Wilhelm Möhlig

Wilhelm Möhlig

Wilhelm Johann Georg Möhlig (* 2. September 1934 in Essen) ist ein deutscher Jurist und Afrikanist. Er war seit 1980 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 Ordentlicher Professor für Afrikanistik an der Universität zu Köln. In dieser Zeit war er auch mehrfach geschäftsführender Direktor des Instituts für Afrikanistik. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind vergleichende Bantuistik, Dialektologie, orale Literatur, afrikanisches Recht und die vor- und frühkoloniale Geschichte Afrikas.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Wilhelm Möhlig legte 1954 das Abitur am Staatlichen Gymnasium (dem heutigen Heinrich-Heine-Gymnasium) in Oberhausen ab. Anschließend absolvierte er zunächst eine kaufmännische Ausbildung im Eisen- und Stahlexport bei der Ferrostaal AG, Essen, die er 1956 erfolgreich abschloss. Von 1956–1958 war er kaufmännischer Angestellter bei der Lehrfirma. Nach Aufnahme des Studiums machte er weiterhin Ferienvertretungen bei der Famex S.A., Antwerpen und der Eisen u. Metall AG, Gelsenkirchen in seinem erlernten Beruf.

Wissenschaftlicher Werdegang

Nachdem er zwei Jahre in seinem erlernten Beruf gearbeitet hatte, nahm Wilhelm Möhlig 1958 das Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Köln und Genf auf, das er mit dem ersten Staatsexamen am Oberlandesgericht Köln 1963 abschloss. Nachdem er 1962 in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen worden war, begann er 1963 ein Zweitstudium an der Universität zu Köln in Afrikanistik, Phonetik, Ethnologie und allgemeiner Sprachwissenschaft, das er mit der Promotion zum Dr. phil. an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln im Jahr 1967 abschloss.

Berufliche Entwicklung

1967 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Afrikanistik der Universität zu Köln. Nachdem er ebenda 1972 im Fach Afrikanistik habilitierte, wurde er 1973 zum Außerplanmäßigen Professor ernannt. Von 1973 bis 1975 war Wilhelm Möhlig Gastprofessor für Swahili an der University of Nairobi in Kenia. Im Jahr 1980 wurde er zum Ordentlichen Professor für Afrikanistik an der Universität zu Köln ernannt. 1989 übersetzte er den Roman Die Kinder der Regenmacher von Aniceti Kitereza ins Deutsche. Die deutsche Ausgabe wurde erstmals im Jahr 1990 veröffentlicht. Von 1995 bis 2000 war er außerdem Sprecher des interdisziplinären und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs ACACIA (Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika).

Forschungsaufenthalte in Afrika

  • 1964: Tansania (informelles Recht)
  • 1965: Namibia (linguistisch, oralliterarisch, sozio-anthropologisch)
  • 1969–1988: Kenia (dialektologisch) jährlich mehrere Monate
  • 1989, 1990: Tansania (Grundrechte u. informelles Recht)
  • seit 1995: laufend (linguistisch, sozio-anthropologisch, historisch)

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