing Series in jener Disziplin, in der er als Fahrer viele Erfolge feierte. Er begann seine Karriere mit Dragsterrennen und verfehlte mit seinem Challenger I nur knapp den Landgeschwindigkeitsrekord.
Inhaltsverzeichnis
Weltrekordfahrzeuge
Mickey Thompson arbeitete als Journalist beim Times-Mirror (Los Angeles Times) als er begann, sich für den Rennsport mit Dragstern zu interessieren und zum Profi wurde: Er erfand die Bauart mit hinter der Hinterachse angeordnetem Fahrersitz. Eher zufällig verschlug es ihn 1958 mit seinem Dragster nach Utah, wo er auf dem Salzsee 473 km/h erreichte. Es fehlten also nur 160 km/h, um John Cobbs Rekord von 1947 zu brechen, und Thompson begann hierfür ein spezielles Fahrzeug zu konzipieren.[1] Zupass kam ihm, dass Pontiac unter dem damaligen Chef jener GM-Division, Semon E. Knudsen, das „Image der altbackenen Autofirma“ ändern und seine „Zukunft im jungen Markt“ suchen wollte[2] und vier V8-Motoren à 6718 cm3[3] beisteuerte. Der mit den vier im Rechteck angeordneten Motoren ausgestattete Challenger I wurde sein Fahrzeug für Rekordversuche auf den Bonneville Flats. Den Wagen hatte er selbst entworfen, George Hill war für das Design der Karosserie verantwortlich und Fritz Voight als Mechaniker am Bau beteiligt.[4] Dabei war das Vorgehen unkonventionell: Die Motoren wurden auf den Boden der Werkstatt gelegt und um sie herum mit Kreide die Umrisse des Wagens aufgezeichnet.[5]
Am 6. Oktober 1959 setzte er die Marke für die A/BFS-Klasse auf 363,48 mph (585 km/h), ein Rekord, der bis 1990 Bestand hatte, als Al Teague ihn mit 389,37 mph brach.[6] Zwar fuhr er am 9. September 1960 mit 406,60 mph (654,35 km/h) schneller als je ein Mensch zuvor, wegen eines Getriebeschadens jedoch nur in eine Richtung,[7] weshalb dies nicht als absoluter Geschwindigkeitsrekord anerkannt wurde. Wenige Tage später sorgte eine an einem Kompressor rutschende Antriebskette für Probleme − die vier in diesem Jahr zusätzlich eingebauten GMC 6-71-Lader sollten den sonst zur Verfügung stehenden 1600−2400 PS weitere 1000 PS hinzufügen. Als Thompson bei den „National Speed Trials“ 1962 mit seinem zirka sechs Meter langen und gut zwei Tonnen schweren Wagen erneut antrat, war er behindert durch eine auf dem Lake Mead bei einem Rennbootunfall erlittene Rückenverletzung. Flache Sitzanordnung, keine Federung, rauhe Strecke: genug Gründe, es für dieses Jahr aufzugeben, aber da die Strecke überhaupt zu kurz erschien, ein für allemal.[1]
500 Meilen von Indianapolis
Zu Thompsons zahlreichen Interessen gehörte danach auch der Bau von Wagen für das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis. Erstmals trat er 1962 mit drei Fahrzeugen eigener Konstruktion an. Diese mit Buick-Motoren im Heck ausgestatteten Fahrzeuge erregten beträchtliches Aufsehen. Die von Thompson verwendeten V8-Triebwerke hatten gegenüber der Serienversion unveränderte Motorblöcke. Während sich Auto Nr. 35 nicht qualifizieren konnte erzielte Rookie Dan Gurney mit der Nr. 34 die siebtbeste Qualifikationszeit. Er fiel jedoch im Rennen mit Hinterachsproblemen aus[8][9].
Eine spätere Konstruktion, der Sears Thompson Allstate Special, wurde vom Warenhaus Sears und dessen Eigenmarke Allstate gesponsert. Das beste Ergebnis eines Thompson war der 9. Platz von Rookie Al Miller 1963[10][11].
Weitere Aktivitäten
Der Name Mickey Thompson ist aber auch mit anderen geschäftlichen Aktivitäten verbunden, die er oft gemeinsam mit Ehefrau Trudy betrieb. Kurz vor seinem Weltrekordversuch vom September 1960 hatte er die Mickey Thompson Enterprises gegründet, eine Firma, die sich auf den Vertrieb von Bestandteilen für Renn- und Hochleistungsfahrzeuge, vor allem für Pontiac, spezialisierte[12]
1963 folgte Mickey Thompson Performance Tires in Stow (Ohio), welche sich ursprünglich auf die Herstellung von Spezialreifen für das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis beschränkte. Bald erfolgte aber die Ausweitung des Geschäftsfelds auf Straßenfahrzeuge. Viele Muscle-Cars dieser Zeit waren mit solchen Reifen "aufgerüstet". 2003 folgte ein 40-Zoll-Spezialreifen für leichte Nutzfahrzeuge und ein Radialreifen für Dragster mit Straßenzulassung. Im gleichen Jahr wurde die Firma von der Cooper Tire & Rubber Company übernommen[13].
