- Chloramin T
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Strukturformel Allgemeines Name Chloramin T Andere Namen - Tosylchloramid-Natrium (INN)
- Natrium-N-Chlor-(4-Methylbenzol)sulfonamid
Summenformel C7H7ClNNaO2S CAS-Nummer 127-65-1 (Anhydrat)
7080-50-4 (Trihydrat)PubChem 10198484 Kurzbeschreibung weißer Feststoff mit chlorähnlichem Geruch[1]
Eigenschaften Molare Masse 227,65 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Löslichkeit mäßig in Wasser (150 g·l−1 bei 20 °C)[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 302-314-334 EUH: 031 P: 280-301+330+331-305+351+338-304+341-309-310 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Ätzend (C) R- und S-Sätze R: 22-31-34-42 S: (1/2)-7-22-26-36/37/39-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Chloramin T bildet ein weißes kristallines Pulver mit schwachem chlorähnlichem Geruch, löst sich mäßig in Wasser (150 g/l bei 20 °C), und ist unlöslich in unpolaren organischen Lösungsmitteln. Es lässt sich unzersetzt aus heißem Wasser umkristallisieren, gibt beim Erhitzen bei ca. 60 °C sein Kristallwasser ab und kann ab 130 °C explosionsartig zerfallen. Bei einer Temperatur von ca. 167 °C zersetzt es sich explosionsartig.[1] An Luft zersetzt es sich allmählich.[3]
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Chloramin T kann durch die Umsetzung von Natriumhypochlorit hergestellt werden. Natriumhypochlorit kann hierbei auch in situ aus Natronlauge und Chlor hergestellt werden.[4]
Weitere Eigenschaften
Chloramin T wirkt in wässriger Lösung wie Hypochlorit[4], besitzt demgegenüber jedoch den Vorteil der längeren Haltbarkeit. Außerdem ist es weniger aggressiv, z. B. gegen die Haut oder andere organische Materialien.
Da Chloramin T sich langsam an der Luft zersetzt und lichtempfindlich ist, muss es unbedingt dunkel gelagert und in einem gut verschlossenem Gefäß aufbewahrt werden. Die Haltbarkeit von Chloramin-T-Lösungen in 0,1- bzw. 2-%iger Konzentration wird mit 2 Jahren angegeben.[5]
Verwendung
Medizin und Technik
Chloramin T besitzt eine hohe bakterizide Wirkung und ist ein kräftiges Oxidationsmittel. Es wird deshalb als Desinfektionsmittel, Antiseptikum und Desodorans in Medizin und Technik verwendet.[3]
Nachweisreagenz
Chloramin T kann zum Nachweis von Bromid und Iodid in Lösung verwendet werden.
In wässriger Lösung entsteht Hypochlorit durch Hydrolyse, welches mit Salzsäure zu Chlor und Chlorid synproportioniert.
Entsprechend der elektrochemischen Spannungsreihe oxidiert das entstandene Chlor zunächst Iodide zu elementaren Iod und danach Bromide zu Brom. In organischen Lösemitteln wie n-Hexan, Dichlormethan oder Ether sind daraufhin die charakteristischen Färbungen zu erkennen.[6]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Eintrag zu Chloramin T in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4.1.2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 127-65-1 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ a b Chemicalland.com.
- ↑ a b M. Shetty, T. B. Gowda, A Study of Substituent Effect on the Oxidative Strengths of N-Chloroarenesulphonamides: Kinetics of Oxidation of Leucine and Isoleucine in Aqueous Acid Medium, in: Z. Naturforsch. B 2004, 59, 63–72.
- ↑ ADKA Service-Abteilung(Hrsg.): Herstellungsvorschriften aus Krankenhausapotheken. Formularium hospitale, Loseblattsammlung (Stand: 6. Ergänzungslieferung 2005). Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart.
- ↑ Dirk Häffner: Arbeitsbuch qualitative anorganische Analyse. 2. überarbeitete Auflage, Govi-Verlag, ISBN 3-7741-0997-4 S.124.
Kategorien:- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Sensibilisierender Stoff
- Ätzender Stoff
- Medizinische Hygiene
- Benzolsulfonamid
- Chloramin
- Natriumverbindung
- Nachweisreagenz
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