- Opération des Nations Unies en Côte d’Ivoire
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ONUCI Einsatzgebiet Elfenbeinküste Deutsche Bezeichnung Operation der Vereinten Nationen an der Elfenbeinküste Englische Bezeichnung United Nations Operation in Côte d'Ivoire Französische Bezeichnung Opération des Nations Unies en Côte d'Ivoire Basierend auf UN-Resolution 1528 (2004) Weitere UN-Resolutionen 1609 (2005)
1739 (2007)
1880 (2009)
1933 (2010)[1]
1962 (2010)[2]
1967 (2011),
2000 (2011)[3]Beginn 4. April 2004 Ende voraussichtlich 31. Juli 2012 Leitung Choi Young-Jin Todesfälle 67 Lage des Einsatzgebietes Die Operation der Vereinten Nationen an der Elfenbeinküste, kurz ONUCI (von franz. Opération des Nations Unies en Côte d'Ivoire; auch unter der englischen Bezeichnung United Nations Operation in Côte d'Ivoire (UNOCI) bekannt) ist eine laufende Friedensmission der Vereinten Nationen im Staat Elfenbeinküste.
Sie war zunächst für ein Jahr autorisiert durch die Resolution 1528 (2004) und wurde durch die Resolutionen des UN Sicherheitsrates 1609 (2005), 1880 (2009) und 1933 (2010) verlängert. Die Resolution 1609 koordinierte die Mission mit den französischen Streitkräften der Opération Licorne im Land. Zuletzt wurde sie am 27. Juli 2011 durch die Resolution 2000 (2011) des UN-Sicherheitsrats um ein Jahr verlängert.[3]
Choi Young-Jin leitet die Operation und Simon Munzu ist der Verantwortliche für Menschenrechte.[4]
Inhaltsverzeichnis
Einsatz
Der Einsatz der ONUCI begann am 4. April 2004 und ersetzt den der Mission des Nations Unies en Côte d'Ivoire (MINUCI). Diese war eine politische Mission, um die Voraussetzungen zu schaffen, die von den Bürgerkriegsparteien in ihrem Friedensabkommen vom Januar 2003 vereinbart worden waren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist das Mandat von ONUCI aufgrund Resolution 2000 (2011) des UN-Sicherheitsrates bis zum 31. Juli 2012 befristet.
Parlamentswahlen 2010
→ Hauptartikel: Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste 2010 und Regierungskrise in der Elfenbeinküste 2010/2011Die zunächst 2005 geplanten Parlamentswahlen wurden mehrfach verschoben und fanden letztendlich Ende 2010 statt. Nach der Verkündung des Wahlergebnisses flammte der ivorische Konflikt wieder auf. Seitdem sind allein laut UNOCI in den ersten vier Wochen 210 Menschen getötet worden.[5]
Am 18. Dezember forderte Gbagbo die UN-Friedenstruppen auf, umgehend das Land zu verlassen, da sie sich im Streit um den Ausgang der Wahl nicht neutral verhalten hätten.[6]Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verlängerte statt dessen das Mandat der Mission am 20. Dezember 2010 um ein halbes Jahr und stockte das Personal auf.
Die UNO sprach am 26. Dezember von 14.000 Flüchtlingen, die nach Liberia unterwegs sind.[7]
Am 30. Dezember forderte der Leiter der UN-Mission in der Elfenbeinküste Zutritt zu mutmaßlichen Massengräbern. Laurent Gbagbo ergebene Sicherheitskräfte hatten UN-Mitarbeiter an der Kontrolle eines Gebäudes gehindert, in dem bis zu 80 Leichen vermutet würden.[8]
Am 19. Januar beschloss der UN-Sicherheitsrat in der Resolution 1967 die Aufstockung der ONUCI um 2.000 auf insgesamt 11.800 Mann.[9]
Aufgaben
Zu den Aufgaben der ONUCI gehört zuvorderst die Unterbrechung der Feindseligkeiten und der Bewegung bewaffneter Verbände im Land. Danach folgen Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegrierung der Kämpfer, die Vernichtung aller Waffen sowie die Repatriierung und Wiederansiedlung der Zivilbevölkerung. Die ONUCI ist berechtigt zum Schutz der Zivilbevölkerung von der Waffe Gebrauch zu machen. Unterstützt wird die ONUCI dabei von United Nations Mission in Sierra Leone (UNAMSIL) und United Nations Mission in Liberia (UNMIL) durch die Kontrolle jeglichen Grenzverkehrs zu Lande, zu Wasser und in der Luft, um das Waffenembargo zu gewährleisten.