Zu Beginn der siebziger Jahre entwickelte er einen Funny Car-Klasse auf der Basis des Pontiac Grand Am. das gelb lackierte Fahrzeug wurde nach dem Hauptsponsor, dem Plastikmodellhersteller Revell, Revelleader genannt und von Dale Pulde gefahren[14]. Natürlich gab es auch einen Modellbausatz dieses Dragsters im Handel.
Schließlich gab gab es auch noch die Mickey Thompson Entertainment Group welche Shows für Hot Rods und Custom Cars organisierte[15], vor allem aber eine Indoor-Motocross-Show sowie eine Offroad-Renn-Show betrieb und viel zur Verbreitung dieser Sportarten in den Agglomerationen der großen Städte in den USA beitrug[16].
Erfindungen
Zu Thompsons Beiträgen zum Motorsport gehörte die Einführung des Ampelstarts und des Foul-Light-Systems auf Dragster-Rennstrecken, der erwähnte Spezialreifen für Rundstreckenrennen, Nitrogen-Stoßdämpfer in den USA sowie eine Wasserscheide für Rennstrecken und Autobahnen[17] [18]
Tragisches Ende
Zusammen mit seiner Frau Trudy wurde er am 16. März 1988 in seinem Haus in Bradbury (Kalifornien) erschossen. Schnell erwies sich, dass die Tat von zwei professionellen Mördern verübt worden war, welche auf Fahrrädern gekommen waren. Im Dezember 2001 wurde ihr ehemaliger Geschäftspartner Michael Goodwin verhaftet und angeklagt, diese Morde in Auftrag gegeben zu haben, nachdem ein Geschäft schiefgegangen war und Goodwin zivilrechtlich zu einer Zahlung von 500.000 US$ verurteilt worden war. Die formelle Anklage wurde erst am 8. Juni 2004 erhoben, nachdem Goodwin einige Monate in Untersuchungshaft verbracht hatte. Damals scheinen die Ankläger nicht die Todesstrafe angestrebt zu haben[19].
Thompson nahm in seinem Leben an über 10.000 Rennen teil, fuhr über eine Million Rennmeilen und gewann mindestens eine Meisterschaft in den Kategorien Midget Car, Sprint Car, Off Road, Stock Car, Dragster und Sportwagen[20]. Er wurde 1990 in die International Motorsports Hall of Fame aufgenommen[21].
Weblinks
- Erik Arneson: Mickey Thompson: The Fast Life and Tragic Death of a Racing Legend, auf dem Internetportal „Google books“
- Hemmings Muscle Machines Magazin, Ausgabe vom Dezember 2005
- conceptcarz.com zum Mickey Thompson Harvey Aluminum Special von 1962
Einzelnachweise
- ↑ a b Paul Clifton: Die schnellsten Männer am Lenkrad. Die Geschichte der Geschwindigkeits-Weltrekorde im Automobil, (The fastest men on earth, New York 1964, deutsch), übers. von Günther Görtz, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1968, S. 201−220
- ↑ John De Lorean: Die Autokäufer zahlen drauf, Der Spiegel Nr. 21/1980, S. 220 [1]
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ Erik Arneson: Mickey Thompson. The Fast Life And Tragic Death Of A Racing Legend, Auszug auf „highperformancepontiac.automotive.com“ [2]
- ↑ Mickey Thompson, RacingCampbells.com [3]
- ↑ [o. V.]: Adel verpflichtet, Der Spiegel Nr. 40/1960, S. 88 f. [4]
- ↑ Dave Wallace jr.: Honoring Mickey Thompson, First American to 400 M.P.H., The New York Times, 18. Februar 2010 [5]
- ↑ http://www.conceptcarz.com/z19804/Mickey-Thompson-Harvey-Aluminum-Special.aspx.aspx
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.conceptcarz.com/z19804/Mickey-Thompson-Harvey-Aluminum-Special.aspx.aspx
- ↑ http://www.conceptcarz.com/z19804/Mickey-Thompson-Harvey-Aluminum-Special.aspx.aspx
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.conceptcarz.com/z19804/Mickey-Thompson-Harvey-Aluminum-Special.aspx.aspx
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.conceptcarz.com/z19804/Mickey-Thompson-Harvey-Aluminum-Special.aspx.aspx
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
- ↑ http://www.hemmings.com/mus/stories/2005/12/01/hmn_feature22.html
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