Roßbach (Biebergemünd)

Roßbach (Biebergemünd)
Roßbach
Gemeinde Biebergemünd
Koordinaten: 50° 10′ N, 9° 18′ O50.1622222222229.2941666666667189Koordinaten: 50° 9′ 44″ N, 9° 17′ 39″ O
Höhe: 189–217 m ü. NN
Einwohner: 789
Eingemeindung: 1971
Eingemeindet nach: Gemeinde Bieber
Postleitzahl: 63599
Vorwahl: 06050

Roßbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Biebergemünd im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Roßbach liegt im Naturpark Spessart am Fuße des Kerkelberges auf einer Höhe von 194 m über NN, 8,5 km südöstlich von Gelnhausen. Nordöstlich am Ort vorbei verläuft die Bundesstraße 276, die Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee.

Geschichte

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1339. Die Schreibweise des Ortsnamens entwickelte sich von Rossebach (1339) und Rospach (1598) zum heutigen Roßbach.

Rossbach gehörte zum Amt Bieber, einem Lehen von Kurmainz, zunächst an die Grafen von Rieneck. Durch Erbschaft gelangte 1333 die Hälfte des Amtes – und damit auch Roßbach – an die Herren von Hanau.[1] Es entstand also ein Kondominat. Bei der Teilung der Grafschaft Hanau 1458 kam die Hanauer Hälfte des Kondominats zur Grafschaft Hanau-Münzenberg. 1559 starben die Grafen von Rieneck aus. Ihre Rechte fielen an Kurmainz zurück. Roßbach lag nun in einem zwischen Kurmainz und der Grafschaft Hanau-Münzenberg gemeinsamen Kondominat, wobei die Hanauer Hälfte weiter ein Lehen von Kurmainz war.

Das Dorf gehörte zur Pfarrei Bieber und wurde in der Reformation lutherisch. 1684 wurde das Kondominat zwischen Mainz und Hanau durch einen Vertrag aufgelöst: Das Amt Bieber - und damit auch Roßbach - wurde zusammen mit dem Amt Lohrhaupten vollständig an Hanau übertragen. Mainz erhielt dafür das ebenfalls gemeinschaftliche Amt Partenstein vollständig. Das Amt Bieber blieb aber ein Lehen von Mainz.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte Graf von Hanau und die Grafschaft Hanau-Münzenberg fiel an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. 1821 kam es in der ehemaligen, nun „Kurfürstentum Hessen“ genannten Landgrafschaft, zu einer grundlegenden Verwaltungsreform. Das Amt Bieber wurde aufgelöst, seine Gemeinden dem neu gebildeten Landkreis Gelnhausen zugeschlagen.

Zur Förderung des Erzbergbaus im Biebertal wurde 1885 die schmalspurige Spessartbahn in Betrieb genommen. Sie führte vom Bahnhof Gelnhausen über Wirtheim nach Lochborn. 1951 stellte sie ihren Betrieb ein. Ein Teil der Bahntrasse ist als Wander- und Radweg erhalten.

Zum 1. Oktober 1971 wurde Roßbach im Rahmen der Gebietsreform in Hessen ein Ortsteil der Gemeinde Bieber, die wiederum zum 1. Juli 1974 mit Biebergemünd fusionierte. Weiter ging Landkreis Gelnhausen ebenfalls 1974 im Main-Kinzig-Kreis auf.

Einwohnerentwicklung

  • 1598: 37 Haushaltungen
  • 1633: 34 Haushaltungen
  • 1753: 45 Haushaltungen mit 236 Personen
  • 1895: 355 Einwohner
  • 1939: 369 Einwohner
  • 1961: 457 Einwohner
  • 1970: 487 Einwohner

Vereinsleben

  • Freiwillige Feuerwehr Roßbach
  • RFC "Freilauf" Roßbach
  • Schützenclub "Waidmannsheil" Roßbach e.V.
  • Seniorenkreis Roßbach
  • TTC Roßbach e.V.

Weblinks

Literatur

  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926., S. 405.

Einzelnachweise

  1. Theodor Ruf: Hanau und Rieneck. Über das wechselhafte Verhältnis zweier benachbarter Adelsgeschlechter im Mittelalter. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte, 8. Bd., Nr. 6, S. 300-311 (305ff).

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