Milișăuți

Milișăuți
Milișăuți
Milleschoutz
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Milișăuți (Rumänien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Bukowina
Kreis: Suceava
Koordinaten: 47° 47′ N, 26° 0′ O47.7925.998333333333330Koordinaten: 47° 47′ 24″ N, 25° 59′ 54″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 330 m
Fläche: 35,38 km²
Einwohner: 5.397 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner je km²
Postleitzahl: 727360
Telefonvorwahl: (+40) 02 30
Kfz-Kennzeichen: SV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 3 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Bădeuți, Gara, Lunca
Bürgermeister: Mircea Laurus (PSD)
Postanschrift: Str. Bogdan Vodă, nr. 4
loc. Milișăuți, jud. Suceava, RO–727360

Milișăuți (deutsch Milleschoutz) ist eine Stadt im Kreis Suceava (Rumänien).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Milișăuți liegt in der Bukowina am Fluss Suceava am Ostrand der Ostkarpaten. Die Kreishauptstadt Suceava befindet sich etwa 25 km südöstlich.

Geschichte

Milișăuți (genauer der heute eingemeindete Ort Bădeuți) wurde 1413 – zur Zeit des moldauischen Fürsten Alexandru cel Bun – erstmals urkundlich erwähnt. 1487 wurde die alte Kirche in Bădeuți durch eine neue aus Stein ersetzt, die der Fürst Ștefan cel Mare aus Dankbarkeit für einen Sieg in einer Schlacht gegen den walachischen Fürsten Basarab Țepeluș cel Tânăr stiftete. Der Ort lag am Weg zwischen der Residenzstadt Suceava und dem wichtigen Kloster Putna. Mehrfach hielten sich hier moldauische Fürsten auf. 1538 wählten in Bădeuți die moldauischen Adligen Ștefan Lăcustă zum Fürsten. Milișăuți bestand ursprünglich aus einem oberen und einem unteren Ortsteil, die jeweils verschiedenen Adligen bzw. Klöstern gehörten.[1]

1774 wurde die Bukowina und damit auch Milișăuți ein Teil der Habsburgermonarchie. Im Zuge der planmäßigen Ansiedlung zogen in den Jahren 1788/89 evangelische Deutsche aus Schwaben nach Milleschoutz und nach Bădeuți (Badeutz). Von 1791 bis 1861 befand sich in Milleschoutz ein Kirchspiel der evangelischen Kirche in der Bukowina.[2]

1910 wurden der obere und der untere Ortsteil administrativ vereinigt.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg gelangte die Bukowina und damit auch Milișăuți zu Rumänien. 1940 verließen im Ergebnis eines Abkommens zwischen dem Deutschen Reich und Rumänien die meisten Bukowinadeutschen Milișăuți.

Im kommunistischen Rumänien bildeten Milișăuți und Bădeuți zusammen mit dem benachbarten Ort Iaslovăț eine Gemeinde, die 1976 nach dem kurz zuvor verstorbenen Funktionär Emil Bodnăraș benannt wurde. Nach der Rumänischen Revolution 1989 erfolgte 1996 die Rückbenennung in Milișăuți. 2001 wurde Iaslovăț aus dem Gemeindeverband ausgegliedert, 2004 Milișăuți offiziell zur Stadt erklärt.

Die wichtigsten Erwerbszweige sind die Landwirtschaft und der Handel.

Bevölkerung

1930 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt etwa 4.800 Bewohner.[3] Davon waren ca. 4.000 Rumänen, 550 Deutsche, 250 Ukrainer und Huzulen sowie je 50 Juden und Russen. 2007 wohnten 5.397 Bewohner in der Stadt; laut Volkszählung 2002 waren fast alle Rumänen.[4] Etwa 3.100 lebten in Milișăuți selbst, die übrigen in den eingemeindeten Ortschaften.[5]

Verkehr

Milișăuți liegt an der Bahnstrecke Tscherniwzi–Suceava. Täglich verkehren hier je etwa sechs Nahverkehrszüge nach Suceava und nach Putna. Es besteht regelmäßiger Busverkehr nach Rădăuți und Suceava.

Sehenswürdigkeiten

  • Ruine der Kirche von 1487 im Ortsteil Bădeuți
  • Ruine eines Adelssitzes (14./15. Jahrhundert)
  • Schmiede (Anfang des 19. Jahrhunderts)

Geboren in Milișăuți

  • Ury Benador (eigentlich Simon Moise Grinberg, 1895–1971), jüdisch-rumänischer Schriftsteller
  • Emil Bodnăraș (1904–1976), Funktionär der Kommunistischen Partei Rumäniens

Einzelnachweise

  1. a b Dokument des rumänischen Abgeordnetenhauses, abgerufen am 14. Juni 2009
  2. bucovinasociety.org, abgerufen am 14. Juni 2009
  3. Karte der Volkszählung 1930, abgerufen am 14. Juni 2009
  4. Volkszählung 2002, abgerufen am 14. Juni 2009
  5. receptie.ro, abgerufen am 14. Juni 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Milișăuți —   Town   …   Wikipedia

  • Milișăuți — est une commune roumaine du județ de Suceava dans la région de Bucovine. Sommaire 1 Démographie 2 Tourisme 2.1 Festival vert 3 …   Wikipédia en Français

  • Milişăuţi — is a town located in Suceava County, Romania …   Wikipedia

  • Milisauti — Original name in latin Miliui Name in other language Milesauti, Milesui, Milisauti, Miliui State code RO Continent/City Europe/Bucharest longitude 47.78333 latitude 26 altitude 334 Population 8399 Date 2012 06 12 …   Cities with a population over 1000 database

  • Comuna Milisauti — Admin ASC 2 Code Orig. name Oraş Milişãuţi Country and Admin Code RO.34.146931 RO …   World countries Adminstrative division ASC I-II

  • Emil Bodnăraș — (* 10. Februar 1904 in Iaslovăt; † 24. Januar 1976 in Bukarest) war ein rumänischer Politiker, Mitglied der Rumänischen Kommunistischen Partei (RKP) und von 1947 bis 1955 rumänischer Verteidigungsminister. 1954 wurde er auch stellvertretender… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Kreis Suceava — Gemeinden des Kreises Suceava AB AR …   Deutsch Wikipedia

  • Sarmale — Assiette de sarmale avec mămăligă Autre nom Gălușcă Varză umplută Sarmalute Lieu d origine …   Wikipédia en Français

  • Bukovina — For the Slovakian village, see Bukovina, Liptovský Mikuláš District. Bukovyna redirects here. For the Ukrainian football stadium, see Bukovyna Stadium. See also: Bukowina (disambiguation) die Bukowina Bucovina / Bukovyna …   Wikipedia

  • Suceava County — Romanian counties infobox name=Suceava coa=Actual Suceava county CoA.png Historic region=Moldavia (mostly in Bukovina) lDevelopment region=Nord Est capital=Suceava ind=SV population=688,435 asof=2002 density=80 area=8,553… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”