Husaren-Regiment „Graf Goetzen“ (2. Schlesisches) Nr. 6

Husaren-Regiment „Graf Goetzen“ (2. Schlesisches) Nr. 6
Standarte und Uniform des 2. Schlesischen Husaren-Regiments Nr. 6

Das 2. Schlesische Husaren-Regiment Nr. 6 war ein Husaren-Regiment der Preußischen Armee. Es war der 12. Division unterstellt und nach Friedrich Wilhelm Graf von Götzen benannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Regiment wurde am 21. November 1806 als 2. Schlesisches Husaren-Regiment unter anderem aus Truppenteilen des ehemaligen 6. Dragoner-Regiments und des 3. Husaren-Regiments in Schlesien errichtet.

Standorte

u.a.

Regimentschefs

Kommandeure

  • 1809: Friedrich Wilhelm Leopold von Saint-Paul
  • 1809: Heinrich Bernhard von Winterfeld
  • 1810: Theodor Ernst von Eicke
  • 1816: Andreas Iwan von Witowski
  • 1817: Karl Friedrich Wilhelm Erdmann von Langen
  • 1823: Gustav Friedrich Wilhelm Freiherr von Barnekow
  • 1834: Georg Heinrich Ludwig August Ernst von Schönermark
  • 1840: Karl Friedrich Gottfried Peter Freiherr von Forstner
  • 1842: Ludwig Friedrich Viktor Graf von Westarp
  • 1848: Karl Albert von Rudolphi
  • 1854: August Karl Wolf Weber
  • 1859: Alexander Thilo von Trotha
  • 1866: Karl Luis Hermann Krug von Nidda
  • 1868: Georg Wilhelm Karl von Graevenitz
  • 1875: Arthur Egmund von Stangen
  • 1876: Otto August Johannes Kähler
  • 1882: Achatius Wilhelm Hugo von Rosenberg
  • 1888: Friedrich Georg Hyppolyt Freiherr von Saurma
  • 1892: Ludwig Erdmann Joseph von Ziegler und Knipphausen
  • 1895: Hans Wilhelm Georg von Bornstedt
  • 1900: Otto Viktor Karl Liman von Sanders
  • 1906: Bernhard Andreas Wilhelm Sydow
  • 1914: Freiherr von Lepel

Einsätze

Das Regiment nahm unter anderem teil am Russlandfeldzug 1812 als Teil der napoleonischen Armee, an den Befreiungskriegen 1813–1815, am Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 und am Deutsch-Französischen Krieg 1870–1871.

Russlandfeldzug 1812

Im Rahmen der Eroberung der damals russischen Festung Riga kam es im Vorfeld zu einigen Gefechten im Rigaer Umland entlang den Flüssen Aa und Düna. Das erste Zusammentreffen, an dem das Husaren-Regiment beteiligt war, fand am 18. Juli in Eckau statt. Unter den Generalen Grawert und Kleist wurde der Ort, in dem russische Jägerbataillone Stellung bezogen hatten, noch am selben Tag eingenommen. Die Russen verloren dabei 800 Soldaten durch Tot, Verwundung und Gefangenschaft. Danach kam es einen Monat lang zu keinen weiteren Kampfhandlungen, da sich die russischen Truppen nach Riga zurückzogen und die napoleonischen Truppen auf Belagerungsgeschütze aus Danzig warten mussten, die erst Anfang September eintreffen sollten. Da die Preußen in Dahlenkirchen bereits in Artilleriereichweite zu Riga lagen, überrannten ausfallende russische Truppen am 23. August diese Stellung. In ihrem Übermut verfolgten sie die fliehenden Preußen und wurden wiederum von herbeieilenden preußischen Husaren und Dragonern unter großen Verlusten zurückgedrängt. Dadurch waren sie zur Rückkehr nach Riga gezwungen und das verlassene Dahlenkirchen konnte am nächsten Tag von den Preußen neu besetzt werden.

