Salami Aleikum

Salami Aleikum
Filmdaten
Originaltitel Salami Aleikum
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 106 Minuten
Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Ali Samadi Ahadi
Drehbuch Ali Samadi Ahadi
Arne Nolting
Produktion Oliver Stoltz
Jan Krüger
Musik Ali N. Askin
Kamera Bernhard Jasper
Schnitt Jochen Retter
Besetzung

Salami Aleikum ist ein deutscher Film des deutsch-iranischen Filmregisseurs Ali Samadi Ahadi. In Deutschland startete der Film am 23. Juli 2009, der offizielle Kinostart in Österreich ist der 1. Januar 2010. Die multikulturelle Komödie erzählt die Geschichte einer persischen Fleischerfamilie aus Köln, die nach Ostdeutschland fährt und dort in einem verschlafenen Provinzdorf einen Kulturschock erfährt und provoziert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Mohsen Taheri ist überzeugter Vegetarier. Darum widert ihn die Fleischerarbeit seines Vaters, der aus dem Iran stammt und seit vielen Jahren in Köln eine Metzgerei betreibt, an. Als er aufgrund eines behördlichen Berufsverbots die Fleischerei übernehmen muss, bekommt er zufällig das Angebot eines Polen, fleischreiche Schafe aus Polen zu importieren, die dann auch bereits fertig geschlachtet in seiner Fleischerei verkauft werden können. Mohsen gibt dem windigen Händler sein ganzes Erspartes und fährt mit dem alten Lieferwagen seines Vaters nach Polen, bleibt aber nahe eines Dorfes in Ostdeutschland mit dem Fahrzeug liegen und bekommt Hilfe von der dortigen Automechanikerin, in die er sich auch sogleich verliebt. Die kräftige und deutlich größer als Mohsen gewachsene Mechanikerin Ana war früher eine erfolgreiche Kugelstoßerin der DDR. Ihre Karriere brach nach der Wende jäh zusammen, als ihre (angeordneten) Dopingvergehen publik wurden. Auch ihre große Liebe, ihr Trainer, verließ sie in Richtung Westdeutschland, weswegen Ana nun allen Männern gegenüber äußerst misstrauisch ist, auch wegen ihres vermeintlich unvorteilhaften Äußeren. So hat es Mohsen schwer mit ihrem Vertrauen, aber auch im Dorf, bis plötzlich durch ein Missverständnis vor allem seitens Anas Vater, dem Dorfwirt, der hoffnungsvolle Verdacht aufkommt, der junge kluge Iraner sei ein potenter Geldgeber, der die verfallene Textilfabrik im Ort wieder mit Leben und Arbeitsplätzen erfüllen möchte. Mohsen zerstreut den falschen Verdacht um Anas Liebe willens vorerst nicht. Im Dorfgasthof wird fortan persisches Essen serviert.

Eine Fahrt nach Polen zeigt den Betrug, dem er aufgesessen ist - es sind nur wenige magere Schafe, die er bekommt. Darunter ist ein trächtiges Mutterschaf, das während des, wegen fehlender Einfuhrpapiere, illegalen Übergangs über die Grenze, ein Junges wirft (welches sich zum Schluss als der (kindliche) Erzähler zu erkennen gibt, der den gesamten Film aus dem Off begleitete).

Da platzen Mohsens sorgende Eltern in die Dorfidylle, um sich nach dem Wohlergehen ihres Sohnes zu erkundigen. Mohsen unternimmt alles, damit sich sein ahnungsloser Vater nicht verplappert, der sich zwischenzeitlich über ein gemeinsames Faible für Armeeuniformen und Schnaps mit Anas Vater angefreundet hat. Als Mohsen Ana aber dann einen Heiratsantrag macht, gibt der junge Mann vor allen im Gasthof das ganze Missverständnis offen zu. Daraufhin wendet sich Ana enttäuscht ab, nicht ohne Mohsen zuvor einen Kinnhaken verpasst zu haben.

