- Paul Christiaan Flu
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Paul Christiaan Flu (* 11. Februar 1884 in Paramaribo; † 19. Dezember 1945 in Leiden) war ein surinamischer Tropenmediziner.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Flu wurde als Kind einer gutsituierten Kaufmannsfamilie in Paramaribo geboren, die ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichte. Nach seiner Schulzeit und dem Studium an der medizinischen Schule in Paramaribo studierte er Medizin an der Universität Utrecht. Danach folgte eine Fachausbildung in Augenheilkunde und Bakteriologie.
Militärzeit
Sein Facharztstudium wurde durch die Einberufung zum Wehrdienst unterbrochen. Zur Vorbereitung auf seine künftige Tätigkeit als Gesundheitsoffizier beim Koninklijk Nederlandsch-Indisch Leger studierte er einige Monate Tropenmedizin an der Universität Hamburg.
Seine erste Station beim Militär als Gesundheitsoffizier war sein Vaterland Suriname, wo er 1908 beim Militärhospital in Paramaribo seinen Dienst antrat. Außer in der Allgemeinmedizin war Dr. Flu auch als Augenspezialist, als Chef des Pathologischen Laboratoriums und als Lehrer an der medizinischen Schule tätig. Im Juli 1911 wurde er von Suriname nach Niederländisch-Indien versetzt. Bevor er seinen Dienst als Gesundheitsoffizier beim medizinischen Laboratorium in Weltevreden im heutigen Jakarta antrat, erhielt er vom niederländischen Staat die Gelegenheit um in Berlin am Robert Koch-Institut ein Kurzstudium über die Pest zu absolvieren. Die Pest war in dieser Zeit eine weit verbreitete Plage in Indonesien.
Indonesien
Nachdem er vom Militär- in den öffentlichen Dienst übergetreten war, nahm er 1912 seine Tätigkeit am Eijkman Instituut in Weltevreden auf. Hier setzte er seine bereits in Suriname begonnene wissenschaftliche Arbeit fort und wurde in kurzer Zeit zu einem großen Experten auf dem Gebiet der Pest, Cholera, Fleckfieber, Dysenterie und Filariasis. Neben seiner medizinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit am Institut verfasste er auch zahlreiche verwissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Tropenmedizin.
Niederlande
Im Jahre 1921 folgte dann seine Ernennung zum Professor und Berufung als Dozent in tropischer Hygiene an die Universität Leiden. Bereits nach kurzer Zeit wurde er außerdem Direktor des Instituts für Tropenmedizin in Leiden. Als Anerkennung für seine umfangreiche Arbeit als Wissenschaftler wurde er 1936 von der Universität in Utrecht zum Ehrendoktor Honoris causa ernannt.
Geiselhaft
Im August 1942 wurde Flu von der deutschen Besatzung für seinen Streit um die freiheitliche Arbeit an der Universität in Leiden unter Hausarrest gestellt. Nachdem im Januar 1944 auf ein hochrangiges Mitglied der Nationaal-Socialistische Beweging in Leiden ein Anschlag verübt wurde, verschleppte die Besatzung Flu mit weiteren Prominenten aus Leiden in das Internierungslager Sint-Michielsgestel. Später überführte man Flu in das KZ Herzogenbusch. Sieben Monate nach der Befreiung der Niederlande starb Paul Christiaan Flu in Leiden.
Ehrungen
Seit 1973 trägt das Medisch Wetenschappelijk Instituut in Paramaribo seinen Namen.
Weblinks
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- Kurzbiographie (niederländisch)
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