- Otto von Garnier
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Otto Wladislaus Eduard Konstantin von Garnier (* 1. Mai 1859 in Neustadt i. Ob. Schles.; † 17. Juni 1947 in Hechingen) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Kavallerie im Ersten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto war der Sohn des späteren preußischen Generalleutnants Otto Wladislaus Aloys Joseph Ernst Eduard von Garnier (1830-1908) und dessen Ehefrau Agnes Laurette, geborene von Mitzlaff (1837-1914).
Er trat am 1. Oktober 1876 als Fahnenjunker in das Husaren-Regiment „Graf Goetzen“ (2. Schlesisches) Nr. 6 ein und wurde dort am 14. Februar 1878 zum Sekondeleutnant befördert. Von Oktober 1882 bis Juli 1885 absolvierte er die Preußische Kriegsakademie. Darauf folgte am 3. Juli 1886 seine Beförderung zum Premierleutnant. Nach knapp zwei Jahren kommandierte man Garnier in den Großen Generalstab nach Berlin und verstetzte ihn unter gleichzeitiger Beförderung zum Rittmeister am 30. Januar 1891 dorthin. Bald darauf kam Garnier am 7. Februar nach Karlsruhe in den Generalstab des XIV. Armee-Korps. Hier versah er bis zum 16. Oktober 1893 Dienst, um anschließend für zwei Jahre als Eskadronchef im Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander III. von Rußland“ (Westpreußisches) Nr. 1 zu fungieren. Danach schloss sich eine abermalige Versetzung in den Großen Generalstab an. Garnier war dann ab 30. Mai 1896 Erster Generalstabsoffizier im Generalstab der 14. Division und wurde als solcher am 22. März 1897 zum Major befördert. Am 3. Juli 1899 folgte eine weitere Versetzung in den Großen Generalstab, verbunden mit der direkten Kommandierung zum Generalstab der IV. Armee-Inspektion. Hier wurde Garnier am 11. September 1903 zum Oberstleutnant befördert und am 1. Oktober 1903 zum Kommandeur des 2. Garde-Ulanen-Regiments ernannt. Als Oberst (seit 21. Mai 1906) trat er kurz darauf am 13. September 1906 seine neue Stellung als Chef des Generalstabs des VI. Armee-Korps an. Nach mehr als zwei Jahren ernannte man Garnier darauf zum Kommandeur der 11. Kavallerie-Brigade in Breslau. In dieser Funktion folgte am 17. Mai 1910 die Beförderung zum Generalmajor sowie am 18. Februar 1913 zum Generalleutnant. Zeitgleich mit diesem Datum wurde Garnier Inspekteur der 2. Kavallerie-Inspektion in Stettin.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs übernahm Garnier als Kommandeur die 4. Kavallerie-Division, mit der er im Verband mit dem Höheren Kavallerie-Kommando Nr. 2 in das neutrale Belgien einmarschierte und sich an der Belagerung sowie der Eroberung der Festung Lüttich beteiligte. Nach dem Fall der Stadt kämpfte die Division an den Schlachten an der Somme und bei Arras sowie südlich von Ypern in Frankreich, bevor der Verband im November 1914 an die Ostfront verlegte. Dort wurde Garnier bei Abwehrkämpfen gegen die Russische Armee am 21. November 1914 bei Ciechanów schwer verwundet. Nach Lazarettaufenthalt und Gesundung setzte man Garnier als Höheren Kavallerie-Kommandeur Nr. 6 bei der 10. Armee im Osten ein. Als solcher konnte er sich in der Njemen- sowie der anschließenden Schlacht um Wilna bewähren. Im Anschluss daran übernahm Garnier einen Frontabschnitt der 10. Armee.
Am 3. September 1916 wurde Granier dann mit der Führung des V. Reserve-Korps an der Westfront beauftragt. Zunächst kämpfte das Korps in der Champagne, dann in der Schlacht an der Somme. Für seine Verdienste zeichnete ihn Wilhelm II. persönlich mit dem Pour le Mérite aus. Garnier erhielt am 27. August 1917 die Ernennung zum Kommandierenden General des VII. Reserve-Korps, das vor Reims lag.
Unter Beförderung zum General der Kavallerie wurde Garnier am 3. Dezember 1917 auf sein Gesuch hin zu den Offizieren von der Armee überführt und am 10. März 1918 zur Disposition gestellt.
Auszeichnungen
- Kronenorden II. Klasse mit Stern [1]
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz [1]
- Ritterkreuz I. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen [1]
- Offizierskreuz des Bayerischen Militärverdienstordens [1]
- Ehrengroßkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig [1]
- Reußisches Ehrenkreuz II. Klasse [1]
- Komtur II. Klasse des Albrechts-Ordens [1]
- Lippischer Hausorden III. Klasse [1]
- Ehrenkreuz des Ordens der Württembergischen Krone [1]
- Komtur des Ordens von Oranien-Nassau [1]
- Sankt-Stanislaus-Orden II. Klasse [1]
- Spanischer Militärverdienstorden II. Klasse [1]
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Pour le Mérite am 12. Oktober 1916
- Roter Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am 10. März 1918
Literatur
- Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A–G, Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S.468–469
- Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg, Band I: A–L, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S.360–361
Weblinks
- Entnazifizierungsakte Otto von Garnier als digitale Reproduktion im Online-Angebot des Staatsarchivs Sigmaringen
Einzelnachweise
Kategorien:- Militärperson (Preußen)
- Militärperson (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 2. Klasse
- Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Ritter)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens
- Träger des Ordens der Württembergischen Krone (Ehrenkreuz)
- Träger des Ordens von Oranien-Nassau (Kommandeur)
- Befehlshaber im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Albrechts-Ordens (Komtur 2. Klasse)
- Deutscher
- Geboren 1859
- Gestorben 1947
- Mann
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