Es dauert ein wenig, bis alle Protagonisten wieder zueinander finden. So auch Ana, die Mohsen in Polen aufsucht, wohin sich dieser, von Anas langer Sturköpfigkeit ebenfalls enttäuscht, zurückgezogen hat. Aus der Erkenntnis, dass sich das iranische Essen im Dorfgasthof als Verkaufsknüller gezeigt hat, wird aus einem Teil der alten Fabrik ein lukratives iranisch-deutsches Kulturzentrum, welches großen Zulauf erhält.

Untermalt wird der Film von kurzen Einlagen im Stile typischer iranischer Videoclips, deren, für das deutsche Kinopublikum gewollt komisch wirkende Kitschigkeit ein Element dieser Komödie darstellt. Mitwirkende sind die Protagonisten des Films.

Rezeption

  • "Lachattacke gegen die Angst vor dem Fremden" DER STANDARD
  • "Fazit: Fantasievoll-witziger Culture Clash" KURIER
  • „Nie war der Zusammenprall der Kulturen komischer.“ CINEMA
  • „Die quirlige Komödie blubbert geradezu vor Pointen und visuellen Ideen ... eine runde Geschichte mit einem nahezu perfekten Timing und bis in die Nebenrollen wunderbaren Darstellern.“ epd FILM
  • „Pointierter und rotzfrecher Culture-Clash-Humor.“ FREUNDIN
  • „…so zauberhaft-kreativ wie ‚Amélie‘ von Montmartre.“ BLICKPUNKT FILM
  • „…. die Kollision von 1001 Nacht mit stillgelegtem Sozialismus funktioniert erstklassig ... Superfilm!“ BLICKPUNKT FILM
  • „…ein origineller Stilmix mit feinem Gespür für inszenatorische Details und tollen Schauspielern.“ SCHNITT
  • „Schlicht zauberhaft inszeniert: Temporeich und pointiert gefilmt ... ein abwechslungsreiches Fest für die Sinne ...“ CHOICES, Köln
  • „…köstliche Dialoge, viel Mut zum augenzwinkernden Pathos und flottes Erzähltempo in knallbunten Kinobildern“ ZITTY, Berlin
  • „Absolutes Hitpotenzial! Das Aufeinanderprallen von Orient und Ossistil sorgt für brüllende Lacher und tiefes Nachdenken. Erste Klasse!“ BERLINER KURIER
  • „… eine detailreiche, großartig fotografierte Märchenwelt, in der die Figuren auf kluge und ungemein liebevolle Weise überzeichnet wirken. Herausragend.“ FRANKFURTER NEUE PRESSE
  • „Eine liebenswürdig skurrile, ins Psychedelische abdriftende Love-Story“ TBA
  • „Tausendundeine Nacht prallen komödiantisch auf den real still gelegten Sozialismus“ RAY
  • „...eine leichtfüßige Mischung aus Culture-Clash-Komödie, großer Romanze und sozialkritischem Märchen, in der keine Klischee ungeschoren davon kommt. Bezaubernd!“ SKIP
  • „Ein Multikulti-Märchen aus dem Wilden Osten“ FALTER

Auszeichnungen

Salami Aleikum gewann beim Internationalen Filmfest Emden-Norderney 2009 den zweiten Preis des Bernhard-Wicki-Filmpreises und den NDR Filmpreis für den Nachwuchs. Der Film war für den MFG-Star Baden-Baden 2009 nominiert.

Den Preis der Deutschen Filmkritik für 2009 erhielt der Film in der Kategorie Bester Debütfilm im Rahmen der Berlinale.[1] 2010 wurde Filmkomponist Ali N. Askin für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Einzelnachweise

  1. Berlinale: Preis der deutschen Filmkritik für "Salami Aleikum" auf ORF vom 16. Februar 2010 abgerufen am 16. Februar 2010

Weblinks


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