Riedener Tuff

Riedener Tuff

Riedener Tuff oder auch Riedener Tuffgestein genannt, wird bei Rieden bei Mayen in der Vulkaneifel in einem Steinbruch im Bundesland Rheinland-Pfalz gebrochen. Es handelt sich um einen vulkanischen Tuff, der aus verfestigten vulkanischen Aschen entstand. Dieses Gestein entstand im Quartär.

Inhaltsverzeichnis

Geologie

Die Vulkaneifel wird in die Hocheifel, West- und die Osteifel eingeteilt. Die ältesten vulkanischen Ausbrüche fanden vor rund 45 bis 24 Millionen Jahren in der Hocheifel statt. In der Westeifel begann der Vulkanismus dann wieder vor 700.000 Jahren mit der Bildung von Schlackenkegeln und Maaren. In der Osteifel begannen die vulkanischen Aktivitäten vor 500.000 Jahren. Vor 450.000 bis 350.000 Jahren wurden im Bereich Rieden riesige Mengen von Bims und vulkanischer Asche ausgestoßen, wodurch mehrere Tuffe entstanden, darunter auch der Riedener Tuff.

Der letzte große Vulkanausbruch fand in der Eifel vor etwa 13.000 Jahren am Laacher See statt. Danach gab es nur noch eine kleinere Eruption, die vor 11.000 Jahren zur Entstehung des Ulmener Maars führte.[1]

Der Riedener Kessel liegt im Westen des Laacher Vulkanfeldes und die Größe dieses Tuff-Vorkommens umfasst etwa 1,5×2,5 km.[2] Abgebaut wird dieses Tuffgestein in einem Steinbruch im Thürer-Wald.

Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand

Beim Riedener Tuff handelt sich um einen fein- bis grobkörnigen bläulichgrüngrauen Leucitit-Tuff mit einzelnen Komponenten bis zu einer Größe von 10 Millimeter.

Riedener Tuff besteht aus 79 Prozent Festbestandteilen, davon sind 32 Prozent Glas, opake und mikrolithische Bestandteile und die Gesteinsbruchstücke betragen 47 Prozent (Bims, Schiefer, Sandstein, Glas). 21 Prozent seines Mineralbestand sind Augit, Leucit, Nephelin, Nosean, Sphen, opake Bestandteile; sein sichtbarer Porenraum beträgt 21 Prozent.[3]

Verwendung

Typisches Riedener Tuffsteinhaus aus den 1920er Jahren

Verwendet wurde er als Massivbaustein, Treppen-, Boden und Wandplatten, Fensterbänke, Grabmale und für die Steinbildhauerei. Er ist als Nutzgestein gut verwitterungsbeständig. Die Marienkapelle in Rieden und weitere Häuser dort besteht aus diesem Gestein. Verwendet wird dieser Naturstein auch als Backofenstein und hierfür ist er aufgrund seiner Feuerfestigkeit und Wärmespeicherfähigkeit besonders geeignet.

Ähnliche Gesteine

Ähnliche Gesteine befinden sich in der Eifel. Der Riedener Tuff unterscheidet sich von dem hellbeigen Weiberner Tuff und Ettringer Tuff durch eine Grünfärbung.

Literatur

  • Wolf-Dieter Grimm, Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Lipp-Verlag. München 1990. ISBN 3-87490-535-7

Einzelnachweise

  1. Hans-Ulrich Schmincke: Vulkanismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-17471-2.
  2. Download der Diplomarbeit von Michael Mett von 2004, S. 10, auf www.mpva.de
  3. Grimm: Bildatlas Denkmalgesteine, Gesteins Nr. 046 (siehe Literatur)

Weblinks

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