Am 25. September drang eine russische Division aus 11.000 Mann unter General Steinheil und Löwis, die am 19. September aus Finnland Riga erreicht hatte, in das Kurland ein. Deren Ziel war es die gerade angekommenen Belagerungsgeschütze in Ruhenthal einzunehmen oder zu vernichten. So kam es am 26. September zum Gefecht bei Tomoszna unter Beteiligung des Husaren-Regiments. Angesichts der russischen Übermacht mussten sich die preußischen Truppen hinter den Eckaubach zurückziehen. Dort kam es am nächsten Morgen zu einem weiteren Gefecht. Am 28. September versuchten die Russen die Flussübergänge über die Aa in Bauske zu sichern. Tags darauf wurde der Ort von ihnen eingenommen und sie konnten nun weiter nach Ruhenthal vordringen. Jedoch traf rechtsseitig der Aa in Bauske am selben Tag eine verspätete preußische Brigade unter General Massenbach aus Friedrichstadt ein, die aufgrund der russischen Besatzung von Eckau zu einem Umweg gezwungen war. Gemeinsam mit der Brigade von General Kleist, die sich linksseits der Aa von Mitau nach Gräfenthal zurückgezogen hatte, konnten die russischen Truppen zwischen Ruhenthal und Bauske im letzten Moment aufgebracht werden. General Steinheil zog daraufhin mit seinen Truppen nach Riga zurück. In den Wochen danach konnten die napoleonischen Truppen einen Belagerungshalbkreis um Riga aufbauen, der sich von Tuckum im Westen über Eckau im Süden und Friedrichstadt im Osten erstreckte. Das Husaren-Regiment hatte zusammen mit polnischen und bayerischen Bataillonen unter General Grandjean in Friedrichstadt Stellung bezogen. Hier hatten sie immer wieder unter Offensiven von General Wittgenstein zu leiden. Am 18. November versuchte Generalmajor Weljaminow von Riga aus die Stellung in Friedrichstadt zu überrumpeln, konnte aber wieder zurückgedrängt werden.

Befreiungskriege 1813–1815

1. und 2. Eskadron
1813 1814
3. und 4. Eskadron
1813 1814

1815

Preußisch-Österreichischer Krieg 1866

Im Deutschen Krieg 1866 kam das Regiment nur in der Schlacht bei Königgrätz zum Einsatz. Die Division gehörte zum VI. Korps in der zweiten Armee des Kronprinzen. Der Aufmarschplan sah vor, hinter dem V. Armee-Korps (Steinmetz) über den Pass von Nachod nach Böhmen vorzurücken. An den Gefechten von Nachod und Skalitz waren die Husaren nicht beteiligt, da das gesamte VI. Korps während dieser Kämpfe weit zurückstand. Erst als Steinmetz zur Beobachtung von Josephsstadt abgeordnet wurde übernahm das VI. Korps die Führung und konnte bei Königgrätz die rechte Flanke der Österreicher zurückdrängen. Beim Vormarsch der 11. Division des Generals von Zastrow gegen 15:30 Uhr standen die Husaren an der linken Flanke und bildeten die Verbindung zur 12. Division. Später gegen 17 Uhr deckten sie die Artillerie des Korps vor Gegenangriffen[1].

Deutsch-Französischer Krieg 1870–1871

Als Teil des VI. Korps unter Tümpling kam das Regiment erst recht spät zum Einsatz, da dieses Korps noch bis Anfang August als Grenzsicherung gegen Österreich zurückbehalten wurde. Während der Belagerung von Paris kam das Regiment zur Armeegruppe unter von der Tann. Mit dieser Armeegruppe mussten die Husaren gegen die neu aufgestellte Loirearmee kämpfen. Diese Kämpfe endeten mit der Zerschlagung der Loirearmee bei Le Mans und der nachfolgenden Verfolgung der Reste dieser Armee im Januar 1871.

1870

1871

Erster Weltkrieg

Die Tradition übernahm in der Reichswehr die 2. Eskadron des 11. (Preußisches) Reiter-Regiments in Leobschütz.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Feldzug von 1866 in Deutschland, Kriegsgeschichtliche Abteilung des großen Generalstabes Online Verfügbar bei Google Books Seite 428

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