- Oscar von Sarwey
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Oscar von Sarwey, auch in der Schreibweise Oskar, (* 1837 in Ludwigsburg; † Januar 1912 in Charlottenburg) war ein württembergischer und preußischer Offizier sowie „Militärdirigent“ der Reichs-Limes-Kommission.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Gymnasium und dem anschließenden Besuch der Kriegsschule trat Oscar von Sarwey 1857 in die württembergische Armee ein. Im März 1867 wurde er in den württembergischen Generalstab befördert und genoss dort das Vertrauen des damaligen Kriegsministers, Generalleutnant Rudolf von Wagner-Frommenhausen, sowie des Chefs des Generalstabs.[1] Später wurde er aufgrund der Militärkonvention zwischen Württemberg und Preußen als Hauptmann im Generalstab zur preußischen Armee kommandiert. In dieser Funktion nahm er als Generalstabsoffizier der kombinierten 2. Württembergischen Feldbrigade unter anderem an der Schlacht von Sedan und der Einschließung von Paris im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil.[2] Von 1883 bis 1888 war er in Straßburg Regimentskommandeur des 8. Württembergischen Infanterie-Regiments Nr.126 Großherzog Friedrich von Baden und wurde 1888 zum Generalmajor des in Stuttgart liegenden 13. Königlich Württembergischen Armeekorps und zum Kommandeur der 9. Infanterie-Brigade ernannt.[3] 1890 schied er auf eigenen Wunsch aus dem Dienst aus, wobei er ehrenhalber zum Generalleutnant befördert wurde, und ließ sich in Charlottenburg nieder. In Konkurrenz zu dem bayerischen Generalmajor und Limesforscher Karl Popp und gegen den Willen Theodor Mommsens wurde Oscar von Sarwey 1892 zum „militärischen Dirigenten“ der Reichs-Limes-Kommission berufen. Als solcher war er beratender militärischer Spezialist für alle entsprechenden Fragen im Zusammenhang mit dem Limes (Analogien zwischen römischer und moderner Militärarchitektur, strategisches Verständnis etc.). Ferner war er neben Ernst Fabricius und Felix Hettner Mitherausgeber des dreizehnbändigen Limeswerks. Von Sarwey erlag einem Schlaganfall.[1]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1870: Ritterkreuz des Militärverdienstordens[4]
- 1872: Militärverdienstkreuz[4]
- 1877: Kronenorden 3. Klasse[4]
- 1880: Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens der Württembergischen Krone[4]
- 1885: Komturkreuz 2. Klasse des Friedrichsordens[4]
- 1886: Kronenorden 2. Klasse[4]
- 1890: Komturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone[4]
- 1890: Roter Adlerorden 2. Klasse[3]
- 1895: Komturkreuz des MVO[4]
- 1910: Großkreuz des MVO[4]
- 1911: Stern zum Roten Adler Orden 2. Klasse[4]
Schriften
Herausgeberschaft
- Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, 13 Bände, gemeinsam mit Ernst Fabricius und Felix Hettner
Aufsätze
- Römische Strassen im Limesgebiet. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst 18. Jahrgang. Verlagsbuchhandlung Jacob Lintz, Trier 1899. S. 1 u. 93.
Literatur
- Rainer Braun: Frühe Forschungen am obergermanischen Limes in Baden-Württemberg. Württembergisches Landesmuseum u.a., Stuttgart 1991, S. 139 und S. 110, Abb. 71
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Guido von Frobel: Generalleutnant z. D. v. Sarwey † (Nachruf). In: Militär-Wochenblatt, Nr. 19, Band 97, Journalistischer Teil. Verlag E.S. Mittler, Berlin 1912.
- ↑ Guido von Frobel: Generalleutnant z. D. v. Sarwey † (Nachruf). In: Militär-Wochenblatt, Nr. 19, Band 97, Journalistischer Teil. Verlag E.S. Mittler, Berlin 1912. S. 401.
- ↑ a b Guido von Frobel: Militär-Wochenblatt, Band 75. Berlin 1890.
- ↑ a b c d e f g h i j Auszeichnungen von Sarweys auf der Seite eines Auktionshauses.
Kategorien:- Provinzialrömischer Archäologe
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