Peter Joseph Blum

Peter Joseph Blum
Peter Joseph Blum, 1808-1884, Bischof von Limburg (1842-1884)
Bischof Peter Joseph Blum, Fastenhirtenbrief 1855, mit Wappen.

Peter Joseph Blum (* 18. April 1808 in Geisenheim; † 30. Dezember 1884 in Limburg an der Lahn) war von 1842 bis 1884, d.h. auch in der Zeit des nassauischen und danach preußischen Kulturkampfs, römisch-katholischer Bischof der Diözese Limburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Blum wurde als Sohn eines Schusters in Geisenheim geboren und empfing am 28. März 1832 nach seinem in Bonn und Würzburg absolvierten Studium die Priesterweihe. Er wurde Domkaplan und lehrte später am Limburger Priesterseminar. Nach kurzer Tätigkeit als Pfarrer in Oberbrechen wurde er 1842 von Papst Gregor XVI. zum Bischof von Limburg ernannt. Er wurde am 20. Januar gewählt und empfing am 2. Oktober durch Johann Leonhard Pfaff, Bischof von Fulda, die Bischofsweihe. Er war vielseitig interessiert. Ein besonderes Augenmerk seiner langen Amtszeit als Bischof galt der Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Dies war eine deutliche Interessenidentität mit dem Herzogtum Nassau und seinem vorbildlichen Gesundheitssystem. Blum förderte stark die Gründung, Ansiedlung und Verbreitung von krankenpflegenden Gemeinschaften für die exemplarisch die Armen Dienstmägde Jesu Christi i.e. Dernbacher Schwestern stehen. Konsequenterweise entwickelten sie sich so zu der Kongregation des jungen Bistums. Den Bildungsimpetus Blums und des Jahrhunderts aufnehmend, fand so frühzeitig eine ärztlich geleitete, krankenpflegende Ausbildung (auch bettenferner, d.h. theoretischer Unterricht) statt, anstelle der gängigen Krankenwartung. Außerdem durchliefen alle Schwestern eine 'Grundausbildung' und entsprechend der Verwendung, eine Aus- und Weiterbildung bis hin zur Lehrerinnenausbildung. Blums Wirken und seine Verbundenheit mit der Stifterin der Gemeinschaft, Mutter Maria Katharina Kasper ließen so eine Gemeinschaft mit Modellcharakter entstehen. Deren Wirken stand auf der Höhe der Zeit, welches sich in der rapiden Ausbreitung der Gemeinschaft - auch gegen Mitbewerber - dokumentierte. Blum förderte ihr Ausbreiten in andere Diözesen, ins Ausland bis sogar in die USA. Auf dem Hintergrund des sich entwickelnden Dissens zwischen den Religionen sowie/und dem Staat, in die Blum stark involviert wird, ist hier festzuhalten, dass die Pflege- und Unterrichtstätigkeit seiner besonders geförderten Gemeinschaft keine Religionsschranken kannte.

Blum fand sich immer wieder in Kontroversen und Streitigkeiten mit dem nassauischen bzw. preußischen Staat. Höhepunkt war hier zweifellos der preußisch dominierte Kulturkampf ab 1871, d.h. nachdem der Krieg gegen Frankreich gewonnen war. Unter Bismarcks Führung wurden die Interessen der katholischen Kirche und des preußischen Staates als Gegensätze definiert. 1877 wurde er vom staatlichen Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten wegen angeblicher Überschreitung der Maigesetze abgesetzt. Blum flüchtete ins Exil nach Böhmen, wo er im Schloss Haid (bei Eger) des katholischen Fürsten Karl zu Löwenstein Zuflucht fand. Erst 1883 konnte er nach Limburg zurückkehren.

Blum gilt als einer der großen Persönlichkeiten der katholischen Kirche im Kulturkampf. Er wurde im Limburger Dom begraben. Sein Grabmal stammt vom Architekten Max Meckel.[1]

Einzelnachweise


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