Oscar Tellgmann

Oscar Tellgmann
1880: „Mühlhausen, 6. Ulan als Artist“
1911: „Uckermark, Kaisermanöver, Feldbäckerei“
August 1914: „Mobilmachung, Truppentransport mit der Bahn“
1926: „Süddeutschland, Manöver der 5. und 7. Division“
September 1933: Wilhelm II. mit seiner zweiten Ehefrau Hermine von Schönaich-Carolath in Haus Doorn

Oscar Tellgmann (auch: Oskar[1]Tellgmann) (* 1857; † 1936) war ein deutscher Fotograf.[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Oskar Tellgmanns Vater war der Maler Ferdinand Tellgmann[3], der 1841 in Mühlhausen/Thüringen ein bald renommiertes Fotoatelier eröffnet hatte. Nachdem der zweitälteste Sohn des Malers, Franz Tellgmann, dessen Fotoatelier 1877 übernommen hatte, stieg Oscar Tellgmann 1877 in das Filialgeschäft des Bruders in Eschwege ein und übernahm es 1883 vollständig. Unter dem Firmennamen seines Vaters (bis zu dessen Tode 1897) eröffnete Oscar dann Filialen in Bad Sooden, Wanfried und Hersfeld. Ebenso wie sein Bruder Franz spezialisierte sich Oscar ab 1880 auf die Militär- und Manöverfotografie. Die Manöver- und Paradefotos wurden massenhaft verkauft, oft in speziellen Alben. Zahlreiche solcher Fotos wurden auch in Zeitschriften abgedruckt,[2] Ansichtskarten mit Porträts hochrangiger Persönlichkeiten versandt, wie beispielsweise dem des greisen Generalfeldmarschalls Graf von Haeseler.[4]

Revers einer Fotografie
1916: „Frankreich, Kavalleristen im Schützengraben“

Oscar Tellgmann wurde Hoffotograf mehrerer Fürstenhäuser[5], darunter dem des Großherzogs von Hessen.[6] 1909 ernannte ihn schließlich auch Kaiser Wilhelm II. zu seinem »Hofphotographen«. 1910 war Tellgmann Mitbegründer des Verbandes deutscher Illustrations-Photographen.[2]

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren die Brüder Oscar und Franz Tellgmann neben lediglich zwei weiteren Fotografen die beiden einzigen offiziellen „Militärfotografen“.[2]

1934 übernahm Oscars Sohn Gustav Tellgmann den väterlichen Betrieb. Fotografien der Reichswehr und der Wehrmacht nahm er jedoch nur bis 1937 auf. Gustav führte den Betrieb bis 1954 und übergab ihn anschließend seinem Mitarbeiter Otto Felmeden, der das Unternehmen noch geraume Zeit fortführte.[2]

Im Stadtmuseum Eschwege werden Fotoapparate und Fotos aus dem Atelier Tellgmann aufbewahrt.[7]

Auszeichnungen

Oscar Tellgmann war Hoffotograf

Literatur

  • Thomas Wiegand: Ferdinand Tellgmann. Gewerbemäßiges Porträtieren in Malerei und Fotografie um 1850, Kassel 1994
  • Kaiserzeit, Langen Müller, München 2001, neugestaltete und überarb. Ausg
  • Rolf Hochhuth, Hans-Heinrich Koch (Hrsg.): Kaisers Zeiten. Bilder einer Epoche. Aus dem Archiv der Hofphotographen Oscar und Gustav Tellgmann, Gütersloh 1977, Bertelsmann-[Lesering]; auch: Stuttgart: Europäische Bildungsgemeinschaft; Wien: Buchgemeinschaft Donauland; Wien: Deutsche Buch-Gemeinschaft

Quellen

Weblinks

 Commons: Oscar Tellgmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

(1811-1897), Anbeginn einer Fotografendynastie im Auftrag der Gemeinde Lengenfeld unterm Stein: [1]

Einzelnachweise

  1. in: Adolf Kiepert: Hannover in Wort und Bild, Hannover 1910, S. 21
  2. a b c d e Deutsches Historisches Museum (s. Quellen)
  3. Anm.: Die Angaben zum Geburtsort von Ferdinand Tellgmann differieren: Das Deutsche Historische Museum nennt Eschwege, der Beitrag von Oliver Krebs Bischhausen bei Eschwege(s. Weblinks)
  4. siehe hier
  5. siehe Rückseite dieser Fotografie
  6. siehe unten; PND-Daten der Deutschen Nationalbibliothek
  7. Stadtmuseum Eschwege
  8. [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Oscar_Tellgmann-R%C3%BCckseite.jpg Revers einer Fotografie

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