- Chentkaus-I.-Pyramide
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Grab der Chentkaus I. Grab der Chentkaus I.Daten Ort Gizeh Erbauer Chentkaus I. Bauzeit 4. Dynastie Typ Stufengrab Baumaterial Kalksteinfels (1. Stufe)
Kalkstein (2. Stufe)Basismaß 45,8 m × 43,7 m Höhe (ursprünglich) 18,5 m Höhe (heute) 17 m Stufen 2 Kultpyramide nein Das Grab der Chentkaus I. ist ein auf dem Plateau von Gizeh gelegenes Grabmonument der altägyptischen Königin Chentkaus I.. Aufgrund der Größe und der Stufenstruktur wird es oftmals als „vierte Pyramide von Gizeh“ bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Erforschung
Das Grab der Chentkaus I. wurde von frühen Ägyptologen wie John Shae Perring für eine vierte Pyramide der Nekropole oder für eine unvollendete Pyramide gehalten. Karl Richard Lepsius hingegen rechnete den Bau zu den Privatgräbern. Selim Hassan erforschte als erster 1932/33 bei Ausgrabungen des Zentralfriedhofs von Gizeh das eigentümliche Grab. Er ordnete es ursprünglich Schepseskaf zu, aber Inschriften am Eingangstor wiesen die am Ende der 4. Dynastie regierende Königin Chentkaus I. als Erbauerin aus.[1]
Aufbau
Es handelt sich beim Grab der Chentkaus I. um ein blockförmiges Felsengrab mit einer zusätzlich aufgesetzten Mastabaähnlichen Stufe. Dadurch erscheint das Bauwerk auch als zweistufige Stufenpyramide. Die Struktur wurde in zwei Phasen erbaut.
1. Phase
Der Basisblock mit nahezu quadratischer Grundfläche und den Basismaßen 45,8 m × 43,7 m sowie einer Höhe von 10,5 m ist ein in den Steinbrüchen der großen Pyramiden stehengelassener Felsstumpf. Alle vier Seiten des Pyramidenstumpfs waren ursprünglich mit Scheintürartigen Nischen versehen.
Im Bereich der südöstlichen Ecke ist der Felsquader der ersten Stufe massiv beschädigt, so dass die darin gelegene Eingangskammer nun frei liegt.
2. Phase
In einer zweiten Bauphase, vermutlich zu Beginn der 5. Dynastie, wurde ein rechteckiger, Mastabaartiger Aufbau aufgesetzt, dessen Mauerstruktur der Schepseskaf-Mastaba ähnelt. Vermutlich diente dies zur Darstellung der gestiegenen Bedeutung der Grabinhaberin durch die Machtergreifung zweier ihrer Söhne.
Der Aufbau hatte die Maße ähnlich wie diese eine gewölbte Oberseite. Dieser Aufbau ist nicht zentriert, sondern lässt den östlichen Teil des Felssockels frei, unter dem sich die oberen Kammern der Substruktur befinden. Vermutlich befürchtete man eine Einsturzgefahr dieser Räume durch das zusätzliche Gewicht.
Das Grabmal wurde in der zweiten Bauphase mit Tura-Kalkstein mit einer Neigung von 74° verkleidet, wobei die Nischen der ersten Stufe überbaut wurden. Die ursprüngliche Höhe des Grabs mit dem Aufsatz betrug etwa 18,5 m. Die Höhe der gesamten Struktur beträgt heute etwa 17 m.
Darstellung der Chentkaus I. auf einer Granittafel aus ihrem Grab mit Zeremonialbart, der sie als Herrscherin ausweist.
Substruktur
Der Eingang an der südöstlichen Ecke führt zu einer mit Granit ausgekleideten Halle, an die sich in nördlicher Richtung die Vorkammer anschließt. Von dort führt ein abfallender Gang nach Westen zur Grabkammer und zu den Magazinen hin. Das Innere des Grabes wurde bereits zu antiker Zeit stark beschädigt.
Grabkomplex
Eine Mauer aus verputzten Lehmziegeln umschloß den gesamten Komplex. Entlang des von Osten heranführenden Aufwegs befand sich eine geplante, aus Reihenhäusern mit sehr ähnlichem Aufbau bestehende Siedlung, deren Bewohner in der 5. und 6. Dynastie das Andenken an Chentkaus I. bewahrten. Südlich der Siedlung befand sich möglicherweise ein Scheinpalast. Die L-förmige Siedlung umschließt den Taltempel der Mykerinos-Pyramide. An der südwestlichen Ecke befindet sich, ähnlich wie bei anderen Königsgräbern, eine Schiffsgrube, in der jedoch das Schiff selbst nicht erhalten geblieben ist.
Siehe auch
Belege
Literatur
- Selim Hassan: Excavations at Giza. Bd.4, Kairo 1943 (PDF; 73,4 MB)
- Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden. 1997, S. 138f., ISBN 3-5720-1261-9
- Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S. 291 ff Das Stufengrab der Chentkaus, ISBN 3-499-60890-1
- Berta Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1974, S. 288–289 (PDF 30,5 MB)
- Miroslav Verner, Abusir. Realm of Osiris, The American University in Cairo Press, 2002, « Ch. IV, The Royal Mother », p. 89–97.
- Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden. Vom Ziegelbau zum Weltwunder, S. 155 ff. von Zabern, Mainz 1997 (3. Auf.). ISBN 3-8053-1142-7
Einzelnachweise
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, S. 291 ff Das Stufengrab der Chentkaus
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