Custom Car

Custom Car
Custom Car aus drei deutschen Autos: Fahrwerk des VW Iltis, Motor eines Mercedes-Benz G, Karosserie eines VW-Käfer
Bat Car, ein Custom Car der Stilrichtung mit dem Schwerpunkt phantasievolle Gestaltung
Land Rover Defender mit Ketten statt Rädern, Land Rover Museum Gaydon, Vereinigtes Königreich
Island: Typischer Umbau für die dortigen winterlichen Verhältnisse, aufgenommen in der Nähe des Gullfoss, Februar 2008
Deuce Coupe, der amerikanische Hot Rod-Klassiker
Volkswagen-Bus als Art Car
Grasauto in Frankenthal
1941 Willys Coupe Street Rod
Für Malerei auf Autos wird oft Airbrush verwendet. Malerei auf einem Ford Scorpio, Deutschland

Ein Custom Car ist ein nach den Wünschen des Eigners modifiziertes Serienfahrzeug oder gar ein aus verschiedenen Serienfahrzeugen komponiertes Fahrzeug.

Customizing bei Fahrzeugen dient der Leistungssteigerung, siehe Fahrzeugtuning, aber auch allen sonstigen Wünschen von Eignern, vom Einbau riesiger Musikanlagen über die Umsetzung von Stilideen, wie der optischen Gestaltung eines Vans im Ritter- oder Piratenstil mittels Airbrush und Accessoires, bis hin zu Umbauten für Jäger, wie der Einbau von Halterungen für Jagdwaffen und einer Wanne für erlegtes Wild.

Der Begriff wird in der Regel erst verwendet, wenn nicht nur kleinere Veränderungen vorgenommen wurden, sondern das Fahrzeug sich deutlich von einem Serienfahrzeug unterscheidet.

Es haben sich eine ganze Reihe von Stilrichtungen und Szenen entwickelt.

So gibt es Fans, die bestimmte Fahrzeuge wie VW-Käfer, VW Golf, VW-Bus, Chrysler Vans, Corvette, Ford Mustang, Opel Manta, Opel Kadett, BMW 3er, etc. bearbeiten.

Außerdem gibt es besondere Szenen von Geländewagenfreunden oder Cabriofans.

Während US-Fahrzeuge in Deutschland eine insgesamt sehr geringe Verbreitung haben, sind sie bei Fans von Custom Cars außerordentlich beliebt.

Von speziellen Clubs und Auto- und Technikmuseen werden regelmäßig Treffen veranstaltet, bei denen es meist Preise für besonders gelungene Gestaltungen gibt.

Eine Unterart von Custom Cars sind die Art Cars, die bewusst als Kunstwerke gestaltet werden.

Inhaltsverzeichnis

Island

Außerordentlich stark verbreitet sind Custom Cars in Island. Selbst im Sommer sind gut 10 Prozent des Landes von Gletschern bedeckt. Im Winter werden Teile der Straßen gar nicht vom Schnee geräumt, der weite Teile des Landes über Monate im Griff hält. Manche werden nach Kalender geräumt, also zum Beispiel alle 14 Tage. Schneit es stark in den Tagen nach dem Räumen ist die Straße eben tief verschneit. Nur die Nationalstraße Nr. 1 wird recht konsequent frei gehalten. In Island sind Spike-Reifen erlaubt und über Monate auch in den Städten notwendig. In ländlichen Gebieten wurden früh Versuche gemacht mit hohen Fahrwerken, extremen Breitreifen (38-44 Zoll) und niedrigem Luftdruck. Spezielle Firmen wie Arctic Truck oder Fjallasport bauen japanische, britische und amerikanische Geländewagen auf die besonderen Bedürfnisse Islands um. Beide Unternehmen unterhalten Töchter in Norwegen, wo in Teilen des Landes ähnliche Bedürfnisse bestehen.

Geschichte

Der Deuce und die Musik

Als älteste größere Gruppe, die Customizing als Leidenschaft betrieben hat, gelten die US-Fans, die in den vierziger Jahren den Ford B 1932, meist bezeichnet als Deuce (nach französisch 2), (Zwei auf franz. heißt deux. Deuce heißt Würfel, wohl nach der kantigen Form des Wagens. H.) umgestalteten.

