Otto-Karl Sperling

Otto-Karl Sperling

Otto-Karl Sperling (* 7. August 1917 in Halle an der Saale; † 7. März 1996 in Düsseldorf) war ein deutscher Chirurg, Orthopäde, Sportmediziner und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto-Karl Sperling, Sohn des Sanitätsrats Dr. med. dent. Otto Sperling, begann nach dem Abitur 1937 am Humanistischen Gymnasium in Halle (Saale) zum Wintersemester 1937/38 das Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im selben Semester trat er dem Kösener Corps Makaria bei. 1942 schloss er das Medizinstudium, das er teilweise auch in Halle und beim Sanitätsdienst absolvierte, in München mit Staatsexamen und Promotion ab. Bis zum Kriegsende war er Truppenarzt beim Heer, zuletzt im Range eines Oberarztes d. R. in einem Reservelazarett. Für seinen besonderen ärztlichen Einsatz wurde er u. a. mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Im letzten Kriegsjahr heiratete er in Halle Marianne Elisabeth Aldehoff.

Im Oktober 1945 aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen, ging er zur chirurgischen Ausbildung an das St. Elisabeth Krankenhaus in Halle und erhielt dort im Juni 1950 die Facharztanerkennung für Chirurgie. Anschließend absolvierte er bis März 1953 in der Abteilung Orthopädie der Chirurgischen Universitätskliniken zu Halle die Facharztausbildung für Orthopädie. Im April 1953 wurde er zum Ersten Oberarzt der neu eingerichteten Orthopädischen Universitätsklinik und damit zum Stellvertreter seines Corpsbruders Peter Friedrich Matzen ernannt. Ende 1955 folgte er ihm an die Orthopädische Universitätsklinik Leipzig.

Gleich nach der Habilitation im Wintersemester 1958/59 wechselte er als Professor an die Humboldt-Universität in Ost-Berlin.[1] Er baute die operative Orthopädie aus und etablierte das Fachgebiet Sportmedizin mit klinischer Forschung. Im Wintersemester 1960/61 wurde er zum o. Professor und Lehrstuhlinhaber für Orthopädie berufen.

Unmittelbar nach dem Mauerbau floh er im August 1961 mit seiner Familie über die Grüne Grenze in die Bundesrepublik. Nach einigen Praxisvertretungen kam er 1962/63 als „wissenschaftlicher Mitarbeiter“ bei seinem Corpsbruder Otto Rohlederer in der Kieler Orthopädie unter. In Düsseldorf eröffnete er bald eine Arztpraxis und operierte als Belegarzt in einer Privatklinik. Zeitlebens nahm er seinen westdeutschen Kollegen übel, dass sie ihm ein Ordinariat verwehrten.

Der Landesverband Rheinland-Westfalen der Gewerblichen Berufsgenossenschaften ernannte ihn zum Leitenden beratenden Arzt und orthopädischen Gutachter. Er wurde Mitglied des Bundesausschusses für Leistungssport des Deutschen Sportbundes und betreute die deutsche Olympiamannschaft 1968 in Mexiko, 1972 in München und 1976 in Montreal. Er war Vizepräsident der Europäischen Föderation für Sportmedizin und Ehrenmitglied des Verbandes der Sportärzte Frankreichs und Österreichs.

Das Corps Marchia Brünn zu Düsseldorf verlieh ihm 1965 das Band. Bei Normannia Halle war er seit 1974 Corpsschleifenträger; später erhielt er das Band.[2][3]

1984 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Quellen

  • Karl-Georg Pulver, In memoriam Otto-Karl Sperling, Trier 1997 in Märkerbrief Nr. 82
  • Hermann Kruse, Kösener Corpslisten 1996, Gesamtverzeichnis 1919-1996, Nürnberg-Fürth 1998

Literatur

Einzelnachweise

  1. Habilitationsschrift: Gewebsersatz durch Plaste
  2. Kösener Corpslisten 1971, 110, 812; 18, 213
  3. Kösener Corpslisten 1981, 22, 573

Weblinks


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