Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas!“

Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas!“
Logo der Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas!"

Die deutsche Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas!“ wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen, um auf die schwerwiegenden Folgen aufmerksam zu machen, die das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit mit sich bringen kann.[1] Die Initiatoren der Kampagne, das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), wollen auf diese Weise dazu beitragen, dass die Zahl der Unfallopfer in Deutschland sinkt. Mit zahlreichen Maßnahmen und im Zusammenspiel mit vielen Partnern wecken sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und sensibilisieren Verkehrsteilnehmer für bestehende Gefahren.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt und Ziele

Hintergrund

In Deutschland verloren im Jahr 2009 mehr als 4000 Menschen ihr Leben im Straßenverkehr. Insgesamt gab es in den zwölf Monaten in der Bundesrepublik 2,31 Millionen Unfälle. Dabei wurden 397.671 Menschen verletzt. Ein genauer Blick auf die Zahlen von Destatis zeigt: Unangepasste Geschwindigkeit ist in Deutschland eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit Todesfolge. 2009 verloren über ein Viertel der Verkehrstoten ihr Leben aufgrund unangepasster Geschwindigkeit.[2]

Initiatoren

Die Verkehrssicherheitkampagne „Runter vom Gas!“ wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat ins Leben gerufen. Die Initiatoren erhalten Unterstützung von vielen der rund 230 DVR-Mitgliedern und weiteren Partnern, die ihre Fachkompetenz bei der Umsetzung von Maßnahmen einbringen.

Ziele

Die Informationskampagne „Runter vom Gas!“ verfolgt drei grundlegende Ziele: Sie will über das hohe Unfallrisiko durch unangepasste Geschwindigkeit aufklären, Fahrer zu einem verantwortungsbewussten Verhalten anregen und somit einen Beitrag zum weiteren Rückgang der Opferzahlen leisten. Auf dem Weg zu diesem Ziel regt die Kampagne mit verschiedenen Maßnahmen eine breite Diskussion zum Thema Verkehrssicherheit an und wendet sich daher an eine große Zielgruppe: Die Maßnahmen richten sich an alle Verkehrsteilnehmer, die allgemeine Öffentlichkeit sowie Medien und politische Akteure. Zudem werden auch Multiplikatoren aus dem Bereich der Verkehrssicherheit angesprochen, unter anderem Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte.

Umsetzung

Unter dem Dach von „Runter vom Gas!“ werden zahlreichen Kommunikationsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt: Mit Anzeigen, Plakaten, Fernseh-, Kino- und Radiospots sowie umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit klärt die Kampagne über die Gefahren unangepasster Geschwindigkeit auf. Die Mechanik von „Runter vom Gas!“ ist dabei darauf ausgelegt, den Unfallopfern ein Gesicht zu geben und Verkehrsteilnehmer emotional anzusprechen „Runter vom Gas!“ zeigt beispielsweise bewusst drastische Motive, um Aufmerksamkeit zu erzielen und eine Diskussion zum Thema Verkehrssicherheit anzuregen. Im Vordergrund aller Kampagnenmaßnahmen stehen folgende Gedanken: Nach wie vor ist die Zahl derjenigen Verkehrsteilnehmer zu hoch, die Jahr für Jahr im Straßenverkehr auf tragische Weise zu Tode kommen. Ihr Unfall und die Folgen verursachen unsagbare Trauer und enormes Leid bei Familien und Freunden sowie den damit konfrontierten Berufsgruppen wie Rettungskräften, Polizisten und Seelsorgern. Im Mittelpunkt von „Runter vom Gas!“ stehen daher die Opfer von Verkehrsunfällen und ihre Angehörigen. Die Botschaft der Kampagne ist deutlich: Überhöhte Geschwindigkeit und Risikobereitschaft können unendliches Leid sowie Trauer verursachen und auch tödlich sein!

Kooperationspartner

Um eine möglichst große Reichweite für die Kampagnenbotschaft zu erreichen, setzt „Runter vom Gas!“ immer wieder auf den Schulterschluss mit Kooperationspartnern. Diese bringen in einzelnen Projekten ihre Fachkompetenz ein und machen es möglich, bestimmte Zielgruppen passgenau anzusprechen. Zu den dauerhaften Unterstützern der Kampagne zählen zudem die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) die Deutsche Telekom und Tank & Rast. Als prominente Unterstützer bekennen sich u.a. Schauspielerin Anne-Sophie Briest, Autor Marcel Bergmann, Tagesschausprecher Jan Hofer und Regisseur Peter Thorwarth zu der Kampagne.

