- Modale Tonleitern
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Die Modi Ionisch
Dorisch
Phrygisch
Lydisch
Mixolydisch
Äolisch
LokrischModale Tonleitern, auch modale Skalen sind im engeren Sinne Tonleitern, die Namen und Tonvorrat der mittelalterlichen Modi (Kirchentonarten, Kirchentöne) übernehmen, ohne jedoch die weiteren in der Musik des Mittelalters wichtigen Eigenschaften der Modi zu berücksichtigen.
Im weiteren Sinne wird der Begriff auch (z.B. im modalen Jazz) für andere "exotische" Tonleitern verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Kirchentonleitern
Die Kirchentonleitern sind jeweils Dur- oder Molltonleitern sehr ähnlich und unterscheiden sich von diesen nur durch eine charakteristische Tonstufe. Im Folgenden werden die Kirchentonleitern mit der jeweils ähnlichen Dur-/Moll-Tonleiter verglichen. Die Notation ist so gewählt, dass keine Vorzeichen benötigt werden. Die angegebenen Merkhilfen sind vor allem von Nutzen, wenn es um die Transposition der Tonleitern geht.
Mollartige Skalen (dorisch, phrygisch)
Dorisch unterscheidet sich von der natürlichen Molltonleiter durch eine erhöhte 6. Stufe, die dorische Sext.
Alternative Merkhilfe: Der Grundton liegt auf der 2. Stufe einer Durtonleiter (hier C-Dur).
Phrygisch unterscheidet sich von der natürlichen Molltonleiter durch eine erniedrigte 2. Stufe, die phrygische Sekunde.
Alternative Merkhilfe: Der Grundton liegt auf der 3. Stufe einer Durtonleiter (hier C-Dur).
Durartige Skalen (lydisch, mixolydisch)
Lydisch unterscheidet sich von einer Durtonleiter durch eine erhöhte 4. Stufe, die lydische Quart
Alternative Merkhilfe: Der Grundton liegt auf der 4. Stufe einer Durtonleiter (hier C-Dur).
Mixolydisch unterscheidet sich von einer Durtonleiter durch eine erniedrigte 7. Stufe, die mixolydische Sept.
Alternative Merkhilfe: Der Grundton liegt auf der 5. Stufe einer Durtonleiter (hier C-Dur).
Vervollständigung des Systems (ionisch, äolisch, lokrisch)
Aus den später (im 16. Jhdt.) hinzugefügten Modi Ionisch und Äolisch gingen das heutige Dur und Moll hervor. Die ionische Skala ist also mit der Durtonleiter, die äolische Skala mit der natürlichen Molltonleiter identisch.
Einen Modus Lokrisch hat es im System der mittelalterlichen Kirchentöne nie gegeben. Die Bezeichnung stammt aus der Musiktheorie der griechischen Antike, wo sie eine nicht ganz geklärte, eher periphere Rolle spielte. Erst in neuerer Zeit wurde dieser "Modus", der nie einer war, erfunden, um das System für praktische Zwecke zu vervollständigen. Die lokrische Tonleiter unterscheidet sich von den anderen dadurch, dass über dem Grundton anstelle der reinen eine verminderte Quint (Tritonus) liegt, weshalb sie früher so gut wie nie verwendet wurde. Im Jazz z.B. erfreut sie sich jedoch einer gewissen Beliebtheit.
Damit lässt sich auf jedem Ton der siebentönigen Stammtonreihe eine Kirchentonleiter aufbauen:
C-Ionisch (= C-Dur), d-Dorisch, e-Phrygisch, F-Lydisch, G-Mixolydisch, a-Äolisch (= a-Moll), h-Lokrisch.
Bildliche Darstellung aller Kirchentonleitern mit Hörbeispielen
Die folgenden Grafiken stellen die sieben Kirchentonarten bildlich dar. (Erläuterung des Schemas)
Exotische Tonleitern (Linkliste)
Unter "exotisch" wird hier pauschal alles verstanden, was von dem vertrauten Dur-Moll-System abweicht.
- Pentatonik
- Ganztonleiter
- Spanische und jüdische Tonleiter
- Zigeunertonleitern
- Mi-Sheberach-Tonleiter
- alterierte Skala
- enigmatische Leiter
- verminderte Skala
- die frühgriechischen Aulos-Modi
- Ragas der indischen Musik
- die zwölf Lü der chinesischen Musik
- Slendro und Pelog der Gamelanmusik auf den indonesischen Inseln Java und Bali
- Bluestonleiter (siehe auch Blue Notes)
- Shepard-Skala
- Japanische Tonleitern
Siehe auch
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