Rudolf Arthur Pastor

Rudolf Arthur Pastor

Rudolf Arthur Pastor (* 4. November 1828 in Burtscheid; † 14. November 1892 in Aachen) war ein deutscher Nadelfabrikant und königlich-preußischer Kommerzienrat.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Sohn des Tuch- und Nadelfabrikanten Philipp Heinrich Pastor (1787–1844) und der Johanna Wilhelmine Henriette Lindgens (1799–1876) absolvierte nach seiner Schulzeit eine kaufmännische Ausbildung einschließlich eines zweijährigen Studienaufenthalts in Spanien.

Anschließend übernahm er zusammen mit seinem Bruder Peter Heinrich Gotthard Pastor (1826–1892) die väterliche Nadelfabrik in Burtscheid, die fortan unter dem Namen Philipp Heinrich, Pastors Söhne firmierte. Nachdem sein Bruder aus dem Geschäft ausgestiegen, und nach New York City gezogen war, wo dieser dann das Import-Export-Unternehmen Pastor & Hardt gründete, wurde Rudolf Arthur Pastor alleiniger Inhaber des Burtscheider Unternehmens und beteiligte sich aber zusätzlich an dem Amerika-Geschäft seines Bruders.

Er setzte mit seinem Engagement den Aufschwung der Nadelfabrikation, der bereits unter seinem Vater in Aachen begonnen hatte, konsequent fort. Darüber hinaus machte er sich besonders für die Belange Burtscheids verdient, wurde zum stellvertretenden Friedensrichter sowie mehrfach sowohl zum Beigeordneten und Stadtrat als auch zum Kreisdeputierten des Landkreises Aachen ernannt und in den Provinzialrat der Rheinprovinz gewählt.

Neben seinem beruflichen Engagement widmete Pastor einen Großteil seiner Zeit öffentlichen und ehrenamtlichen Aktivitäten. So war er unter anderem:

Ehrungen (Auswahl)

Für seine vielseitigen Verdienste wurde Pastor mehrfach ausgezeichnet und erhielt unter anderem:

Familie

Rudolf Arthur Pastor war verheiratet mit Emilie Adolfine Maria Kannengießer (1827–1902), Tochter des Teppichfabrikanten Heinrich Joseph Kannengießer, mit der er vier Söhne hatte. Sein Sohn Philipp Heinrich Arthur Pastor (1856–1931) übernahm die Nadelfabrik „Philipp Heinrich, Pastors Söhne“ und überführte diese 1917 in die „Rheinische Nadelfabrik AG“, bei der es sich um einen Zusammenschluss von zwanzig Nadelfabriken innerhalb und außerhalb Aachens handelte, aus der schließlich 1955 die Rheinnadel-Automation GmbH hervorgegangen ist. Dessen Sohn Carl Arthur Pastor (1885–1960), Gerichtsassessor und Bankdirektor, Aufsichtsratsvorsitzender der AachenMünchner, wurde zum Ehrensenator und Ehrenbürger der RWTH Aachen ernannt. Auf ihn geht die Carl-Arthur Pastor-Stiftung zurück.

Ein weiterer Sohn von Rudolf Arthur, Carl Theodor von Pastor (1857–1919), wurde zunächst von 1893 bis 1899 zum Landrat des Kreises Malmedy und anschließend bis 1918 des Kreises Aachen ernannt, war von 1901 bis 1918 Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtages und wurde in den erblichen Adelsstand erhoben.

Ein dritter Sohn, Wilhelm Emil Pastor (1865–1925), erwarb eine Teilhaberschaft an den Firmen C. Nellessen & Sohn sowie J. H. Kesselkaul, wurde Regierungsassessor und war langjähriger Vorsitzender des Tuchfabrikantenvereins Aachen.

Rudolf Arthur Pastor fand ebenso wie seine Kinder seine letzte Ruhestätte in der Familiengruft auf dem Heißbergfriedhof in Burtscheid.

Literatur und Quellen

  • Hermann Friedrich Macco: Geschichte und Genealogie der Familie Pastor, Beiträge zur Genealogie rheinischer Adels- und Patrizierfamilien. Band 4, S. 175 ff, Aachen 1905.

Weblinks


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