- Oswald Poetzelberger
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Oswald Poetzelberger (* 26. Februar 1893 in Karlsruhe; † 30. Juli 1966 in Radolfzell)[1] war ein deutscher Maler und Illustrator.
Oswald Poetzelberger war ein Sohn des Künstlers Robert Poetzelberger und ein Neffe von Leo Putz.[2] Er studierte in Karlsruhe bei Christian Landenberger[3] und arbeitete nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg hauptsächlich als Buchillustrator. So illustrierte er etwa Ausgaben der Märchen von Manfred Kyber.[4] In den 1920er Jahren siedelte er nach München über, wo er sich der Münchner Künstlergenossenschaft anschloss. Seine Gemälde aus der Zeit nach diesem Umzug sind der Neuen Sachlichkeit zuzuordnen. Seinen Bildern wurde „symbolistische Ausdrucksweise“ attestiert, die „Vereinsamung des geistigen Menschen vor dem Hintergrund des Zeitstromes“ wurde als Hauptthema vieler seiner Bilder benannt.[5]
Damit entsprachen sie nicht dem während der NS-Zeit herrschenden Geschmacksrichtung und wurden, obwohl Poetzelberger 1934 noch an der Biennale di Venezia teilnehmen und 1935 das 1931 entstandene Bild „Anny und M. (meine Frau und mein Kind)“[6][7] bei der Ausstellung „Münchner Kunst“ zeigen durfte,[8] 1940 als „zu modern“ für die Große Deutsche Kunstausstellung abgelehnt.[9] Dennoch erhielt Poetzelberger in dieser Zeit gelegentlich Aufträge wie die Gestaltung der Wandbilder in der Cherisy-Kaserne in Konstanz (1936/37). Diese Gemälde zeigen die Erstürmung der Burg Schopflen durch die Konstanzer.
Im Zweiten Weltkrieg wurden seine Wohnung und sein Atelier in München durch Bombenangriffe zerstört, woraufhin er in das Haus seiner Familie auf der Insel Reichenau übersiedelte, in dem er schon zuvor häufig Aufenthalt genommen hatte. Als Vertreter der verlorenen Generation wurde Poetzelberger in der Nachkriegszeit wenig beachtet; eine umfangreichere Rezeption setzte erst im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts wieder ein.
Sieben Gemälde Poetzelbergers befinden sich im Besitz des Reichenauer Museumsvereins, weitere Gemälde des Künstlers befinden sich als Dauerleihgabe im Reichenauer Museum.[10]
Ausstellungen
- Welten und Träume. Gemälde voller rätselhafter Geschichten. Oswald Poetzelberger, Museum Reichenau, April-Oktober 2010
Literatur
- Doris Blübaum, Hans A. Poetzelberger, Gert Zang, Oswald Poetzelberger (1893-1966), Kunst am See 27, Gessler, Friedrichshafen 2000, ISBN 978-3861360483
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Neureiter, Lexikon der Exlibriskünstler, Pro Business 2009, ISBN 978-3868054620, S. 349
- ↑ http://www.zeller.de/de/katalog/auktion-86-sept-05/auktionsartikel/oswald-poetzelberger-1893-karlsruhe-1966-radolfzellbodensee-sohn-von-robert-poetzelberger-und/
- ↑ Zellers Angabe ist etwas irritierend, da Landenberger eigentlich in Stuttgart lehrte.
- ↑ http://manfred-kyber.de/bibliographie.html
- ↑ http://www.hampel-auctions.com/en/archive-artists/p/551.html
- ↑ http://www.kunst-zeiten.de/Timeline-1931-1940
- ↑ Helena Ketter, Zum Bild der Frau in der Malerei des Nationalsozialismus, Lit-Verlag 2002, ISBN 978-3825861070, S. 182 nennt ein Bildnis der Gattin des Künstlers als Beispiel für nationalsozialistische Frauenporträts.
- ↑ http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2006/105/pdf/Katalog_Kunstfueralle.pdf
- ↑ http://www.artnet.de/magazine/oswald-poetzelberger-bei-schloss-ahlden/
- ↑ http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/reichenau/Sehr-viele-Besucher-in-den-Museen;art372456,4069388,2
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