Raimund von Klebelsberg

Raimund von Klebelsberg

Raimund von Klebelsberg (* 1886 in Brixen; † 1967 in Innsbruck) war ein österreichischer Geologe und Hochgebirgsforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Forschertätigkeit

Raimund Wilhelm Werner von Klebelsberg zu Thumburg stammt aus einer altadeligen Familie und wurde in Brixen, im heutigen Südtirol geboren. Er studierte Geologie in München und Wien und promovierte 1910 an der Universität Wien mit einer paläontologischen Dissertation.

1913 nahm Klebelsberg als Geologe an der ersten Pamir Expedition des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in West-Turkestan teil, wodurch seine Aufmerksamkeit auf die Hochgebirgsforschung gelenkt wurde. Klebelsberg blieb dem Alpenverein immer treu verbunden, war von 1934–1938 erster Vorsitzender des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und leitete zwischen 1918 und 1964 den AV-Gletschermessdienst.

Während des Ersten Weltkrieges leistete er aktiven Militärdienst. 1915 habilitierte er im Fronturlaub in Innsbruck. 1919 begann sein Dienst an der Universität Innsbruck, 1921 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und trat die Nachfolge von Josef Blaas als Leiter des Instituts für Geologie und Paläontologie an. 1925 folgte das Ordinariat, 1958 die Emeritierung. Klebelsberg war im Studienjahr 1933/34 und während der Zeit des Nationalsozialismus von 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Rektor der Universität Innsbruck. Nach dem Krieg wurde er des Amtes enthoben und erst 1949 als ordentlicher Professor in aller Form mit voller Rehabilitierung wiederbestellt.

Die Hauptgebiete seiner wissenschaftlichen Tätigkeit waren die regionale Geologie von Tirol, die Geologie der Alpen und insbesondere die Glazialgeologie. Er verfasste über 600 Publikationen, begründete zwei Fachzeitschriften – 1923 die Buchreihe „Schlern-Schriften“, 1950 die neue Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie – und gab diese bis zu seinem Lebensende alleine heraus.

Auszeichnungen

Schriften

  • Beiträge zur Geologie Westturkestans, 1922
  • Geologischer Führer durch die Südtiroler Dolomiten, 1928
  • Geologie von Tirol, 1935
  • Handbuch der Gletscherkunde und Glazialgeologie, 1948/49

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klebelsberg — ist der Familienname folgender Personen: Ernst Klebelsberg (1883–1957), von 1925 bis 1950 Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Heil und Pflegeanstalt Hall Raimund von Klebelsberg (1886–1967), österreichischer Geologe und Hochgebirgsforscher D …   Deutsch Wikipedia

  • Klebelsberg zu Thumburg — Klebelsberg zu Thụmburg,   Raimund von, österreichischer Geologe, * Brixen 14. 12. 1886, ✝ Innsbruck 6. 6. 1967; ab 1921 Professor in Innsbruck; bedeutender Glaziologe und Alpengeologe.   Werke: Geologie von Tirol (1935); Handbuch der… …   Universal-Lexikon

  • Kleinglockner — pd1pd2pd4 Kleinglockner K …   Deutsch Wikipedia

  • Rötspitze — von Norden aus gesehen Höhe 3.495 m ü. A …   Deutsch Wikipedia

  • Schneebiger Nock — von Norden, links des Gipfels im Gratverlauf zunächst P.3203, dann Fernerköpfl, Frauenköpfl und Magerstein …   Deutsch Wikipedia

  • Kellenspitze — pd1pd5 Kellenspitze Kellespitze von Schneidspitze Höhe …   Deutsch Wikipedia

  • Similaun — Südseite mit Niederjochferner im Jahre 2005 Höhe …   Deutsch Wikipedia

  • Willi Rickmer Rickmers — (* 1. Mai 1873 in Lehe, heute ein Stadtteil von Bremerhaven; † 15. Juni 1965 in München) war ein deutscher Bergsteiger, Skipionier, Forschungsreisender und Sammler. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1.1 Jugend und Ausbildung …   Deutsch Wikipedia

  • Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins — Kunstbeilage in der Zeitschrift im Jahrgang 1898, Farblithografie nach einem Gemälde von Edward Theodore Compton des Pizzo Tresero Die Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins war eine seit 1872, nach dem Zusammenschluss der… …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Hütte — DAV Schutzhütte Kategorie I Lage Schwarzensteinalm im oberen Zemmgrund; Bundesland Tirol …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”