Reh Kendermann

Reh Kendermann

Die inhabergeführte Weinkellerei Reh Kendermann hat ihren Hauptsitz in Bingen am Rhein. Sie entstand 1999 aus dem Zusammenschluss der Kellereien Carl Reh, Leiwen, und Hermann Kendermann, Bingen. Reh Kendermann bezieht Trauben und Most von Vertragswinzern in den Anbaugebieten Pfalz, Rheinhessen. Eigene Weinberge besitzt der Familienbetrieb an der Mosel und im Südwesten Rumäniens bei Oprisor. Derzeit ist das Unternehmen größter Exporteur für deutsche Markenweine.[1] Im Jahr 2009 erwirtschaftete Reh Kendermann rund 82 Millionen Euro. Als erste Weinkellerei führte Reh Kendermann 1995 das heute weitverbreitete Verfahren der Kaltvergärung ein. Zum Sortiment der Kellerei gehört unter anderem die meistverkaufte deutsche Weinmarke Black Tower. In Deutschland hat Reh Kendermann 151 Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Standards

Das Unternehmen ist nach der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001:2000, BRC Standard „Grade A“ sowie International Food Standard „higher level“ zertifiziert. Die Kellerei gibt an den strengen Anforderungen des HACCP Systems zu folgen. Sämtliche Weine aus der Bio-Linie entsprechen den Vorschriften des „ökologischen Landbaus“ gemäß der VO (EWG) Nr. 2092/91. Die Weine aus der Kendermanns-Rebsorten-Linie sind nach den Grundsätzen des „Kontrolliert umweltschonenden Weinbaus“ (KUW) produziert.

Geschichte

Carl Reh gründete im Jahr 1920 ein Handelsunternehmen für Trauben, Most und Wein in Leiwen an der Mosel. Sieben Jahre später baute er die erste größere Kellerei mit Büro- und Wohngebäuden ebenfalls in Leiwen. In den Folgejahren mietet er aus Platzgründen weitere Kellereien an. Als erster Winzer an der Mosel lagert Reh 1936 seine Weine in geschmacksneutralen, mit Glasfliesen verkleideten Behältern und kauft Qualitätslagen der Mosel zu.

Bereits im Jahr 1949 erhält die Kellerei einen Staatsehrenpreis für Weinbau von Peter Altmeier Minister für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten für seine besonderen Leistungen im Weinbau in Rheinland-Pfalz. Sohn Günther Reh teilte sich bereits im Alter von 21 Jahren die Geschäftsleitung mit seinem Vater. Aufgrund der guten Geschäftslage wurde kräftig investiert und es entstand bis 1956 eine der damals modernsten Weinkellereien Europas mit vollautomatischer Abfüllanlage.

Eine Zäsur bedeutet der Tod von Carl Reh im Jahr 1962. Der Firmengründer stirbt im Alter von 64 Jahren, Sohn Günther Reh übernimmt die alleinige Geschäftsführung. Mit dem weiteren Ausbau des Getränkesortiments und des Weinbauprogramms sowie mit dem Erwerb branchennaher Firmen erneuert Günther Reh die Vermarktungsformen in den nachfolgenden Jahren.

Die nächste Generation in Person von Carl Reh junior, Enkel des Firmengründers, übernimmt 1987 die Geschäftsführung. Der Erwerb der Hermann Kendermann GmbH durch die Kellerei Carl Reh GmbH & Co. KG findet im Jahr 1992 statt. Als eine der ersten Weinkellereien führt Reh Kendermann 1995 die Kaltvergärung ein. Carl Reh kreiert für Black Tower ein neues Image: Die Marke wird Sponsor des Teams Williams-Renault der Formel 1. Bereits ab 1996 etabliert die Kellerei ein durchgängiges Qualitätssystem vom Weinberg bis zur Flasche. 1999 erfolgt die Zusammenführung der beiden Kellereien Carl Reh und Hermann Kendermann GmbH zur Reh Kendermann Weinkellerei GmbH. Seitdem befinden sich in Bingen der Hauptsitz der Firma mit Verwaltung, Geschäftsleitung, Vertrieb, Kellerei, Abfüllung, Weinlager Inland und Export.

Carl Reh erwirbt 2001 rund 350 Hektar Weinland im Südwesten Rumäniens, in der Kleinen Walachei von denen zunächst rund 50 Hektar bewirtschaftet werden. Aber auch im Heimatland kauft das Unternehmen Spitzenlagen für Riesling in Leiwen und Trittenheim an der Mosel im Folgejahr zu. In Rumänien wird 2003 die Anbaufläche um mehr als 20 Hektar erweitert. Insgesamt sind 70 Hektar bepflanzt. Das internationale Weinmagazin „Weinwelt“ zeichnet Reh Kendermann 2004 als „Riesling-Kellerei des Jahres“ aus.

Die Hauptmarke Black Tower erreicht 2005 einen Absatz von 900.000 Cases (12er Karton Wein). In Rumänien werden 2006 weitere Flächen mit Reben bepflanzt, sodass die bewirtschaftete Rebfläche nun bei 180 Hektar liegt. Die Weinkellerei erwirbt 2008 in Böchingen/Pfalz einen Hochtankkeller, was eine Ausweitung der Tankkapazität um 15 Millionen auf insgesamt rund 45 Millionen Liter bedeutet. Im Februar erreicht die Marke Black Tower die Zielmarke von 12 Millionen verkauften Flaschen. Damit ist Black Tower der meistverkaufte deutsche Markenwein weltweit. Im Juli übernimmt Reh Kendermann die Novini Weinkellerei, früher Zentralkellerei rheinischer Winzergenossenschaften eG, Gau-Bickelheim. Im rumänischen Oprisor, dem Sitz der Carl Reh Winery, sind rund 250 Hektar bepflanzt, rund 170 Hektar der Rebfläche stehen in Ertrag.

2009 erhält Carl Reh die Auszeichnung „Weinunternehmer des Jahres national“ des Meininger Verlags.[2] Das Unternehmen feierte 2010 sein 90. Jubiläum.

Auszeichnungen

  • Kendermanns Dornfelder halbtrocken 2009 - Gold Mundus Vini 2010
  • Val Duna Cabernet Sauvignon 2009 - Gold Mundus Vini 2010
  • Val Duna Merlot Rosé 2009 - Gold Mundus Vini 2010
  • Lindemans BIN 45 Cabernet Sauvignon 2008 – Gold Mundus Vini 2010
  • Kendermanns Merlot 2009 - Gold Berliner Wein Trophy 2010
  • Kendermanns Riesling Terroir Kalkstein 2008 – Gold Berliner Wein Trophy 2010
  • Roter Hang 2008 – Gold Berliner Wein Trophy 2010
  • Black Tower Dornfelder Pinot Noir 2009 – Gold Berliner Wein Trophy 2010
  • Carl Reh Limited Edition Riesling 2008 – Gold Berliner Wein Trophy 2010
  • „Weinunternehmer des Jahres national“ für Carl Reh (Weinfachverlag Meininger 2009)
  • Rieslingkellerei des Jahres (Weinmagazin „Weinwelt“ 2004)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Information auf reizkraft.com
  2. Information auf meininger.de
49.959397.94721

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