Ni.Bi.Ru

Ni.Bi.Ru
Ni.Bi.Ru – Der Bote der Götter
Entwickler Future Games
Publisher dtp entertainment
Erstveröffent-
lichung
2005
Plattform(en) PC (Windows)
Genre Adventure
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Maus, Tastatur
Systemminima Pentium III 800 MHz, 128 MB RAM Arbeitsspeicher, 3D-Grafikkarte mit 32 MB RAM, DirectX-kompatible Soundkarte, DirectX 9, Windows 98 / 2000 / ME / XP, 1,5 GB Festplattenkapazität
Medien 2 CD-ROMs / 1 DVD
Sprache deutsch
Altersfreigabe
USK ab 12 freigegeben

Ni.Bi.Ru – Der Bote der Götter ist ein 2005 in Koproduktion entstandenes und erschienenes Point-and-Click-Adventure von dtp entertainment (Deutschland) und Future Games (Tschechien), denen 2004 mit dem Horror-Adventure Black Mirror ein Überraschungserfolg gelang.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der tschechische Altertumsforscher Martin Holan studiert in Paris Archäologie und Linguistik – begünstigt durch seinen Onkel, den Professor Francois De Wilde. Dieser bittet ihn eines Tages telefonisch in einer geheimnisvollen und anscheinend gefährlichen Angelegenheit um Hilfe. Für weitere Informationen begibt sich Holan auf De Wildes Anraten hin nach Prag, wo er sich mit der Historikerin Barbora Kranska treffen soll. Doch diese verschwindet vom vereinbarten Treffpunkt an der Karlsbrücke, nachdem ein mysteriöser Fremder aufgetaucht ist. Holan begibt sich zu Barboras Wohnung und findet diese ermordet vor. Er forscht in deren Arbeitsumfeld nach und kommt so der geheimen Verschlusssache „Projekt Nibiru“ auf die Spur.

Projekt Ni.Bi.Ru“ war ein in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 von Nazideutschland betriebenes Projekt, welches dem langsam zerfallenden Regime doch noch den Sieg bringen sollte. Die Deutschen wollten mittels außerirdischer Technik von „Ni.Bi.Ru“ – einem mysteriösen und bislang unentdeckten und bewohnten Planeten des Sonnensystems – die Zellregeneration des menschlichen Körpers revolutionieren und so die Wende im Zweiten Weltkrieg schaffen. Schlüsselfigur des Unternehmens ist der deutsche Forscher Dietrich Raumhart, der für die Nazis an einem von Ni.Bi.Ru stammenden Gerät gearbeitet hat.

Holan findet heraus, dass Raumhart seine Forschungen in einem unterirdischen Bunkerkomplex bei Pilsen durchgeführt hat und dieser letztens bei Autobahnbauarbeiten entdeckt wurde. De Wilde bekam davon Wind und versuchte, über Barbora Holan in die Ausgrabungsstätte einschleusen zu können. Er schafft es, in die vom örtlichen Militär besetzte Anlage einzudringen und Raumharts Aufzeichnungen sowie eine alte Maya-Statuette zu finden. Doch die Maschine ist verschwunden. Hinzu kommt ein zwielichtiger Archäologenkollege, der sich zudem als Hochstapler outet und als der Fremde entpuppt, welcher Barbora getötet hat. Dieser lockt Holan auch in einen Hinterhalt, Martin kann der Gefahr aber entkommen.

Als er De Wilde wenig später an der französischen Atlantikküste aufsucht, um ihm von den Geschehnissen zu berichten, wurde dieser ebenfalls umgebracht. Holan kann die Aufzeichnungen seines Onkels und eine in dessen Besitz befindliche zweite Maya-Statuette zwar an sich bringen, wird aber nochmals überwältigt. Es stellt sich heraus, dass Raumhart noch immer am Leben ist und der unbekannte Attentäter sich als dessen Sohn herausstellt. Raumhart will die Maschine wiederbekommen und deren Macht erlangen, was ihm damals misslang. Einmal mehr kann Martin einer der Todesfallen von dessen Sohn entkommen.

Mit De Wildes Aufzeichnungen gelangt Holan nach Mexiko, wo er in den alten Maya-Ruinen Nachforschungen anstellt. Überraschend trifft er erneut auf Raumhart, der inzwischen zur Erkenntnis gelangt ist, dass die Maschine unter allen Umständen vernichtet werden muss. Außerdem warnt er ihn vor seinem Sohn, der nun auf eigene Faust versucht, die Maschine an sich zu reißen um Macht und Reichtum zu erlangen. Auf Raumharts Anweisung hin sucht Holan einen Maya-Ältesten auf, der in ihm den in einer alten Prophezeiung beschriebenen Boten der Götter sieht. In einem alten Maya-Tempel gelingt es Holan, die dritte und letzte Statue zu finden. Als er mit ihr zum Maya-Ältesten zurückkehrt, weist ihm dieser den Weg zu einem verschollenen Maya-Tempel tief im Dschungel.

In dieser Maya-Pyramide findet Holan die geheimnisvolle Maschine. Doch als er gerade die Maschine mit Hilfe der drei Statuen in Gang setzt, taucht Raumhart jr. ebenfalls dort auf. Dieser hat inzwischen seinen Vater umgebracht, um alleine in den Besitz des machtvollen Geräts zu gelangen. Raumhart verwundet Holan mit einem Pistolenschuss und versucht, der Apparatur eine leuchtende Kugel zu entnehmen. Doch als er die Kugel in Händen hält, zerfällt Raumharts Körper und er stirbt. Auch eine in der Maschine nur als Schatten erkennbare, außerirdisch aussehende Gestalt, wird vernichtet.