Schwerpunktthemen

Mit „Runter vom Gas!“ sollen insbesondere jene Verkehrsteilnehmer angesprochen werden, die statistisch einer großen Gefahr ausgesetzt sind, in einen Unfall mit Todesfolge verwickelt zu werden. Die Zahlen zeigen, dass es sich dabei unter anderem um Motorrad- und Fahrradfahrer sowie junge Fahrer handelt.[3] Aus diesem Grund werden diese Gruppen bei Veranstaltungen, mit Wettbewerben und im Internet auf der Kampagnenwebsite www.runter-vom-gas.de gezielt angesprochen. Zudem thematisiert die Kampagne mit ihren Maßnahmen auch explizit die Gefahren auf Landstraßen beziehungsweise im innerstädtischen Verkehr.

Maßnahmen

Plakate

Im Rahmen von Runter vom Gas!“ sind bisher vier Plakat-Motivreihen erschienen, die in Kooperation mit der DGUV und den Bundesländern an Autobahnen, Rastplätzen und Landstraßen zu sehen sind. Alle Bilder haben gemein, dass sie den Betrachter für das immense menschliche Leid sensibilisieren, das hinter den anonymen Unfallzahlen steht. Bei den abgebildeten Personen handelt es sich nicht um tatsächliche Verkehrsopfer. Die Darsteller stammen allesamt aus dem nichteuropäischen Ausland und wurden vor den Aufnahmen vollständig über Inhalt und Erscheinungsbild der Kampagne informiert.

1. Plakatserie veröffentlicht März 2008

Die erste Reihe von Plakatmotiven sorgte mit Bildern in einer Todesanzeigen-Optik für Aufsehen. Die Bilder wurden im März 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt und sorgten für eine ausführliche Diskussion in den Medien. Die „Schockplakate“ polarisierten, neben viel Zustimmung gab es auch Kritik an der Darstellung.

2. Plakatserie veröffentlicht Januar 2009

Die zweite Plakatstaffel zeigte ab Januar 2009 Unfallwracks von Autos und Motorrädern. Die dargestellten Unfallfahrzeuge der Menschen, die durch Fehlverhalten im Straßenverkehr aus ihren Plänen und Träumen gerissen werden, stehen im Kontrast zu den glücklichen Lebenssituationen, die mit den Fahrzeugaufklebern wie „ABI“, „Just Married“ und „Baby an Bord“ angedeutet werden.

3. Plakatserie veröffentlicht Oktober 2009

Mit den Plakaten der dritten Motivreihe wurden ab Oktober 2009 die Schicksale der Hinterbliebenen von Unfallopfern in den Vordergrund gerückt. Die Bilder zeigen Angehörige, die Bilder von Verstorbenen in der Hand halten.

4. Plakatserie veröffentlicht September 2010

Seit September 2010 lenken die neuesten Bilder die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Schicksal von Schwerstverletzten und Angehörigen.

Aufklärungsspots

Parallel zu der ersten Reihe von Anzeigenmotiven sorgte die Kampagne „Runter vom Gas!“ auch mit einem Aufklärungsspot für Aufmerksamkeit. Der Film entstand unter der Regie von Frederik Callinggard und lief sowohl auf TV-Sendern, als auch deutschlandweit in Kinos. Zum Auftakt der Motorradsaison 2009 wurde ein Aufklärungsspot für Motorradfahrer veröffentlicht. Zahlreiche Fahrlehrer und Verkehrssicherheitsberater setzen die Spots auch bei ihrer Präventionsarbeit ein.

Hörfunk-Spots und Videocasts

Mit Hörfunk-Spots sowie verschiedenen Videocasts im Internet verbreitet „Runter vom Gas!“ ebenfalls seine Verkehrssicherheitsbotschaft. Die Videocasts sprechen bewusst die Hauptzielgruppen der Kampagne – junge Fahrer und Motorradfahrer – an. In authentischen Berichten erzählen Unfallopfer und Angehörige über ihre Unfallerlebnisse.

