Nieuwmarkt

Der Nieuwmarkt (deutsch: Neumarkt) ist ein Platz (niederländisch: Plein) und Wohnviertel in der Innenstadt von Amsterdam mit zahlreichen Restaurants, Geschäften, Cafés, Bars, einem Warenmarkt und dem Rijksmonument De Waag.

Geschichte

1488 wurde eine Burganlage zur Verteidigung der Stadt mit dem Namen Sint Antoniespoort angelegt die auch als Stadttor diente. Das Gebiet wurde 1614 ausgebaut und eine Stadtwaage mit dem Namen De Waag ^[1] errichtet. Zu dieser Zeit hieß der Platz Lastage. Ein Teil des Kanales Kloveniersburgwal wurde trockengelegt um einen Marktplatz anzulegen, daher der Name Nieuwmarkt.

De Waag

Anfangs diente er als Viehmarkt und Hinrichtungsplatz, verurteilte Straftäter kamen hier unter die Guillotine. Im 14. Jahrhundert feierten die Bewohner zweimal im Jahr ein Volksfest auf dem Plein was regelmäßig in Auseinandersetzungen endete. Der Gemeindevorstand verbot daraufhin 1876 die Kirmesattraktion was zu einem „Volksaufstand“ führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Nieuwmarkt zu klein geworden und der Jahrmarkt wurde nach dem Dam verlegt wo er bis heute abgehalten wird. Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Nieuwmarkt zur Jodenbuurt („Judenviertel“) in Amsterdam.

Der Neumarkt liegt zwischen der Geldersekade und dem Kloveniersburgwal, wenige Schritte vom Rotlichtviertel, genannt De Wallen, entfernt und gehört zum Amsterdamer Chinatown–Viertel. Er ist einer der ältesten Wohnviertel der Stadt. Das ganze Jahr über finden regelmäßig ein Antik- und Büchermarkt sowie Amsterdam Culinair und ein Allgemeiner Warenmarkt („Algemeene Warenmarkt“) ^[2] statt. Der Markt entstand 1990 als der damalige Parkplatz als Warenmarkt eingerichtet wurde. Samstags ist ein Markt mit biologischen Lebensmitteln.

Vom Amsterdamer Hauptbahnhof ist der Nieuwmarkt in 10 Minuten Laufabstand zu erreichen. Im Mittelpunkt des Platzes steht De Waag in dem heute ein Restaurant untergebracht ist. Der historische Raum wird durch 300 Kerzen erleuchtet was dem Establishment eine einzigartige Atmosphäre gibt. 1971 wurde vom Gemeindevorstand eine Projektgruppe Nieuwmarkt gegründet mit der Zielsetzung das Nieuwmarktviertel als Wohngebiet zu erneuern ^[3].

Demonstrationen auf dem Nieuwmarkt–Platz, bekannt unter den Namen Nieuwmarktrellen und Metrorellen ^[4] fanden im Frühjahr 1975 statt. Sie richteten sich gegen den Bau einer U-Bahn, der Metro Amsterdam sowie das Abbrechen vieler Wohnhäuser. In der heutigen U–Bahn–Station Nieuwmarkt erinnern Wandmalereien an diese Zeit. Die Amsterdamer Hausbesetzerbewegung, unter ihnen der frühere Provo Rob Stolk, hatten entschiedenen Anteil bei den Demonstrationen.

Eine Online–Zeitschrift unter dem Titel Opnieuw berichtet über das Wohn– und Geschäftsviertel.

Sehenswürdigkeiten

• 100 Meter vom Nieuwmarkt liegt das Trippenhuis am Kloveniersburgwal Nr. 29. Mit einer Breite von 22 Metern ist es das breiteste Wohnhaus In Amsterdam.

• 200 Meter vom Nieuwmarkt liegen:
• Der buddhistische Tempel Fo Guang Shan, ein Meditationszentrum
• das Erotic Museum, mit Fotos, Gemälden und Skulpturen
• die Armeense Apostolische Kerk (Armenisch-Apostolische Kirche von 1715).

Galerie

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  Vorderseite von De Waag.

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  Der Nieuwmarkt im Schnee.

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  Der Nieuwmarkt durch Jacob Olie im Jahr 1902.

Literatur

• J. Naeyé, W. van Bennekom, De sterke Arm. (Über die Demonstrationen am Nieuwmarkt, 1973 bis 1978). Uitgever: Free University Press, Amsterdam 1979. ISBN 90-6256-201-9
• S.F. van Blokland, Nieuwmarkt in beeld. 1900 bis 2000. Stadsuitgeverij, Amsterdam 2003. Fotos und Berichte. ISBN 90-5366-100-X

Weblinks

• Panoramavideo vom Nieuwmarkt
• Online–Zeitschrift für das Wohnviertel Nieuwmarkt
• 24 Fotos vom Nieuwmarkt und Umgebung
• Website über den Nieuwmarkt

Einzelnachweise

1. ↑ Autor: Ruud van Capelleveen, Juli 2006. Geschichte über De Waag, mit Foto. Niederländisch, abgerufen am 3. Januar 2010
2. ↑ Allgemeiner Warenmarkt am Nieuwmarkt, mit Fotos. Niederländisch, abgerufen am 3. Januar 2010
3. ↑ Projektgruppe Nieuwmarkt. Dokumente und Akten im Internionalen Institut für Sozialgeschichte (IISG, Amsterdam
4. ↑ Vgl. hierzu: J.Naeyé, W. van Bennekom, De sterke Arm

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