Robert Fleck

Robert Fleck

Robert Fleck (* 3. Juli 1957 in Wien) ist ein österreichischer Kunsthistoriker und Ausstellungskurator. Er ist Intendant der Bundeskunsthalle in Bonn.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Fleck wuchs in Wien in einem Nachbarhaus der Mühl-Kommune auf, seine Familie war mit Otto Mühl bekannt.[1] 1962 bis 1967 besuchte er das Lycée Français de Vienne und anschließend das Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie, das er mit der Matura 1975 abschloss.

Von 1976 bis 1977 studierte er an der Universität Wien Kunstgeschichte, Geschichte, Geografie und Sport und von 1977 bis 1981 an der Universität Innsbruck Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie. Von 1978 bis 1981 war er Mitarbeiter in der Galerie nächst St. Stephan und anderen Wiener Avantgarde-Galerien. Anschließend ging er nach Paris und studierte an den Universitäten Paris I-Sorbonne und Paris VIII-Saint-Denis und dem Collège de France unter anderem bei Gilles Deleuze, Jean Baudrillard und Michel Foucault Ästhetik, Philosophie und Geschichte. Er wurde mit einem Thema zur Geschichte der Demokratie an der Universität Innsbruck zum Dr. phil. promoviert.[2]

Wirken

Fleck lebte bis 2003 in Frankreich. Er arbeitet seit 1982 als freier Kunstautor. Von 1991 bis 1999 war er unter anderem Frankreich-Korrespondent des Kunstmagazins art, von 1991 bis 1993 österreichischer Bundeskurator für Bildende Kunst und 1998 Co-Kurator der 2. Europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst Manifesta in Luxemburg. Von 2000 bis 2003 war er Direktor der E.R.B.A.N.-Ecole Régionale des Beaux-Arts de Nantes, der Kunsthochschule in Nantes. Zuvor leitete er dort von 1998 bis 1999 das Postgraduierten-Programm.

2004 wurde Robert Fleck zum Direktor der Deichtorhallen - Haus der Photographie und Aktuelle Kunst in Hamburg berufen, die mit rund 6000 m² eine der größten Ausstellungsstätten für Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst in Deutschland ist. Flecks Anliegen war es, die Bevölkerung stärker in die Ausstellungen einzubinden und so neue Besuchergruppen zu erschließen. Der zwischen der Hallen gelegenen Deichtorplatz wurden verstärkt für Präsentationen im Außenraum genutzt. Über die Aussendung von „Botschaftern“ der Deichtorhallen in andere Stadtteile wollte er mit verschiedenen sozialen Gruppen der Stadt in einen Dialog zu treten.

In der großen Deichtorhalle zeigte Fleck auf 4.000 m² umfangreiche monographische Ausstellungen, unter anderem von Jiri Dokoupil, Michel Majerus, Jonathan Meese, Hans Haacke, Erwin Wurm, Georg Baselitz, Fischli & Weiss, Stephan Balkenhol. Im Haus der Photographie, der kleinen Deichtorhalle, waren Ausstellungen zu unterschiedlichen historischen und aktuellen Positionen des Mediums Fotografie zu sehen.

2008 wurde Fleck als Nachfolger von Wenzel Jacob zum Intendant (Direktor) der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, der Bundeskunsthalle in Bonn berufen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Robert Fleck: Die Mühl-Kommune: freie Sexualität und Aktionismus - Geschichte eines Experiments, König, Köln, 2003, S. 291.
  2. Thema der Dissertation: Gleichheit auf den Barrikaden. Die Revolution von 1848 in Paris. Die Rolle der Künstler und die Erfindung der Demokratie und des Sozialstaats

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