Zu den weiteren Aufgaben der ONUCI gehören die Unterstützung von Humanitärer Hilfe, die Reorganisation staatlicher Verwaltung. die Organisation offener, freier, fairer und transparenter Wahlen, der Aufrechterhaltung der Öffentlichen Ordnung, der Einhaltung der Menschenrechte und der öffentlichen Information.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ UN Sicherheitsrat: Sicherheitsrat Resolution 1933 (2010) (The situation in Côte d'Ivoire), 30 June 2010, S/RES/1933 (2010), abgerufen 10 January 2011. (englisch)
- ↑ UN-Sicherheitsrat: Sicherheitsrat Resolution 1962 (2010) (on renewal of the mandate of the UN Operation in Côte d'Ivoire (UNOCI) and of the French forces which support it), 20. Dezember 2010, S/RES/1962(2010), abgerufen am 10. Januar 2011 (PDF, 40KB, englisch)
- ↑ a b UN News Center: Security Council extends UN mission in Côte d’Ivoire for another year, abgerufen am 30. Juli 2011
- ↑ Mindestens 210 Tote in der Elfenbeinküste seit Beginn der Krise. In: Stern. 6. Januar 2011, abgerufen am 22. Juni 2011 (deutsch).
- ↑ Dominic Johnson: Der neue ivorische Bürgerkrieg beginnt. taz, 6. Januar 2011, abgerufen am 10. Januar 2011.
- ↑ Gbagbo fordert Blauhelme zum Verlassen Côte d'Ivoires auf. In: NZZ. 18. Dezember 2010, abgerufen am 22. Dezember 2010.
- ↑ Konflikt in Elfenbeinküste treibt Tausende in die Flucht. ORF, 26. Dezember 2010, abgerufen am 10. Januar 2011.
- ↑ UN fordern Zutritt zu mutmaßlichen Massengräbern in Elfenbeinküste
- ↑ UN entsenden mehr Blauhelmsoldaten in die Elfenbeinküste. In: net-tribune.de. 19. Januar 2011, abgerufen am 5. September 2011 (deutsch).
Laufende Missionen: UNMISS 2011, Südsudan | UNISFA 2011, Sudan/Südsudan | BNUB 2011, Burundi | ONUCI 2004, Elfenbeinküste | UNMIL 2003, Liberia | MONUC 1999, Kongo, Republik | MINURSO 1991, Westsahara | MINURCAT 2007, Tschad, Zentralafrikanische Republik
Beendete Missionen: UNMIS 2005–2011, Sudan | BINUB 2007-2010, Burundi | UNIPSIL 2008–2010, Sierra Leone | UNIOSIL 2006–2008, Sierra Leone | ONUB 2004–06, Burundi | UNAMSIL 1999–2005, Sierra Leone | UNOMSIL 1998–99, Sierra Leone | MINURCA 1998–2000, Zentralafrikanische Republik | MONUA 1997–99, Angola | UNAVEM III 1995–97, Angola | UNASOG 1994–94, Tschad/Libyen | UNAMIR 1993–96, Ruanda | UNOMIL 1993–97, Liberia | UNOMUR 1993–94, Ruanda/Uganda | UNOSOM II 1993–95, Somalia | ONUMOZ 1992–94, Mosambik | UNOSOM I 1992–93, Somalia | UNAVEM II 1991–95, Angola | UNTAG 1989–90, Namibia | UNAVEM I 1988–91, Angola | UNMEE 2000-2008, Äthiopien, Eritrea | ONUC 1960–64, Kongo
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