- Rachelshausen
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Rachelshausen Stadt GladenbachKoordinaten: 50° 47′ N, 8° 32′ O50.7880555555568.5294444444444400Koordinaten: 50° 47′ 17″ N, 8° 31′ 46″ O Höhe: 400–428 m ü. NN Fläche: 3,02 km² Einwohner: 177 Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 35075 Vorwahl: 06462 Rachelshausen ist der höchstgelegene Stadtteil von Gladenbach im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen.
Der Ort liegt nordwestlich von Gladenbach im Gladenbacher Bergland und damit im Naturpark Lahn-Dill-Bergland direkt am 552 m hohen Daubhaus. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3288.
Auf dem Daubhaus, im Norden des Ortes, befindet sich eine bislang noch unerforschte vorgeschichtliche Ringwallanlage.
Durch Rachelshausen verlief ehemals die Trasse der sehr bedeutenden hochmittelalterlichen Handelsstraße, der Leipzig-Kölner-Fernhandelsstraße, auch Brabanter Straße genannt, weil sie bis nach Antwerpen im Herzogtum Brabant führte. Bei Rachelshausen musste der steile Anstieg zu der Bottenhorner Hochfläche bewältigt werden.
Erstmals urkundlich genannt wurde das Dorf im Jahre 1336 als Racheboldishusin. 1354 verkauft Ruprecht von Rachelshausen sein Gut zu Hülshof dem Kloster Altenberg bei Wetzlar.
Seit 1880 wurde in den nahegelegenen Steinbrüchen Diabas [1] bis Mitte des vorigen Jahrhunderts gebrochen und verarbeitet. Schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Roteisenstein gewonnen [2].
Inhaltsverzeichnis
Diabasvorkommen Rachelshausen
Diabas [3] ist ein Gestein vulkanischen Ursprungs, das im Rheinischen Schiefergebirge weit verbreitet auftritt. In seiner chemischen Zusammensetzung ähnelt es dem Basalt, der im Vogelsberg und im Westerwald vorkommt. Allerdings ist Diabas wegen seines Alters, seiner besonderen Entstehung und seiner Mineralzusammensetzung doch viel anders.
Diabase entstanden im Lahn-Dill-Bergland im Devon und Unterkarbon. Sie drangen in die Schwächezonen der Erdrinde ein, die beim Beginn der Faltung des Rheinischen Schiefergebirges entstanden. Heute treten sie als Ganggestein auf, teilweise auch als Deck-Diabase, die bis zur Erdoberfläche vordrangen und sich dann als Deckenergüsse ausbreiteten. Teilweise traten die Diabase auch am Meeresgrund aus. Dadurch erstarrten sie als sogenannte Kissenlava in runden sack- oder kissenförmigen Formen. Die äußere Kruste dieser "Kissen" erstarrte durch die Reaktion mit Meerwasser zu einem „Gals“, das wesentlich schneller verwitterte als der eigentliche Diabas. Dadurch finden sich in den höheren Partien des Diabasaufschlusses große, runde Blöcke mit unregelmäßiger narbiger Oberfläche, die von der Steinindustrie meist als Findlinge bezeichnet werden und als „Schmucksteine“ bei der Garten- und Landschaftsgestaltung Verwendung fanden.
Im frischen Bruch sind Diabase und verwandte Gesteine grün-schwarz, deswegen werden sie auch als Grünsteine (Hinterländer Grünstein) bezeichnet. Sie verwittern braun-rot.
Rachelshäuser Diabas
Ultrabasischer Typ des unterkarbonischen Magmatismus. Nicht durch Übergange mit den basischen Diabasen und Olivindiabasen verbunden. Intrustiv in devonischen Gesteinen.
Charakteristische schwarzbraune, unregelmäßig genarbte Verwitterungsrinde (Farbe des frisch ausgegrabenen Gesteins: schwarzgrün). Die „Flammung“ oder Zeichnung wird durch Anreicherung von Plagioklasen (Kafka, Kalifeldspäten) bewirkt, die in diesen Partien bis zu 54% betragen kann.
Mineralogische Zusammensetzung:
- 49 % Olivin (der zum großen Teil in Serpentin umgewandelt ist)
- 36 % Augit (der zum großen Teil in Chlorid umgewandelt ist)
- 10 % Plagioklas (Kalkalkalifeldspat) mit hohem Calcium-Anteil (Anorhit-Komponente 88 %)
- 5 % Picotit (Eisenchromspinell), Apatit, Granat, Kupferkies, Pentlandit (Nickel-Erz)
- Alter des Diabas: ca. 400 bis 450 Millionen Jahre
Ortsname
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