Rambergit

Rambergit
Rambergit
Andere Namen
  • IMA 1995-028
Chemische Formel MnS
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.45 (8. Auflage: II/C.13-50) (nach Strunz)
02.08.07.04 (nach Dana)
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse dihexagonal-pyramidal 6mm\ [1]
Farbe rotbraun, dunkelbraun bis schwarz
Strichfarbe braun
Mohshärte 4 [2]
Dichte (g/cm3) 5,43
Glanz Harzglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben, spröde
Spaltbarkeit deutlich nach {001} und {110}
Habitus

Rambergit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung MnS, ist also chemisch gesehen ein Mangansulfid.

Rambergit entwickelt nur millimetergroße, undurchsichtige Kristalle von hexagonalem, prismatischem oder pyramidalem Habitus und rotbrauner, dunkelbrauner bis schwarzer Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Rambergit 1996 in einem Bergwerk bei Garpenberg in der schwedischen Gemeinde Hedemora und beschrieben durch Mariusz P. Kalinowski[3], der nach dem schwedischen Professor der Mineralogie und Petrologie Hans Ramberg (1917–1998) benannte. [2]

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Rambergit zur Abteilung der „Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1“. Die 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach der Art der beteiligten Kationen und das Mineral steht somit entsprechend in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag), usw.“, wo es zusammen mit Cadmoselit, Greenockit, Hypercinnabarit und Wurtzit eine eigene Gruppe bildet.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rambergit der Unterabteilung der „Sulfide einschließlich Seleniden und Telluriden mit der allgemeinen Zusammensetzung AmBnXp sowie dem Stoffmengenverhältnis (m+n):p=1:1“. Dort findet er sich zusammen mit Cadmoselit, Greenockit und Wurtzit in der Wurtzitgruppe (Hexagonal: P63mc).

Bildung und Fundorte

Rambergit bildet sich in sauerstofffreien Sedimentschichten, die mit organischem Material angereichert sind.

Neben seiner Typlokalität Garpenberg in Schweden konnte Rambergit bisher (Stand: 2009) an drei weiteren Fundorten nachgewiesen werden: Im Gotlandtief in der Ostsee; in einem Bergwerk bei Ronneburg (Thüringen) in Deutschland sowie im Bergwerk „Hirogawara“ bei Chichibu (Honshū) in Japan. [2]

Kristallstruktur

Rambergit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63mc mit den Gitterparametern a = 3,982 Å und c = 6,445 Å[4] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Rambergite (englisch)
  2. a b c Mindat - Rambergite (englisch)
  3. SGU Sveriges geologiska undersökning (Geological Survey of Sweden) - GeoRegister Record of Garpenberg Norra (englisch)
  4. American Mineralogist Crystal Structure Database - Rambergite (englisch, 2001)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wurtzit — in hexagonaler, tafeliger Ausbildung aus der Yaogangxian Mine, Hunan, China Chemische Formel ZnS Mineralklasse Sulfide, Sulfosalze 2.CB.45 (8. Auflage: II/C.13 10) (nach Strunz) 02.08.07.01 (n …   Deutsch Wikipedia

  • Cadmoselit — Chemische Formel CdSe Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.45 (8. Auflage: II/C.13 40) (nach Strunz) 02.08.07.03 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal Kristallklasse dihexagonal pyramidal …   Deutsch Wikipedia

  • Alabandin — Alabandit Kristallstufe aus der Uchucchacua Mine, Provinz Oyon, Peru Gesamtgröße der Stufe ca. 7,5 x 3,8 cm; größter Einzelkristall ca. 2,5 cm Chemische Formel α MnS …   Deutsch Wikipedia

  • Braunsteinblende — Alabandin Chemische Formel MnS Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze II/C.15 30 (8. Aufl.) ; 2.CD.10 (9. Aufl.) (nach …   Deutsch Wikipedia

  • Braunsteinkies — Alabandin Chemische Formel MnS Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze II/C.15 30 (8. Aufl.) ; 2.CD.10 (9. Aufl.) (nach …   Deutsch Wikipedia

  • Hexagonales Kristallsystem — Das hexagonale Kristallsystem gehört zu den sieben Kristallsystemen der Kristallographie. Es umfasst alle Punktgruppen mit einer sechszähligen Dreh oder Drehinversionsachse. Das hexagonale Kristallsystem ist mit dem trigonalen Kristallsystem eng… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Mangan(II)-sulfid — Kristallstruktur Mn2+      S2− …   Deutsch Wikipedia

  • Manganblende — Alabandin Chemische Formel MnS Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze II/C.15 30 (8. Aufl.) ; 2.CD.10 (9. Aufl.) (nach …   Deutsch Wikipedia

  • Manganglanz — Alabandin Chemische Formel MnS Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze II/C.15 30 (8. Aufl.) ; 2.CD.10 (9. Aufl.) (nach …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”