Mike Love, Leadsänger der US-Band The Beach Boys, besaß einen Deuce und widmete ihm das Lied und die LP Little Deuce Coupe.

Als Prototyp des Hot Rod taucht der Deuce immer wieder auch, ohne wie bei Mike Love Hauptthema zu sein, in Songtexten amerikanischer Musiker auf, etwa in der Zeile: "cut loose like a deuce, another runner in the night" in dem Bruce Springsteen-Song "Blinded by the night", den später Manfred Mann zu einem Nummer 1 Hit in USA machte. Der 1976 auch auf der LP The Roaring Silence erschienene Titel platzierte sich als Remix Februar 2007 in den österreichischen Charts.

Die Custom-Car-Zeitschrift Chrom & Flammen berichtete 2007 in einem Bericht zum 75-jährigen Jubiläum des Autos, dass noch immer ausnahmslos alle Einzelteile des Deuce im amerikanischen Zubehörhandel zu bekommen seien.

Die Rockgruppe ZZ Top verwendete die überarbeitete 1933-Version des Ford Modell B für einen Custom Car, der unter dem Namen Eliminator in mehreren Videos verwendet wurde, so zum Beispiel für "Legs" [1]. Gemalt findet sich der Deuce auf dem Cover der LP Eleminator und real im Intro der offiziellen Webseite der Band (2007).

Film

Custom Cars sind immer wieder Gegenstand oder Accessoire von Filmen.

So baut der morbide Harold in dem Film Harold und Maude einen Jaguar Type E zu einem Leichenwagen um. Bild: [2]

Custom Cars sind Teil von Filmen, von einem Yellow Deuce in dem Lucas-Film American Graffiti bis zu den Fahrzeugen in der deutschen Komödie Manta Manta.

Zeitschriften

In allen Ländern mit einer starken Custom Car Szene, wie USA, England, Schweden und Deutschland, unterhält diese mit ihrem Hunger auf Bilder und technische Berichte sowie ihrer Kaufkraft eine Reihe von Fachzeitschriften.

Deutschland

Neben Berichten über US-Fahrzeuge allgemein widmet sich die Monatszeitschrift Chrom & Flammen der Krom Verlag GmbH immer auch den Custom Cars aus US-Fahrzeugen.

Zwei Verlage haben sogar eine ganze Reihe von Zeitschriften herausgebracht, die sich vor allem an die Tuning Szene wenden, meist aber auch stilistisch oder ästhetisch orientierte Umbauten vorstellen.

Das ist zum einen der Delius Klasing Verlag mit den Zeitschriften VW-Speed, Tuning, Autotuning, VW Tuning, Audi Tuning, Opel Tuning und zum anderen der TV Trend Verlag GmbH in Herten mit Zeitschriften wie VW Scene International, DRIVE Ford Scene International, Ford Scene Live, BMW Scene Live, Porsche Scene Live.

Weitere deutsche Zeitschriften sind zum Beispiel Flash Opel Scene, Street Magazine etc.

England/USA

In England existiert die Zeitschrift Custom Car in USA zum Beispiel Hot Rod, die Zeitschrift der National Hot Rod Association (NHRA).

Siehe auch

  • Hot Rod, als Beispiel für eine traditionelle Gruppe von ursprünglich amerikanischen Customizing-Stilen.
  • Shooting Brake, ursprünglich eine britische Spezialform von Custom Cars, die von reichen Jägern oft als Umbauten von noblen Sportfahrzeugen für Jagdzwecke bestellt wurden.
  • Mit die extremsten und witzigsten Art Cars sind zu beobachten auf dem Kunst-, Selbstdarstellungs-, Party- und Art-Car-Festival Burning Man.[1]

Einzelnachweise

  1. Video mit zwei Pinguinen, und einem guten Dutzend ungewöhnlicher Mutant Vehicles: http://www.youtube.com/watch?v=Mo_Q0BP8Agw

Weblinks

 Commons: Custom cars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fachzeitschriften

Bilder

Skurriles

Island


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