Das Spiel endet mit Holan, der vor De Wildes Grab kniet und das kugelförmige Fragment der Maschine auf dessen Grabstein legt, wo es mit diesem verschmilzt. Er erklärt im Selbstgespräch, dass niemand ihm die Ereignisse in der Pyramide geglaubt hätte, und so bewahrte er Stillschweigen. Es genügte ihm herauszufinden, dass De Wilde mit seinen Theorien recht behalten hatte.

Aufmachung und Steuerung

  • Das Spiel ist ein reines Grafik-Adventure im Point-and-Click-Stil. Man agiert aus der Drittpersonansicht.
  • Das Spiel wird nahezu komplett mit der Maus gespielt. Die linke Maustaste ist ein Aktions- und Interaktionsbutton für Sachen, Gegenstände und Personen. Mit der rechten Taste können zusätzliche Informationen zu diesen Objekten und Personen aufgerufen werden. An einigen Stellen müssen zudem Worte per Tastatur eingegeben werden.
    • Der Spielcursor ist ein silberner Kreis mit einer Kugel im unteren rechten Innenraum sowie einer an der linken oberen Seite. Dies erinnert entfernt an einen Ohrring. Durch einmaliges Klicken auf eine bestimmte Stelle bewegt sich die Spielfigur dorthin.
    • Verfärbt sich der Cursor golden, ist mit diesem Objekt einer Interaktion möglich. Dies ist durch Klicken mit der linken oder rechten Maustaste sowie Kombination mit einem Gegenstand aus dem Inventar möglich.
    • Bei Auftauchen einer Sprechblase kann mit einer Person ein Dialog geführt werden. In vielen Fällen ist es wichtig, alle möglichen Formen von Gesprächen bis zum Ende in allen möglichen Varianten durchzuspielen, um wichtige Informationen zum Weiterkommen freizuschalten bzw. zu erhalten.
    • Erscheint eine grüne Tür, so kann man den aktuellen Spielbildschirm in diese Richtung verlassen. Durch einmaliges Klicken mit normaler Geschwindigkeit, durch Doppelklick sofort.
  • Der obere schwarze Balken beinhaltet in der rechten Ecke eine stilisierte Zahnrad-Kombination, über die man in das Hauptmenü gelangt.
  • Im unteren schwarzen Balken ist das Inventar untergebracht, durch das man sich per Pfeil-Klick hindurchbewegen kann.
  • Durch Drücken der Tabulator-Taste kann man sich zusätzlich sämtliche im Spielbildschirm befindlichen Ausgänge anzeigen lassen.
  • Erscheint ein kleiner Pfeil in einem runden Kreis, kann man damit ein näher betrachtbares Objekt wieder verlassen sowie einen Dialog beenden.
  • Im Spiel gibt es mehrere Situationen, in der die Hauptfigur sterben kann.

Wissenswertes

  • Obwohl das Spiel 2005 in Deutschland veröffentlicht wurde, kam es bereits 2004 auf den tschechischen Markt. Es basiert inhaltlich und thematisch zu weiten Teilen auf dem 1998 erschienenen und ebenfalls von Future Games entwickelten Adventure Posel Bohu, in welchem der tschechische Archäologe Stanislav Novotny das Sternenrätsel der Maya zu entschlüsseln versucht.
  • Die Hauptfigur Martin Holan wird von Matthias Hinze gesprochen, der 2007 verstorbenen deutschen Synchronstimme des Schauspielers Matt Damon.
  • Nibiru ist keine Fiktion, da Nibiru in der sumerischen Mythologie als Gottheit erwähnt wurde. Zugleich wurde Nibiru als mögliches Himmelsobjekt oder Himmelkonstellation beschrieben.
  • Für die deutsche Vermarktung des Spieles musste dieses inhaltlich überarbeitet werden, da „Nibiru“ u. a. auch nationalsozialistische Thematiken tangiert. Bei den Geschehnissen im Bunkerkomplex ist die Innenausstattung in der Originalversion mit diversen entsprechenden Symbolen (Hakenkreuze, Reichsadler, …) verziert, welche für die deutsche Fassung entfernt wurden. Gravierendste Änderung: Die Lösung des Türrätsels im Bunker sollte originär ein stilisiertes Hakenkreuz darstellen.

Special Edition

Anfang des Jahres 2006 kam Nibiru – Der Bote der Götter noch mal in einer Special Edition auf den Spielmarkt. Statt auf zwei CD-ROMs war das Spiel nun auf einer DVD-ROM in entsprechender Hülle nebst Handbuch sowie in einem weißen Karton untergebracht. Die DVD enthielt neben dem eigentlichen Spiel ein Lösungsbuch, die zum Spiel gehörenden Poster, Wallpapers, Zeichnungen und Erstskizzen, Trailer und Soundtrack zu Ni.Bi.Ru, ein Interview mit dem Entwicklerteam, ein Memo mit Fakten zur Existenz von Ni.Bi.Ru sowie ein Trailer und eine Demoversion zum Spiel Black Mirror.

Weblinks


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