- Marktschellenberg
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Wappen Deutschlandkarte 47.69694444444413.045833333333503Koordinaten: 47° 42′ N, 13° 3′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Berchtesgadener Land Höhe: 503 m ü. NN Fläche: 17,66 km² Einwohner: 1.796 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km² Postleitzahl: 83487 Vorwahl: 08650 Kfz-Kennzeichen: BGL Gemeindeschlüssel: 09 1 72 124 Adresse der
Marktverwaltung:Salzburger Straße 2
83487 MarktschellenbergWebpräsenz: Bürgermeister: Franz Halmich [2] (LWG/FWG) Lage von Marktschellenberg im Landkreis Berchtesgadener Land Marktschellenberg ist ein Markt im südlichen Landkreis Berchtesgadener Land, Regierungsbezirk Oberbayern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort erstreckt sich beiderseits der Berchtesgadener Ache zwischen dem Untersberg im Westen sowie Götschenkopf und den Barmsteinen im Osten.
Der Ort ist nur wenige Kilometer von dem in Österreich gelegenen Ort Grödig entfernt, der zum Bezirk Salzburg-Umgebung gehört. Weiterhin grenzt Marktschellenberg im Nordwesten an die Gemeinde Bischofswiesen, im Süden an Berchtesgaden sowie im Osten an das Stadtgebiet von Hallein im salzburgischen Tennengau.
Ortsteile
1911 erfolgte eine Umbenennung: Aus Schellenberg Markt wurde Marktschellenberg; aus Schellenberg Land wurde Landschellenberg. Am 1. März 1911 wurde Ettenberg in die Gemeinde Landschellenberg eingemeindet. Am 1. Oktober 1969 wurden Marktschellenberg, Landschellenberg und Scheffau zur neuen Gemeinde „Marktschellenberg“ zusammengeschlossen.[3] Die einstigen Gemeinden bilden Ortsteile, die wiederum in Gnotschaften gegliedert sind. Einzige Ausnahme bildet hierbei Scheffau als einstiger Hauptort der ehemals gleichnamigen Gemeinde.
Ortsteile und Gnotschaften der Gemeinde Marktschellenberg Gemarkungen Ortsteile Art Anmerkungen Marktschellenberg Marktschellenberg Hauptort der neuen Gemeinde mit „Bürgerhäusern“
vormals Sitz der „Hallinger“ der Fürstpropstei BerchtesgadenLandschellenberg Ettenberg
(Hinter- u. Vorderettenberg)Gnotschaft Eigenständige Gemeinde bis 1969 Götschen Gnotschaft Schaden Gnotschaft Schneefelden Gnotschaft Unterstein Gnotschaft Scheffau Neusieden Gnotschaft Eigenständige Gemeinde bis 1969 Oberstein Gnotschaft Scheffau ehem. Hauptort Mehlweg Neuere Siedlung Geschichte
Zweiter Hauptort von Klosterstift und Fürstpropstei
1191 erstmals erwähnt,[4] wird der Ort "schellenberch" 1211 zum ersten Mal schriftlich bezeugt.[5]
Neben Berchtesgaden war Schellenberg schon bald Standort einer Saline, die bis 1805 in Betrieb war. Nachdem 1286 zudem ein erst von Laien beziehungsweise einem „Hallinger“ (salinarius) geleitetes Salzamt eingerichtet wurde, erhielt Schellenberg bald Marktrechte, wenn auch vermutlich nur sehr eingeschränkt. Ein erster fürstlich benannter Marktrichter, dem nur die „Niedergerichtsbarkeit“ zustand, ist erst für 1334 nachweisbar. Marktschellenberg entwickelte sich damit zum zweiten Hauptort der Propstei Berchtesgaden. Die ersten „Hallinger“ waren noch Laien, im ausgehenden Mittelalter jedoch hatte sich dieses Salzamt als wichtigster Verwaltungsposten der Propstei etabliert und wurde aus den Reihen ihrer Augustiner-Chorherren besetzt.[6][7]
Säkularisation und Neugliederung der Gemeinden
1803 wurde die Fürstpropstei Berchtesgaden aufgelöst und das Berchtesgadener Land verlor damit seine politische Eigenständigkeit. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurden 1810 dessen Gebiet und seine Ortschaften dem Königreich Bayern angegliedert und aus dem Hauptort Schellenberg Markt und den Gnotschaften Ettenberg und Scheffau gingen die selbständigen politischen Gemeinden Schellenberg Markt, Schellenberg Land, Ettenberg und Scheffau hervor.[8]
→ Siehe zu diesem Absatz auch die Abschnitte: Geschichte und Religion / Kirchengeschichte in Fürstpropstei BerchtesgadenDas Ende der Salzförderung und die Außerbetriebstellung der Saline 1805 bedeutete für die Marktgemeinde einen wirtschaftlichen Einschnitt, der erst mit dem Aufkommen des Tourismus überwunden werden konnte.