Infomaterialien

Zu den Infomaterialien, mit denen „Runter vom Gas!“ in der Öffentlichkeit für die Kampagnenziele wirbt, gehören beispielsweise Broschüren, Banner, die unter anderem gut sichtbar an Autobahnbrücken befestigt werden, sowie Gratispostkarten und Schlüsselanhänger.

Wettbewerbe

Mit zwei Kreativwettbewerben hat sich „Runter vom Gas!“ explizit an die Zielgruppe junger Fahrer gerichtet:

Filmwettbewerb

Die Initiatoren von „Runter vom Gas!“ haben im Herbst 2008 zur Teilnahme an einem Filmwettbewerb aufgerufen. Die Einreichungen sollten sich mit dem Thema Verkehrssicherheit auseinandersetzen. Über 120 Filmemacher und Kreative haben so das Motto „Runter vom Gas!" in 30-sekündigen Spots filmisch umgesetzt und auf die fatalen Folgen unangepasster Geschwindigkeit aufmerksam gemacht.

Der Film „Schulschluss“ von Janosch Woschek ging als Sieger aus dem Filmwettbewerb hervor. Der Gewinnerfilm lief fünf Wochen lang in CineStar-Kinos. Außerdem wurden die drei besten Spots beim offiziellen Medienpartner sueddeutsche.de präsentiert. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) unterstützte das Engagement der drei Gewinner des mit 17.500 Euro dotierten Wettbewerbs für mehr Verkehrssicherheit auch finanziell. Im Herbst 2009 waren alle drei Gewinnerfilme in CineStar-Kinos erneut für zwei Monate auf der Leinwand zu sehen.

Fotowettbewerb

In Kooperation mit den 21 Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurden im gesamten Bundesgebiet alle 18.000 Spieler der A-Jugend-Mannschaften aufgerufen, mit ihrer Teilnahme am "Runter vom Gas!"-Fotowettbewerb ein Zeichen für mehr Verkehrssicherheit zu setzen. Die Mannschaften sollten sich dabei mit einem Plakat der Kampagne vor einem Hintergrund ihrer Wahl zeigen. Zahlreiche Vereine haben auf diese Weise kreative „Runter vom Gas!“-Mannschaftsfotos sowie Statements zum Thema Verkehrssicherheit eingesandt. Unter allen Einsendungen wurde ein professionelles Fotoshooting ausgelost. Die siegreichen A-Jugend-Spieler des FSV 1913 Ludwigshafen Oggersheim e.V. erhielten persönliche Autogrammkarten sowie hochwertige Mannschafts- und Stadionposter. Bei dem Fotoshooting war auch Fußballprofi Tobias Sippel, Torwart des 1. FC Kaiserslautern, anwesend.

Weitere Veranstaltungen und Aktionen

Messeauftritte

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Verkehrswacht e.V. war die Kampagne 2008, 2009 und 2010 auf der „Auto Mobil International“ (AMI) in Leipzig mit einem Informations- und Erlebnisstand vertreten. Zusätzlich präsentierte sich die Kampagne 2009 auch auf der „Internationalen Automobil Ausstellung“ (IAA) in Frankfurt. An dem Stand konnten Messebesucher auf ganz praktische Weise erfahren, welche Bedeutung der Verkehrssicherheit zukommt – unter anderem mit dem Motorradsimulator sowie bei einer simulierten Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU).

Forum für Verkehrssicherheit

Im Rahmen der AMI fand in Leipzig im Jahr 2009 auch das „Runter-vom-Gas!“-Verkehrssicherheitsforum statt. Dieses wurde in Kooperation mit dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) organisiert.. Ziel der Veranstaltung war es, Strategien und Maßnahmen aus Bund und Ländern zum Thema angepasste Geschwindigkeit vorzustellen und einen übergreifenden Austausch zu ermöglichen.

„Runter vom Gas!“ vor Ort

Der Infostand der Kampagne tourt durch ganz Deutschland in Unternehmen, Schulen, etc. So konnten Interessierte unter anderem beim Tag der Deutschen Einheit 2008 in Hamburg und dem Tag der Verkehrssicherheit in Bonn 2009 allerlei Informationen über die Bedeutung angepasster Geschwindigkeit erhalten.

