- Paul Bocklet
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Paul Bocklet (* 21. August 1928 in Salz, Unterfranken; † 3. Juni 2009 in Würzburg) war ein römisch-katholischer Prälat. Er wurde als „Seelsorger der Politik“ bezeichnet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Paul Bocklet besuchte ab 1939 das Kilianeum, später das Alte Gymnasium in Würzburg (heute Wirsberg-Gymnasium). Nach Einsatz als Luftwaffenhelfer und Arbeits- und Militärdienst geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1947 konnte er sein Abitur erlangen. An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg studierte er Katholische Theologie und Philosophie. 1952 empfing er die Priesterweihe durch Julius Döpfner. 1968 wurde er zum Landvolkseelsorger für ganz Bayern ernannt. 1969 wurde Bocklet als jüngster Domkapitular in Bayern in das Würzburger Domkapitel berufen. 1977 wurde er zum päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.
Er war von 1977 bis 2000 Leiter des Kommissariats der Deutschen Bischöfe und des Katholischen Büros der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn und noch für kurze Zeit in Berlin und verantwortlich für die Verbindungen der Kirche zu Bundesregierung und Parlament. Ebenfalls war er Leiter der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe, Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax, sowie Co-Vorsitzender der evangelisch-katholischen Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE). Zudem war er Vorsitzender des Arbeitskreises gesellschaftlicher Gruppen im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Für sein Wirken als Vertreter der Bischöfe im politischen Bonn wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte das Lebenswerk von Paul Bocklet in einem Kondolenzschreiben und sagte, er habe „nachhaltig zum guten Verhältnis zwischen Kirche und Politik beigetragen“, Altbundeskanzler Helmut Kohl sprach von einem „unvergesslichen Mann“.[2] Altkanzler Gerhard Schröder bezeichnete ihn zu seinem 75. Geburtstag 2003 als „Priester und Seelsorger, geistlichen Begleiter und klugen Vermittler zwischen Kirche und Politik“.[1]
Bocklet starb im Würzburger Juliusspital und wurde in seiner Heimatgemeinde Salz im Landkreis Rhön-Grabfeld beigesetzt.
Er war seit Studientagen Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Normannia Würzburg im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine.
Ehrungen und Auszeichnungen
- Bayerischer Verdienstorden (1987)
- Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1994)
- Thomas-Morus-Medaille (1994)
- Handwerkszeichen in Gold (1998)
- Ernennung zum Ehrendomherren des Würzburger Doms (2000)
- Verdienstplakette der Salesianer Don Boscos (1998)
- Liborius-Wagner-Plakette der Diözese Würzburg (1998).
- Ernennung zum Apostolischen Protonotar durch Papst Johannes Paul II. (2000)
- Ehrenbürgerwürde der Heimatgemeinde Salz
- Prälat-Paul-Bocklet-Platz (2003)
Schriften
- „Unser Einsatz für die Grundwerte“, Verband alter KVer 1987, ISBN 3927545570
- „Zu viele Fremde im Land?“, Patmos 1990, ISBN 3491777968
- „Umwelt - Mitwelt - Schöpfung: Kirchen und Naturschutz“, Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege 1991, ISBN 3924374643, zusammen mit Josef Heringer, Martin Held
Einzelnachweise
- ↑ a b "Seelsorger der Politik" ist tot, 5. Juni 2009
- ↑ „Unvergesslicher“ Prälat Bocklet gestorben, Radio Vatikan, 5. Juni 2009
Weblinks
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