1911 erfolgte die Umbenennung zweier Gemeinden: Aus Schellenberg Markt wurde Marktschellenberg; aus Schellenberg Land wurde Landschellenberg. Am 1. März des gleichen Jahres wurde Ettenberg in die Gemeinde Landschellenberg eingemeindet. Am 1. Oktober 1969 wurden Marktschellenberg, Landschellenberg und Scheffau zur neuen Gemeinde Marktschellenberg zusammengeschlossen.
Wappen
Blasonierung: In Blau eine silberne Salzküfe mit sechszackigen blauen Stern vor gekreuztem Binde- und Löseschlüssel. Der goldene Schlüssel zeigt nach links.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sakralgebäude
Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung auf einem Hochplateau in Ettenberg wurde zwischen 1723 und 1727 errichtet.
Die Pfarrkirche St. Nikolaus mit dem Schutzpatron der Salzschiffer wurde 1521 errichtet und 1870/71 nach Baufälligkeit im neugotischen Stil neugebaut. Der Turm von 1521 blieb erhalten.
Profangebäude
- Kugelmühle Marktschellenberg – die letzte ihrer Art in Deutschland, siehe Untersberger Marmorkugelmühlen
- Passturm an der Grenze zu Österreich
Naturschönheiten
- Schellenberger Eishöhle
- Almbachklamm – beginnt an der Kugelmühle und ist auf einem Steg begehbar
Kulturelle Traditionen
- Schellenberger Kirchtag, alljährlicher Jahrmarkt am Wochenende nach dem 4. Juli (Ulrichstag)
- Schellenberger Weihnachtsschützen
- Bauernmarkt
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- psm protech GmbH & Co. KG (Feinmechanik)
Verkehr
Verkehrstechnisch ist Marktschellenberg nur per Auto oder RVO-Bus erreichbar. Die Südlinie der Salzburger Straßenbahn führte zwar ab 1907 als „Grüne Elektrische“ durch Schellenberg bis Berchtesgaden-Hbf (dort mit Anschluss zur Königsseebahn), wurde aber 1938 auf „Führerbefehl“ stillgelegt.
Durch Marktschellenberg führt die B 305, die Berchtesgaden mit Salzburg verbindet. Nördlich des Ortes befand sich an der B 305 bis zum Wegfall der Grenzkontrollen der Grenzübergang Hangendenstein.
Ehrenbürger
- Anton Gadringer, Altbürgermeister
- Ludwig Bogner, Altbürgermeister
- Benno Utzmeier, Pfarrer
- Alfons Kandler, Altbürgermeister
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl vom 25. April 2010 im Berchtesgadener Anzeiger
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 434
- ↑ Marktschellenberg: Gemeinde → Geschichte Abgerufen am 9. Juli 2011.
- ↑ geschichte.digitale-sammlungen.de Historischer Atlas von Bayern - Vergriffene Bände; Band: Altbayern Reihe I Heft 7: Fürstpropstei Berchtesgaden. S. 31
- ↑ books.google.com Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Plenk, 1991. S. 919
- ↑ books.google.com Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Plenk, 1991. S. 711
- ↑ Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2, ab S. 145 f.
Weblinks
Commons: Marktschellenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Homepage der Gemeinde
- Marktschellenberg: Wappengeschichte vom HdBG
- Marktschellenberg: Amtliche Statistik des LStDV
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