Tage der offenen Tür im BMVBS

Mit einem großen Informationszelt sowie verschiedenen Simulatoren war „Runter vom Gas!“ 2008, 2009 und 2010 jeweils beim Tag der offenen Tür im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vor Ort. Im Mittelpunkt des Interesses stand die auch auf anderen Veranstaltungen eingesetzte „Runter vom Gas!“-Fotobox. Hier konnten die Besucher – in positiver Umkehrung der Motivlinie „Todesanzeigen“ – Schwarz-Weiß-Fotos von sich schießen lassen. Die Bilder erhielten sie in einer Schutzhülle mit dem Aufdruck „Damit Ihr Leben so glücklich bleibt: Runter vom Gas!“. Für die Besucher der Veranstaltungen brachten die Organisatoren der Kampagne unter anderem ein Bühneprogramm mit Musiker wie Virginia Jetzt!, Max Mutzke, Karpatenhund und Bakkushan auf die Bühne. Zudem sorgten Elemente wie ein Überrollsimulator für praktische Erfahrung im Bereich Verkehrssicherheit.

Motorradgottesdienst Hamburg

Seit 1983 erinnern in Hamburg bis zu 21.000 Motorradfahrer bei einem speziellen Gottesdienst an die im zurückliegenden Jahr verstorbenen Biker. In den Jahren 2008 und 2009 war „Runter vom Gas!“ bei diesem Motorradgottesdienst (MOGO) vor Ort, um über die Kampagne zu informieren. Auch bei weiteren Motorradgottesdiensten in Deutschland war „Runter vom Gas!“ mit Präventionsmaterial vertreten.

Sicherheitswestenaktion

In Kooperation mit den Bundesländern wurden auf den Berliner Motorradtagen (BMT) 2009 in Anwesenheit von Ulrich Kasparick, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, und Christian Kellner, DVR-Hauptgeschäftsführer, elf prominente Sicherheitsbotschafter vorgestellt, die selbst überzeugte Motorradfahrer sind. Unter anderem Sänger Guildo Horn, Moderatorin Mo Asumang und Schauspielerin Katy Karrenbauer gehörten zu den Vorzeige-Bikern. Die Sicherheitsbotschafter verteilten in der Folge speziell angefertigte Motorrad-Sicherheitswesten auf Veranstaltungen in ihren Heimatbundesländern. Auf diese Weise trugen sie dazu bei, dass Motorradfahrer einerseits im Straßenverkehr besser gesehen werden – und dass andererseits auch die Pkw-Fahrer für Rücksichtnahme sensibilisiert wurden.

Aktionen für junge Fahrer

Da junge Fahrer statistisch gesehen besonders gefährdet sind, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, richtet sich „Runter vom Gas!“ gezielt an diese Gruppe. Im Internet berichten junge Fahrer in Videocasts über ihre Erfahrungen bei einem Autounfall. Auch der Film- sowie der Fotowettbewerb richten sich gezielt an junge Filmemacher an Universitäten und Fachhochschulen beziehungsweise an Nachwuchssportler im Jugendbereich. Auch Schüler und Fahrschüler werden – zum Teil in Zusammenarbeit mit der DEKRA – angesprochen. Die Kampagne stellt dafür Materialien sowie eine eigens entwickelte Unterrichtspräsentation und einen Leitfaden für die Diskussion zur Verfügung. In Kooperation mit dem Bundesverband deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe (BDT) ist „Runter vom Gas!“ auch mit Informationsmaterial vor Diskotheken präsent.

Unterstützung der Präventionsarbeit der Polizei

„Runter vom Gas!“ unterstützt Polizisten, die Tag für Tag mit Temposündern zu tun haben, bei ihrer Arbeit. Mit der fachlichen Begleitung der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen (BGF) entstand dafür beispielsweise eine Broschüre für Pkw- und Transporterfahrer. Diese macht deutlich, dass zu schnelles Fahren nicht nur das eigene, sondern auch das Leben anderer gefährdet. Die Broschüren wurden unter anderem auch bei der europaweiten Woche der Geschwindigkeitskontrollen „Operation Speed“ verteilt, die in Deutschland vom 20. bis zum 26. April 2009 unter dem Motto „Runter vom Gas!“ stattfand.

