Otto Dürer

Otto Dürer

Otto Dürer (* 2. Oktober 1909 in Wien; † 24. Januar 1994 ebenda) war ein österreichischer Filmproduzent, Theaterleiter, Schauspieler und Regisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Dürer hatte nach dem Besuch des Realgymnasiums seine künstlerische Ausbildung am Max Reinhardt Seminar seiner Heimatstadt erhalten. Wenig später, 1929, trat er sein erstes Engagement am Stadttheater von Leitmeritz in der Tschechoslowakei an. Seine letzte Verpflichtung, Spielzeit 1932/33, führte ihn als Regisseur und Dramaturg an das Pforzheimer Schauspielhaus. Infolge der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Dürer aus „rassischen Gründen“ entlassen, und er kehrte vorübergehend nach Wien zurück.

Ende Juli 1938, vier Monate nach dem sog. Anschluss Österreichs durch Hitler-Deutschland, meldete sich Dürer aus Wien ab und ließ sich in Amsterdam nieder. In den Niederlanden fand er Beschäftigung als Theaterleiter. Von der deutschen Besatzungsmacht wurde der Wiener seit 1941 (bis Kriegsende) interniert. Nach der Befreiung im Mai 1945 konnte Dürer seine Theaterarbeit in Holland fortsetzen und war, unter anderem mit Auschwitz-Heimkehrer Otto Aurich, an der Gründung der „Hoofdstad Operette“ beteiligt.

Im September 1946 kehrte er aus Amsterdam nach Wien zurück, um am selbigen Orte erneut als Theaterleiter zu arbeiten. 1950 holte ihn die Schauspielerin und Filmproduzentin Paula Wessely als Gesellschafter und Produktionschef zu ihrer Produktionsfirma. Bis zur Einstellung ihrer Filmtätigkeit 1961 blieb Dürer Wesselys Produktions- bzw. Herstellungsleiter, ab 1957 trat er überdies als Gesamtleiter (Produzent) der eigenen „Vienna-Filmproduktion“ in Erscheinung und produzierte mehrere Inszenierungen Georg Tresslers und Rolf Thieles.

Seine letzte Arbeit war die mit O. W. Fischer, Ruth Leuwerik und Sabine Sinjen prominent besetzte Schnitzler-Adaption Das weite Land, die 1970 vom ZDF ausgestrahlt wurde. Danach zog sich Dürer von der Produzententätigkeit zurück.

Kinofilme (komplett)

als Produktions- bzw. Herstellungsleiter oder als Produzent

  • 1950: Cordula
  • 1950: Gruß und Kuß aus der Wachau
  • 1951: Maria Theresia
  • 1953: Ich und meine Frau
  • 1954: Wenn du noch eine Mutter hast (Das Licht der Liebe)
  • 1954: Der Weg in die Vergangenheit
  • 1955: Die Wirtin zur Goldenen Krone
  • 1956: Liebe, die den Kopf verliert
  • 1956: Wo die Lerche singt
  • 1957: Noch minderjährig (Unter 18)
  • 1957: Skandal in Ischl
  • 1958: Im Prater blüh'n wieder die Bäume
  • 1958: Frauensee
  • 1959: Die unvollkommene Ehe
  • 1960: Geständnis einer Sechzehnjährigen
  • 1961: Jedermann
  • 1962: Lulu
  • 1966: Der Weibsteufel
  • 1967: Der Lügner und die Nonne
  • 1968: Lukrezia Borgia – die Tochter des Papstes (Lucrezia Borgia, l’amante del diavolo, auch Drehbuchmitarbeit)
  • 1969: Komm' nach Wien, ich zeig' Dir was!

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dürer — ist der Familienname folgender Personen: Albrecht Dürer der Ältere (um 1427–1502), deutscher Goldschmiedemeister Albrecht Dürer (1471–1528), deutscher Maler und Graphiker Anthoni Dürer (tätig 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts), Goldschmied in Ungarn …   Deutsch Wikipedia

  • Dürer-Gymnasium Nürnberg — Schulform Gymnasium Gründung 1833 Ort Nürnberg Land Bayern Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Gerstenberg — Otto Gerstenberg, Gemälde von Max Liebermann 1919 Otto Gerstenberg (* 11. November 1848 in Pyritz; † 24. April 1935 in Berlin) war ein deutscher Unternehmer und Kunstsammler. Unter seiner Leitung stieg die Victoria Versicherung zur führenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Brües — (* 1. Mai 1897 in Krefeld; † 18. April 1967 in Krefeld) war ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Künstlerisches Schaffen 3 Auszeichnungen und Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Grau — (* 20. September 1913 in Erlangen; † 4. November 1981 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Kulturstiftung und Preis …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Geigenberger — (* 6. Juni 1881; † 6. Juli 1946 in Ulm) war ein deutscher Maler. Er war ein Sohn des Bildhauers Heinrich Geigenberger. Unter sechs Geschwistern wurde Paul Bildhauer, August ein bekannter Karikaturist und Illustrator. Die Zwillinge Anneliese und… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Clemen — Otto Clemen, vollständig: Otto Konstantin Clemen (* 30. Dezember 1871 in Grimma; † 9. Mai 1946 in Zwickau) war ein deutscher Theologe, Pädagoge, Historiker und Bibliothekar. Er wurde vor allem durch seine Studien zu Martin Luther und zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto H. Gerster — Otto Gerster (* 9. Juli 1907 in Berlin; † 15. Oktober 1982 in Wassen (CH) war ein deutscher Maler und Kunstprofessor. Vita Von Kind an ein stiller Zeichner, studierte Otto Gerster am Ende der 1920er Jahre Malerei und Grafik bei Prof. Emil Rudolf… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Heinrich Fugger — (auch Ott Heinrich oder Ottheinrich; * 12. Januar 1592 in Augsburg; † 12. Oktober 1644 ebenda), Graf zu Weißenhorn, war ein kurbayrischer Heerführer im 30jährigen Krieg. Er war der Sohn von Christoph Fugger von Glött (1566–1615) und seiner Frau… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Brunfels — à 46 ans. Otto Brunfels (ou Otho Braunfels, Othon Brunfels), né vers 1488 près de Mayence et mort le 25 novembre 1534 à Berne, est un botaniste allemand. Avec Hieronymus Bock dit Tragus, Leonhart Fuchs et …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”