Oberau (Berchtesgaden)

Oberau (Berchtesgaden)

Oberau ist seit dem 1. Januar 1972 ein Ortsteil des Marktes Berchtesgaden im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land.

Geschichte

Vermutlich ab Ende des 14. Jahrhunderts war Oberau der 2. Gnotschaftsbezirk der Gnotschaft Au, die 1812 zur Gemeinde Au wurde. Oberau blieb bis zum 31. Dezember 1971 Ortsteil der Gemeinde Au, die erst im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Januar 1972 ihre Eigenständigkeit verlor. Seither ist Oberau ein Ortsteil bzw. eine Gnotschaft der Marktgemeinde Berchtesgaden.[1]

Als Folge des Krieges lebten Flüchtlinge aus den Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reiches, insbesondere Deutschböhmen und Schlesier, zum Teil bis in die 1960er-Jahre im Flüchtlingslager Vockenbichl in der Oberau, das für die SS errichtet worden und dann von der US-Army belegt war.[2]

Einrichtungen

  • Die Kirche Zur Heiligen Familie in der Oberau wurde 1908 nach einem Entwurf von Franz Rank fertig gestellt. Den Altar, gestiftet von Prinzregent Luitpold von Bayern, schuf Theodor Kolmsperger, Altarbild und Leonhardaltar Waldemar Kolmsperger jun. Der Brauereibesitzer Rudolf Kriß stiftete die Orgel. Das Eisengitter in der Kirche stammt aus der Berchtesgadener Stiftskirche.[3] Sie ist heute Pfarrkirche der Pfarrei Au.[4] Die Pfarrgemeinde verfügt mit der Franziskuskirche über eine Nebenkirche auf der Buchenhöhe, gehört jedoch zusammen mit St. Nikolaus und ihrer Filial- bzw. Wallfahrtskirche Ettenberg in Marktschellenberg zum Pfarrverband Marktschellenberg.[5][6]
  • Die gemeindliche Auer Grundschule in der Oberau ist wegen ihres kleinen, relativ weitab gelegenen Einzugsgebietes eine Zwergschule.
  • Im Winter wird von Oberau aus ein Pendelbus betrieben, der in kurzen Abständen Wintersportler zum Roßfeld mit seinen Skiliften bringt. Vom Roßfeld aus führt die „lange Abfahrt“ wiederum direkt an Oberau vorbei.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 434
  2. Hellmut Schöner: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I, 1982, S. 204
  3. A. Helm, Helmut Schöner: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. 1929, Kirche in der Au S. 12
  4. erzbistum-muenchen.de Auflistung der Gemeinden nach Dekanaten, darunter die eigenständige Kirchengemeinde "Au b. Berchtesgaden - Hl. Familie" siehe S. 2 von 29 Seiten PDF-Datei
  5. Walter Brugger (Hrsg.) u. a.: Geschichte von Berchtesgaden. Band III/1, 1999, S. 246.
  6. erzbistum-muenchen.de Zum Pfarrverband Marktschellenberg.

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