- Rüdigheim (Neuberg)
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Rüdigheim Neuberg Neuberg (Hessen)Koordinaten: 50° 12′ N, 8° 59′ O50.2030555555568.9761111111111124Koordinaten: 50° 12′ 11″ N, 8° 58′ 34″ O Höhe: 124–158 m ü. NN Einwohner: 1.828 Eingemeindung: 1970 Postleitzahl: 63543 Vorwahl: 06185 Rüdigheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuberg (Hessen) im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Ort liegt im östlichen Ballungsgebiet des Rhein-Main-Gebietes. Im Norden grenzt die Gemeinde an die Ausläufer des Vogelsberges. Westlich fließt der Krebsbach in Nord-Süd-Richtung an Rüdigheim vorbei. Nordwestlich des Ortes treffen sich die Landesstraßen 3445 und 3195.
Geschichte
Archäologische Bodenfunde lassen auf eine Besiedlung seit der Steinzeit schließen. Im Osten des Dorfes verläuft der Obergermanische Limes.
Um das Jahr 1000 wird der Ort erstmals als Roudingheim in einem Zinsregister erwähnt. Der Ort gehörte ab dem 13. Jahrhundert als Allod zum Besitz der Herren und späteren Grafen von Hanau, verwaltungsmäßig zum Amt Büchertal der Herrschaft und späteren Grafschaft Hanau.
Ebenfalls im 13. Jahrhundert werden Ortsadelige, die Herren von Rüdigheim, genannt. Sie waren mit den Herren von Rückingen verwandt und ebenfalls in Rückingen begütert. Reste einer Burg in Rüdigheim – ein Turm und wenige Mauerreste – sind nordwestlich des Ortes erhalten. Die Rüdigheimer überließen die Anlage 1257 dem Johanniterkloster Höchst a.M. Die Johanniter gründeten in Rüdigheim eine Kommende. Das Hauptgebäude der Kommende ist unterhalb der Kirche erhalten und dient heute als evangelisches Gemeindezentrum. Es ist neben der nahe gelegenen Hirzbacher Kapelle eines der ältesten Kirchengebäude der Region und weist sowohl romanische als auch gotische Bauelemente auf.
Die erste Kirche wurde am 22. November 1235 geweiht. Sie wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, der Wiederaufbau dauerte bis 1670. Im Inneren der Kirche sind einige mittelalterliche Bauelemente erhalten. Sehenswert ist u.a. der Grabstein des Komturs Philipp von Riffeberg aus dem Jahr 1495. In der Reformation wurde Rüdigheim, wie die gesamte Grafschaft Hanau reformiert. Nach dem Amtsantritt des Grafen Friedrich Casimir aus dem lutherischen Familienzweig der Grafen von Hanau Lichtenberg wurde in Rüdigheim 1670 eine zweite, lutherische Gemeinde gegründet. Diese errichtete sich eine eigene Kirche. 1817 wurden die beiden Gemeinden durch die Hanauer Union zusammengelegt und die jüngere Kirche abgerissen.
Einwohnerentwicklung
- 1632[1]: 37 Familien
- 1707: 38 Familien
- 1754: 69 Familien = 296 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Kirche, früher Johanniterkirche, seit der Reformation Pfarrkirche Rüdigheim
- Johanniter-Kommende
Literatur
- Elsässer, Die Johanniter in Rüdigheim. In: Hanauer Geschichtsverein (Hrsg.): Hanau Stadt und Land. Ein Heimatbuch für Schule und Haus. Hanau 1954, S. 344ff.
- Regenerus Engelhard: Erdbeschreibung der Hessischen Lande Casselischen Antheiles mit Anmerkungen aus der Geschichte und aus Urkunden erläutert. Teil 2. Cassel 1778. ND 2004, S. 765.
- Evangelische Kirchengemeinde Neuberg-Rüdigheim (Hrsg.): 750 Jahre Kirche Rüdigheim. Eine Festschrift zum Jubiläum der Johanniterkirche in Rüdigheim. 1986.
- Hans Habermann: Erinnerungen aus dem alten Rüdigheim. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 5 (1967/72), S. 14-16.
- Hessisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen. Heft 2: Gebietsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834 bis 1967. Wiesbaden, o.J., S. 57.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926 S. 413.
- Rüdigheim, Gem. Neuberg, in: Historisches Ortslexikon lagis-hessen.de (Stand: 16. April 2010).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ In den Jahren 1632, 1707 und 1754 wurde in der Grafschaft Hanau die Zahl der Einwohner ermittelt. Die Zahlen sind hier wiedergegeben nach Erhard Bus: Die Folgen des großen Krieges – der Westen der Grafschaft Hanau-Münzenberg nach dem Westfälischen Frieden. In: Hanauer Geschichtsverein: Der Dreißigjährige Krieg in Hanau und Umgebung = Hanauer Geschichtsblätter 45 (2011), ISBN 978-3-935395-15-9 (formal falsche ISBN), S. 277-320 (289ff.)
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