Roland Kuhn

Roland Kuhn

Roland Kuhn (* 4. März 1912 in Biel; † 10. Oktober 2005 in Scherzingen, reformiert, heimatberechtigt in Bern) war ein Schweizer Psychiater.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Roland Kuhn kam am 4. März 1912 in Biel als Sohn des Buchhändlers und Verlegers Ernst Kuhn und der Alice geborene Schneider zur Welt. Nach Schulbesuchen in Biel nahm Kuhn ein Studium der Medizin in Bern und Paris auf, das er 1937 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Dr. med. abschloss.

In der Folge war Kuhn bis 1939 als Assistenzarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Waldau Bern, anschliessend als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen tätig, als deren Direktor er von 1971 bis 1980 fungierte. Danach leitete er eine Privatpraxis in Scherzingen. Dazu habilitierte er sich 1957 an der Universität Zürich, an der er ab 1966 als Titularprofessor lehrte.

Roland Kuhn war verheiratet mit der Psychiaterin Verena Gebhart-Kuhn. Er verstarb am 10. Oktober 2005 fünf Monate vor Vollendung seines 94. Lebensjahres in Scherzingen.

Wirken

Roland Kuhn gilt als Pionier der Rorschachforschung. Während seines Aktivdiensts baute er die fliegerärztlichen Eignungsuntersuchungen für Piloten auf. 1956 entdeckte er das erste Antidepressivum. Daneben beschäftigte er sich mit der Daseinsanalyse. Zudem hielt er zahlreiche Vorträge und publizierte über 190 wissenschaftliche Arbeiten.

Werke (Auswahl)

  • Der Rorschachsche Formdeutversuch in der Psychiatrie, 1940
  • Über psychische Hygiene, 1961
  • Kinderpsychiatrie im Kanton Thurgau, 1966
  • Psychiatrie mit Zukunft, 2004

Ehrungen

  • 1993 ernannte die ehemalige Gemeinde Scherzingen Roland Kuhn zu ihrem Ehrenbürger.
  • 2004 wurde Roland Kuhn die Hans-Prinzhorn-Medaille überreicht.

Literatur

  • Psychiatrie in Selbstdarstellung, herausgegeben von Ludwig Jakob Pongratz, 1977, S. 219-257
  • 150 Jahre Münsterlingen, herausgegeben von Jürg Ammann, Karl Studer, 1990, mit Bibliographie

Weblinks


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