Waalietaube

Waalietaube
Waalietaube
Waalietaube in der Region Kédougou, Senegal

Waalietaube in der Region Kédougou, Senegal

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
Familie: Tauben (Columbidae)
Gattung: Grüntauben (Treron)
Art: Waalietaube
Wissenschaftlicher Name
Treron waalia
(Meyer, 1793)

Die Waalietaube (Treron waalia) (auch Papageitaube, Papagei-Taube, Waalie, Waalie-Taube, Waaliataube und Waalia-Taube genannt) ist eine Vogelart aus der Gattung der Grüntauben (Treron).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Körperlänge der Waalietaube beträgt 31 bis 32 Zentimeter. Sie ist damit so groß wie die Rotschulter-Grüntaube (Treron phoenicoptera), die jedoch nur in Asien vorkommt. Das Gefieder ist auf der Oberseite blass olivgrün, auf der Unterseite des Vogels hellgelb. Kopf, Hals und Brust sind in einem hellen Graugrün gehalten. Die Schultern sind weinrot, die Füße gelb. Die Pupille des Auges wird von einem leuchtend blauen Ring umgeben, die Iris ist rot.

Weibliche Waalietauben haben die gleiche Färbung wie männliche, wenn auch ein wenig blasser. Sie sind auch ein bisschen kleiner.

Unterarten

  • T. w. jubaensis: Benson 1942. Benannt nach dem somalischen Fluss Juba. Vorkommen: Somalia.

Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet von Waalietauben erstreckt sich von der arabischen Halbinsel (zum Beispiel die südliche Westküste Saudi-Arabiens sowie Jemen und das westliche Oman) über Ostafrika (zum Beispiel Kenia, Uganda, Äthiopien und das südliche Somalia mit der Insel Sokotra) bis nach Westafrika (zum Beispiel Togo, Ghana und Senegal). Die Population in Kuwait ist ausgestorben, der Gesamtbestand gilt jedoch, obwohl die Gesamtzahl laut einer Veröffentlichung des spanischen Vogelkundlers Josep del Hoyo aus dem Jahr 1997 leicht abnimmt, nicht als gefährdet. Vom Meeresspiegel bis unter 2000 Metern Höhe findet man Waalietauben auf großen, dicht belaubten Bäumen in der Nähe von Wasserstellen.

Ernährung

Waalietauben ernähren sich von Beeren, hauptsächlich Feigen.[1] Während andere Fruchttauben in freier Natur nicht unbedingt eine einzelne Fruchtart bevorzugen, wählen Waalietauben so gut wie ausschließlich die Früchte des bis circa 18 Meter hohen Feigenbaums Ficus platyphylla.[2]

Fortpflanzung

Nester werden hoch auf Bäumen gebaut, weit vom Stamm weg auf hoch gelegenen Ästen. Ein Gelege besteht aus maximal zwei Eiern, die nicht immer befruchtet sind und im Zeitraum Januar bis Mai bebrütet werden.

Waalietauben und der Mensch

Zum ersten Mal in einem Zoo konnte man Waalietauben 1898 im London Zoo sehen. Den ersten Zuchterfolg gab es 1975 im Vogelpark Walsrode. Zuchterfolg und Intensität der Federfarben scheinen von der Zusammensetzung der Ernährung abzuhängen. Mit Stand 28. März 2011 finden sich Exemplare in verschiedenen Zoos und Vogelparks. In Europa zum Beispiel Vogelpark Walsrode, im Attica Zoo im griechischen Spata (20 Kilometer östlich von Athen), im Blackbrook Zoo in Winkhill, Staffordshire, im Seaview Wildlife Encounter auf der Isle of Wight, im Five Sisters Zoo in Polbeth, West Lothian, Schottland und im Moskauer Zoo. Außerhalb Europas werden Waalietauben zum Beispiel im Breeding Centre for Endangered Arabian Wildlife in Schardscha und im Vogelpark Montecasino in Johannesburg gehalten sowie in verschiedenen Zoos der USA wie dem Reid Park Zoo in Tucson, dem Cincinnati Zoo and Botanical Garden in Cincinnati, dem Houston Zoo in Houston und dem San Antonio Zoological Gardens and Aquariums in San Antonio.[3]

Waalietauben finden sich auf Briefmarken aus der Jemenitischen Arabischen Republik (1965), Gambia (1966), der Elfenbeinküste (1966), Somalia (1968), Fudschaira (1969) und der Demokratischen Volksrepublik Jemen (1988).[4]

Literatur

  • Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld 1996, ISBN 3-7944-0184-0. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Seite 256.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alfred Brehm: Brehms Tierleben. Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882. Seiten 625 bis 627. Online auf zeno.org
  2. W. Daniel Kissling, Carsten Rahbek, Katrin Böhning-Gaesse: Food plant diversity as broad-scale determinant of avian frugivore richness. Proc. Biol. Sci. 22. März 2007, Seite 799 bis 808. Online auf Proceedings of the Royal Society (englisch)
  3. International Species Information System (englisch)
  4. Briefmarken mit dem Motiv Waalietaube auf bird-stamps.org (englisch)

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