Kooperation mit gesellschaftlichen Gruppen

„Runter vom Gas!“ setzt bei der Verkehrsprävention gezielt darauf, verschiedene gesellschaftliche Gruppen in die Arbeit einzubeziehen. Von Anfang an waren daher Unfallopfer und ihre Angehörigen sowie Verkehrsexperten, Seelsorger, Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungshelfer und Ärzte an der Kampagne beteiligt. Diese Zusammenarbeit garantiert, dass sensible Themen angemessen kommuniziert werden. So wurde beispielsweise die Initiative „jeden kann es treffen“ in die Kampagnenentwicklung eingebunden. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von Ina Kutscher, die im Jahr 2000 Opfer eines schweren Autounfalls geworden war.

Ergebnisse

Eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sowie dem Institut für Publizistik der Universität Mainz belegt die Wirkung der Kampagne. Die Ergebnisse: Bereits fünf Monate nach ihrem Start kannten über 50 Millionen Deutsche „Runter vom Gas!“. Bei jedem Fünften wurde die Kampagne sogar zum Gesprächsthema im Familien- und Freundeskreis. Und: Für 71 Prozent der Befragten stand fest, dass „Runter vom Gas!“ zum vorsichtigen Fahren anregt. Viele Medien griffen die Botschaft auf und berichteten im Zuge dessen über Einzelprojekte. Auf diese Weise entstand durch die Kampagne eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Grenzen und Möglichkeiten einer Informationskampagne – und das Thema Verkehrssicherheit.

Kritik

Der eindringliche Charakter und die Wirkungsmechanik von „Runter vom Gas!“ stieß auch auf Kritik. So war insbesondere die Abbildung von fiktiven Todesanzeigen, wie sie die Kampagne in der ersten Serie von Plakatmotiven nutzte, in der Öffentlichkeit nicht unumstritten. Der Einsatz von drastischen Effekten galt manchen Beobachtern als fragwürdig. Als „perverse Autobahn-Kunst“ bezeichnet beispielsweise Gideon Böss, Autor der Tageszeitung Die Welt, die Plakate.[4] Die Initiatoren der Kampagne halten dagegen: „Wir setzen nicht auf Schockeffekte, sondern zeigen nüchterne und traurige Fakten: Jedes Jahr sterben rund 4000 Menschen im Straßenverkehr. Jeder Verkehrsteilnehmer kann dazu beitragen, Unfälle zu verhindern."

Auszeichnungen

Die Kampagne „Runter vom Gas!“ wurde in den vergangenen Jahren mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet. Diese würdigten nicht nur einzelne Elemente der Verkehrssicherheitskampagne, sondern auch die Gesamtkommunikation von „Runter vom Gas!“. Folgende Preise gingen bisher an die Kampagne:

Silberne OttoCar-Trophäe beim internationalen AutoVision-Festival

Im Jahr 2009 wurde der erste TV-Spot der Kampagne „Runter vom Gas!“ mit der silbernen OttoCar-Trophäe beim internationalen AutoVision-Festival prämiert. Die Preisverleihung fand im Rahmen der IAA in Frankfurt statt.

Effie-Award in Gold

Bei den renommierten Effie-Awards gewann „Runter vom Gas!“ 2009 in der Kategorie „Gesellschaftliche Projekte“ und bekam in Berlin vom Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) den „Goldenen Social Effie“ verliehen. Die Jury würdigte die Effizienz und Wirksamkeit der Kampagne.

Hauptpreis beim „International Festival for Road Safety Campaigns“

Beim „International Festival for Road Safety Campaigns 2009“ in Tunis wurde dem Kampagnenspot „Bilderrahmen“ der Hauptpreis verliehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kampagnenhintergrund. Website der Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas!". Abgerufen am 15. November 2011.
  2. Statistisches Bundesamt: Fachserie 8 Reihe 7, Wiesbaden 2010. Abgerufen am 15. November 2010.
  3. Statistisches Bundesamt: Fachserie 8 Reihe 7, Wiesbaden 2010. Abgerufen am 15. November 2010.
  4. Gideon Böss:"Runter vom Gas"-Plakate runter von der Autobahn!.In: Welt Online, 24. Oktober 2009. Abgerufen am 15. November 2010.

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